Kamelkot, Sunde, Urlaubs-Mängel

6 vor 9

Um 6 Minuten vor 9 Uhr erscheinen hier montags bis freitags handverlesene Links zu lesenswerten Geschichten aus alten und neuen Medien. Tipps gerne bis 8 Uhr an [email protected].

1. “Die eingebildete Astronautin”
(tagesanzeiger.ch, Maurice Thiriet)
Sehr viele Medien porträtierten die Physiklehrerin Barbara Burtscher als Nachwuchsastronautin. Die Schlagzeilen lauten “Schweizerin trainiert Marslandung für Nasa” (blick.ch) oder “Erste Schweizerin lebt bald in der Mars-Station” (20min.ch). Doch Burtscher war nie als Instruktorin angestellt: “Weder von der Nasa noch vom Spacecenter. Sie habe sich für den Sommerkurs 2010 gemeldet als Volunteer Instructor, als freiwillige Instruktorin. Sie habe keinen Lohn erhalten. Und es habe sie seines Wissens auch nie jemand aufgefordert, sich für das Astronautenprogramm der Nasa zu bewerben.”

2. “Offener Brief an BILD: Betrifft Urlaubs-Mängel”
(karl-born.de)
Karl Born bemängelt die halbe Seite “Urlaubs-Mängel” in “Bild” vom 11. August 2010.

3. “Knietief in Kamelkot”
(sueddeutsche.de, Alexander Kissler)
Alexander Kissler analysiert drei neue Doku-Soap-Formate auf RTL 2. “RTL 2 findet nichts dabei, eine 22-jährige ehemalige Sonderschülerin als ‘die Fressmaschine’ zu bewerben. Die Legasthenikerin und ehemalige Sonderschülerin Jasmine wird buchstäblich dem Medium zum Fraß vorgeworfen. Fast drei Zentner wiegt die laut der unvermeidlichen Expertin ‘sehr einfach gestrickte und wenig intelligente’ Frau, die offenbar nicht immer weiß, was sie tut und sagt.”

4. “Wer’s glaubt, wird zahlen – BILD wirbt für Atomkraft”
(blog.greenpeace.de, Benjamin Borgerding)
Das Blog der Umweltorganisation Greenpeace prüft Aussagen der von “Bild” befragten “Chefs von E.ON, RWE, Vattenfall und EnBW”.

5. Interview mit Peter Sunde
(falter.at, Ingrid Brodnig)
Peter Sunde spricht über The Pirate Bay, Flattr und Zeitungen: “Dieses Zeitungssterben kommt sowieso, das gehört zum technologischen Wandel dazu. Viele Zeitungen sollten tatsächlich sterben, weil sie nicht mehr in die heutige Ordnung passen. Man kann nicht wie Murdoch sagen: ‘So stelle ich mir die Welt vor.’ Diese Macht hat er nicht mehr, sie wurde ihm weggenommen und den Leuten zurückgegeben.”

6. “The Web Is Dead. Long Live the Internet”
(wired.com, Chris Anderson und Michael Wolff)
Chris Anderson und Michael Wolff debattieren Seite an Seite zum Rückgang des World Wide Web.