Keine Zensur. Redigatur.

Die Werbewoche hat heute einen guten Tag mit mehreren lesenswerten Beiträgen: Christoph Keese äussert sich zur Zensurdebatte vom Mai, Markus Knöpfli zählt Gratisleser auf der Strasse und Oliver Fahrni erklärt die Medienökologie. Da verweisen wir doch gerne mal gesondert drauf.

– In einem langen Wocheninterview kommt Christoph Keese, Chefredakteur von Welt Online und Welt am Sonntag, nochmals auf das im Mai 2007 gelöschte Posting von Welt am Sonntag-Kommentarchef Alan Posener zurück. Er, der gemäss Werbewoche “als Artist zwischen Print und Online” tanzt, sagt nun dazu:

Ja, ich habe ihn vom Netz genommen, weil ich ihn für unveröffentlichbar hielt. Das aber ist keine Zensur, sondern Redigatur – ein normaler redaktioneller Vorgang. Wesensmerkmal des Bloggens ist, dass der Blogger niemanden fragt, bevor er sendet. Wir hatten – es gibt mittlerweilen ein Fachwort dafür – Brand-Blogs auf der Seite, also Blogs, die unter der Dachmarke Welt.de laufen. Solche Brandblogs müssen aber zur Marke passen. Den fraglichen Text hätte ich in der Zeitung nicht gedruckt – nicht, weil er Diekmann kritisierte, sondern weil er sprachlich und argumentativ nicht unserem Niveau entsprach. Deswegen konnte der Text auch nicht online erscheinen. Übrigens haben wir eine lebhafte, durchaus kritische Debatte über Diekmanns Buch in Zeitung und Internet geführt, aber eben in der Art und Weise, wie eine Qualitätszeitung das tun sollte.

Der Aufschrei damals war gross, aber dass Alan Posener Ende Oktober in drei Teilen einen neuen Versuch gewagt hat (oder dazu verknurrt wurde), Kai Diekmanns Werk auseinanderzunehmen, hat kaum jemand gemerkt (wahrscheinlich, weil niemand Welt Online liest – die können sogar ihr Design überarbeiten, ohne dass es jemand beachten würde…).

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Killerspiele im TV: Ein 21-Jähriger zeigt ARD und ZDF, wie man sachlich berichtet
(jetzt.sueddeutsche.de, Dirk von Gehlen)
Auf YouTube sorgt gerade ein zehnminütiger Angriff auf ARD und ZDF für Aufsehen: Killerspiele in ARD, ZDF und WDR heißt der Clip, in dem der 21-jährige Matthias Dittmayer den Sendern mit einfachen Mitteln beweist, wie irreführend und verfälschend sie zum Teil über das Thema Computerspiele berichten. Der Bremer Student der Rechtswissenschaften unterzieht dabei die Sendungen Panorama, Hart aber Fair, Kontraste und Frontal 21 einer journalistischen Prüfung, stellt Fakten richtig und bewertet Behauptungen, die getroffen werden.

Verleger planen neues “Meta-Portal” für Regionalzeitungen
(persoenlich.com, David Vonplon)
Nicht nur in Deutschland, auch in der Schweiz macht man sich Gedanken über die “Zukunft der Regionalzeitungen im Internet”. Nachdem Tamedia und BZM die Lancierung eines Online-Netzwerks angekündigt haben, geht ein Verbund weiterer Verlagshäuser — unter den Initianten sind die NZZ Gruppe und die MZ — in die Offensive. Der Verbund will die Inhalte verschiedener Regionalzeitungen auf einem titelübergreifenden Portal bündeln. Ob das Projekt realisiert wird, entscheidet sich Mitte Dezember.

Krass ist online, zart ist Print
(woz.ch, Ulrich Stock)
Das Schreiben über Musik im Internet bietet für AutorInnen, LeserInnen und Verlage neue Perspektiven und Hörvergnügen, mindestens wenn das Problem mit dem Geld gelöst ist.

Das kurze Leben der Gratiszeitung
(berlinonline.de, Miriam Müller)
An sinkender Auflage sind Kaufzeitungen selbst schuld.

Schirrmacher. Mosebach. Löffler. Greiner. Spiegel. Winkler. Jäger. Semler. Heni. Und Krause.
(jungle-world.com, Peter Dierlich)
Ein Rückblick auf den Debattenherbst 2007, nebst einem dringenden Aufruf.

Medial Beschleunigt
(schnelligkeit.twoday.net)
Tagesspiegel-Online-Chefredakteurin Mercedes Bunz bloggt live von den 8. Berliner Mediengesprächen der Evangelischen Medienakademie.

Wagner spielt Stadt, Land, Fluss (ohne Fluss)

Man kann das ja bewundern, wie Franz Josef Wagner es schafft, von irgendeiner aktuellen Nachricht aus seine Gedanken auf Reisen zu schicken, für die niemand außer ihm Tickets zu bekommen scheint, und uns als Passagiere mitzunehmen in eine fremde Welt, ein Nicht-ganz-Paralleluniversum, das sich mit dem, was wir Realität nennen, in einem einzigen Punkt kreuzt: dem Gehirn von Franz Josef Wagner.

Und wenn er heute über den Erfolg der RTL-Doku-Soap “Bauer sucht Frau” sinniert und den Gegensatz zwischen dem Milchbauern Michael vom Bodensee und der Fußpflegerin Bianca als Ausgangspunkt nimmt und schreibt:

Du, Bauer, verkörperst das Ideal: Die Sonne geht auf, der Hahn kräht, der Bauer steht auf.

Du, Bianca, verkörperst das Gegenteil. Du kommst aus der Stadt. In einer Stadt leben Penner. Du hast ein graues Gesicht, Du stehst in der U-Bahn, S-Bahn, Du frierst, niemand umarmt Dich. Der Wind rüttelt durch Deine Kleidung.

…dann haben diese Worte in all ihrer abstoßenden Schönheit natürlich eine innere Wahrheit, die völlig unabhängig davon ist, dass Bianca aus einer Stadt namens Geisingen stammt, die mit ihren 6000 Einwohnern nur unwesentlich belebter ist als Wagners Wohnort Paris-Bar, und heute in einer “kleinen Gemeinde bei Singen” wohnt, einem Mittelzentrum, von dessen 45.000 Einwohnern vermutlich diejenigen am meisten im Rüttelwind frieren, die täglich an der Bushaltestelle darauf warten, dass mal eine U- oder S-Bahn vorbei kommt (Penner optional).

… und das in den Pyramiden sind Comics

Alex von Roon ist offenbar Schauspieler. Und Bild.de-Kolumnist. Als solcher schreibt er in der Rubrik “Hollywood Intern” beispielsweise über “Party-Nächte mit Paris & Britney”, über den “jüngsten Promi-Jäger der Welt”, über seinen “Talk mit Teri Hatcher” oder darüber, “wo die A-Stars schlemmen”.

Kürzlich hat von Roon “Grendels nackte Mutter” Angelina Jolie getroffen und für Bild.de ein blumiges Rührstück darüber geschrieben (“Frauen verachten sie ob ihrer Schönheit, Männer folgen ihrer Aura wie Motten dem Licht”). Zu Beginn des Artikels allerdings geht’s um Fakten:

Grendel? — Dahinter verbirgt sich die Geschichte um “Beowulf”, ein Phantasie-Buch, das in Hollywood kürzlich verfilmt wurde und derzeit die amerikanischen Kinokassen klingeln lässt.

Ein “Phantasie-Buch”?! Was auch immer von Roon damit meint: Es dürfte der Tatsache nicht wirklich gerecht werden, dass es sich bei “Beowulf” um ein vermutlich im 8. Jahrhundert entstandenes episches Heldengedicht in angelsächsischen Stabreimen mit 3.182 Versen handelt, das laut Wikipedia das “bedeutendste erhaltene Einzelwerk angelsächsischer Sprache” ist.

Wäre von Roon nicht erst seit 2007 Bild.de-Kolumnist, er hätte womöglich über “Troja” geschrieben, der Film basiere auf einer ollen Abenteuer-Geschichte, “Die Passion Christi” sei eine krude Bestseller-Verfilmung und “Drei Nüsse für Aschenbrödel” eine Groschenroman-Adaption. Um die Leser nicht mit unnötiger Allgemeinbildung zu belasten.

Mit Dank an Markus S. für den sachdienlichen Hinweis.

Nachtrag, 1.12.2007: Bild.de-Kolumnist Alexander von Roon fühlt sich missverstanden und teilt uns mit, der “Beowulf”-Regisseur Robert Zemeckis habe basierend auf dem Heldengedicht “einen Film gedreht und selbst eingestanden, viel Phantasie bei der Umsetzung verwandt zu haben. Soviel Phantasie, dass er insgeheim hofft, die Literaturwelt mit seiner Version zu verblüffen.” Nach von Roons Ansicht “gehören derartige Hintergründe nicht in eine Kolumne, daher die Abkürzung ‘Phantasiebuch’.”

6 vor 9

Bunz: Nicht immer Friede, Freude, Eierkuchen
(dwdl.de, Jochen Voß)
Sie zieht Bilanz und blickt nach vorn: tagesspiegel.de-Chefredakteurin Mercedes Bunz blickt im DWDL.de zurück auf das erste halbe Jahr des neuen tagesspiegel.de, spricht über die Zusammenarbeit mit der Print-Redaktion und erklärt ihre Vision für den Online-Journalismus nach Web 2.0.

«Die Haltung beim Blick wird offener werden»
(werbewoche.ch, Carole Scheidegger)
Die Blick-Gruppe streicht Stellen, will aber gleichzeitig mehr investieren. Blick-Chefredaktor Bernhard Weissberg gibt Auskunft über Sparmassnahmen, inhaltliche Verlagerungen und die unvoreingenommene politische Haltung, die der neue Blick pflegen will.

Tip & Zitty sourcen ihre Kernkompetenz aus
(taz.de/blogs/reptilienfonds, Heiko Werning)
Die Berliner Stadtmagazine Tip und Zitty lassen sich ab 2008 ihre Veranstaltungstipps von der Cine Marketing GmbH organisieren. Die verlangt dann von den Berlinern Veranstaltern 30 Euro im Jahr – damit die Veranstaltung überhaupt im Blatt steht.

Fernsehen statt Fantasie
(dradio.de, Henning Hübert)
Die Erlebniswelt vieler Jugendlicher wird durch die Medien bestimmt.

Oliver Gehrs – Das DUMMY-Konzept (Tipp)
(sevenload.de, Video, 88:25 Minuten)
Dummy-Chefredakteur Oliver Gehrs spricht fast eineinhalb Stunden am Medienforum Mittweida, unter anderem darüber, dass man den Stern im Stadtbild nie sieht, den Spiegel aber dauernd.

Behind the scenes of The New York Times? integrated newsroom
(cyberjournalist.net, Video, 3:07 Minuten)

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Sesamstraße? Nur für Erwachsene!
(sueddeutsche.de, Martin Zips)
Auf einer DVD mit alten Folgen der Sesamstraße findet sich die Warnung: “Entspricht nicht den Bedürfnissen von Vorschülern”. Was bedeutet das nur?

NZZ Online: Leser droht mit Kommentar?
(bernetblog.ch, Marcel Bernet)
Am Internet-Briefing vom letzten Donnerstag hat unter anderem die Neue Zürcher Zeitung über ihren Umgang mit Online-Kommentaren berichtet. Nachrichtenchef Urs Holderegger vermittelte sehr transparent Absichten und Erfahrungen. NZZ Online pflegt einen selektiven Umgang mit Kommentaren, ganz entgegen üblichen Online-Gepflogenheiten.

Öffnet die Archive!
(bundblog.espace.ch, Nick Lüthi)
“Können es sich Verlage und Redaktionen eigentlich leisten, darauf zu verzichten, Teil des offen zugänglichen Internet zu sein? In der Schweiz offenbar ja.”

Journalistenverband rügt Gabriele Pauli
(focus.de, stj)
Seit ihrem CSU-Austritt blockt Gabriele Pauli Interview-Anfragen zu ihrer Person ab – es sei denn, es fließt Geld. Mit dieser Praxis erregt die Fürther Landrätin den Unmut des Deutschen Journalistenverbandes.

Erfolgreicher Rechtsruck
(berlinonline.de, Daniel Baumann)
Die Schweizer Weltwoche ist zu einem Sprachrohr der SVP verkommen.

Peter Kloeppel – Nachrichten sind sein Leben
(super-illu.de, Susi Groth)
Seit 15 Jahren ist er das Gesicht von »RTL aktuell«. 25 Prozent der Ost-Deutschen schalten jeden Abend um 18.45 Uhr ein, wenn er in seiner gewohnt ruhigen Art die Nachrichten des Tages verliest. Doch was für ein Mensch steckt eigentlich hinter »Mister News«? Im Gespräch mit SUPERillu-Redakteurin Susi Groth plaudert der 49-Jährige ein bisschen aus dem Nähkästchen…

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Lieb, links und auf der Liste
(faz.net, Harald Staun)
Bei der Suche nach einem Nachfolger von Stefan Aust zeigen die Verantwortlichen vom ?Spiegel? keine souveräne Haltung. Selbst ?Spiegel?-Mitarbeiter sind irritiert, wie sich die Gesellschafter bei der Suche nach einem neuen Chef anstellen.

Auf dem Weg zu einem panasiatischen Bewusstsein?
(nzz.ch, Hoo Nam Seelmann)
Dass in Ostasien die Zivilgesellschaft wächst, zeigt sich an der Ausbreitung einer länderübergreifenden Popkultur. Mit grosser Selbstverständlichkeit werden in Japan, Südkorea, China und Taiwan Filme, Fernsehserien, Comics, Popmusik, Mode, Zeitschriften und Bücher selbst aus Nachbarländern konsumiert, mit denen man historisch verfeindet ist. Etwas Neues ist hier am Entstehen, das womöglich auch politisch Folgen haben wird.

Uran sucht Geigerzähler
(zeit.de, Jens Jessen)
Harald Schmidt und sein “Nazometer”: Die Medien betreiben den Tabubruch und leben von der Empörung darüber.

Mercurius
(vanityfair.de, Rainald Goetz)
Zu viel geheimes Wissen zirkuliert im Journalismus.

So schrecken wir die Afrikaner ab
(blick.ch, Marcel Odermatt und Christof Moser)
Aufgedeckt: Mit einem TV-Spot macht der Bund Negativreklame für die Schweiz – um Afrikaner von der Einwanderung abzuhalten.

Ostalgie-Messe
(spiegel.de, Yasemin Yüksel, Video, 2:59 Minuten)
Wie die DDR im Kapitalismus ankommt.

“BamS”-Leser sollen es zuerst zu wissen glauben

Eigenlob muss man sich leisten können.
(Unbekanntes Sprichwort)

"BILD-am-SONNTAG-Leser wissen es zuerst!"

Mit etwas Pech ist das eine neue, babyblaue “BamS”-Rubrik. Bereits in der vergangenen Woche hatte die “Bild am Sonntag” eine halbe Zeitungsseite ihres “Leser-Forums”, wo “BamS”-Lesern ja gerne mal Geschichten aufgetischt werden, für einen “Rückblick auf die vergangene Woche” verwendet:

BamS setzt die Nachrichten des Wochenendes. Meldungen, Interviews und Berichte, die zuerst in BILD am SONNTAG standen, werden noch Tage später von anderen Zeitungen zitiert, von Fernsehsendern aufgegriffen.

Das ist zwar alles andere als ungewöhnlich im Mediengeschäft, aber okay: Wenn nun mal in der “BamS” stand, wessen “sexy Hinterteil das Cover der Hit-CD von Alex C. feat. Y-ass ziert” und die kleine Berliner “Bild”-Schwester “B.Z.” das interessant genug findet, um darüber anderntags ebenfalls zu berichten — bitte schön. In welchem Zusammenhang indes ein “BamS”-Bericht über das MyVideo-Sternchen Mina mit einem Mina-Bericht in der Münchner “Abendzeitung” stehen soll (“Schon am 28. Oktober berichtete BILD am SONNTAG über die Karriere der 14-jährigen Sängerin Mina im Internet. Zwei Wochen später präsentiert die “Münchner Abendzeitung” ihren Lesern einen Bericht über die Schülerin.”), das weiß wohl nur die “BamS”-Redaktion. Denn über Mina berichtete nicht etwa die “BamS” zuerst. Bereits zwei Tage vorher machte Spiegel Online auf Mina aufmerksam, anschließend berichteten u.a. RP-Online, PCwelt.de und, ebenfalls zwei Tage vor der “BamS” — sogar Bild.de.

Aber kommen wir zu dieser Woche. Da heißt es nämlich unterhalb der netten “wissen es zuerst”-Schlagzeile:

Die spektakulärste Liebesnachricht des Jahres, exklusive Berichte aus Politik, Show und Technik — mit BILD am SONNTAG waren Sie auch in der vergangenen Woche früher, schneller und besser informiert als andere.

Und einer der Beweise für die Behauptung sieht heute so aus:

Der komplette “exklusive Bericht” der “BamS” sah am 18. November übrigens so aus:

Allerdings enthielt die kleine 14-Zeilen-Meldung eine kinderfaustdicke Lüge: Amazon-Gründer Jeff Bezos “präsentierte” gar nichts — jedenfalls nicht, als es die “BamS” behauptete. Im Gegenteil: Das “Computerbuch” Kindle wurde von Bezos erst am vergangenen Montag nach Erscheinen der “BamS” um kurz vor 10 Uhr (Ortszeit New York) offiziell vorgestellt, was dann die “‘Süddeutsche Zeitung’ und andere Blätter” (nicht jedoch “Bild” und “BamS”) zum Anlass nahmen, anschließend ausführlich darüber zu berichten.

Bleibt noch die Frage, woher die “BamS” denn überhaupt schon am Sonntag davon wusste.

Antwort: Möglicherweise hatten die “BamS”-Redakteure darüber im “Wall Street Journal”, möglicherweise auch auf irgendeiner, x-beliebigen anderen Internetseite gelesen. Oder sie haben’s einfach aus einer Meldung der Nachrichtenagentur dpa übernommen, die das, was die “BamS” heute als “BILD-am-SONNTAG-Leser wissen es zuerst!” verkauft, bereits am 16. November um ca. 14.10 Uhr (MEZ) unter Berufung auf den US-Fachdienst C’net verbreitete, der die Präsentation zuvor exklusiv angekündigt hatte.

Aber wer nur die “Bild am Sonntag” liest, weiß natürlich alles zuerst aus der “BamS” — mehr aber auch nicht.

Der Sonntagstaucher: Sonntags in den Feuilletons

Seit dem überregionalen Start der »Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung« Ende 2001 hat der Sonntagszeitungs-Markt an Qualität und Dynamik gewonnen. Weil es für ihn bisher noch keinen regelmäßigen Übersichtsdienst gibt, gehen medienlese.com (Ronnie Grob, Florian Steglich) und Der Umblätterer (Frank Fischer, Marc Reichwein) in einer einmaligen konzertierten Aktion mit gutem Beispiel voran. Das Ganze geschieht im Stil des Perlentauchers, den wir von hier aus herzlich grüßen. Wahrscheinlich muss nur noch die lange geplante »Süddeutsche am Sonntag« an den Start gehen, bevor der Perlentaucher auch am Sonntag nicht mehr um eine Feuilleton-Rundschau herumkommt. Wir freuen uns darauf.
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medienlese – der Wochenrückblick

Pfeifenbläser, Telefonabspielgeräte, Kolumnenbeamte, kleine böse Brüder.

Wallpaper-Erfinder und Monocle-Herausgeber Tyler Brûlé kritisierte das Blabla, dass Printmedien verschwinden würden, das zeuge von Faulheit und Kurzsichtigkeit. Der Schaden wurde vor langer Zeit angerichtet und man könne nicht das Internet dafür verantwortlich machen: “Viele Fehlentwicklungen hat es gegeben, weil die falschen Leute an der Spitze von Medienunternehmen sitzen. Vor etwa 15 Jahren haben nämlich Geschäftsleute die Redaktionen übernommen. Ich sage: Wenn man ein guter Journalist ist, kann man auch ein guter Geschäftsmann sein, denn gute journalistische Arbeit macht das Medium attraktiv für Werbekunden.”

Schon 11 Leute haben eine Petition gegen die Heute-Kolumne “Zora Off” unterschrieben. Sie wendet sich gegen ihre wiederholte unbedachte Wortwahl. Es sei “nicht sonderlich klug, wenn sich eine Kolumnistin als Kifferin outet und öfters von anderen Drogen wie bspw. Heroin spricht. Jungen Lesern könnte damit der Eindruck erweckt werden, dass Kiffen oder das Konsumieren von Drogen etwas Tolles sei.”

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