Suchergebnisse für ‘michael friedman’

Sprachrohr der Konservativen?, Kimmel, Friedmann ausgeladen

1. Das Sprachrohr der Konservativen
(taz.de, Gilda Sahebi)
Die Entscheidung des NDR, die konservative Moderatorin Julia Ruhs aus dem Format “Klar” zu nehmen, ist auf massive Kritik von CDU-Politikern gestoßen. Dies werfe laut der Autorin Gilda Sahebi grundsätzliche Fragen zur Unabhängigkeit des öffentlich-rechtlichen Rundfunks auf: “Der politische Wind weht konservativ. Spahn, Günther und Linnemann erklären, was sie erwarten. Und die öffentlich-rechtlichen Strukturen scheinen zu gehorchen.”

2. US-Sender ABC schickt Jimmy Kimmel wieder auf Sendung
(dwdl.de, Alexander Krei)
Nach massiver Kritik und einem Kurssturz an der Börse lasse der Medienkonzern Disney die zuvor abgesetzte Late-Night-Show “Jimmy Kimmel Live” ab dem heutigen Dienstag wieder laufen, wie “DWDL” unter Berufung auf den US-Sender ABC berichtet. Die kurzfristige Absetzung folgte auf Kimmels kritische Aussagen zum Mord am ultrarechten Aktivisten Charlie Kirk und sorgte für politischen Druck sowie Boykottaufrufe durch konservative Mediengruppen.

3. Michel Friedman offenbar aus Sorge vor rechten Protesten ausgeladen
(zeit.de)
Der jüdische Publizist Michel Friedman sei auf Weisung des Bürgermeisters von Klütz von einer geplanten Veranstaltung im Literaturhaus “Uwe Johnson” wieder ausgeladen worden. Hintergrund seien laut dem neuen Leiter des Hauses in Mecklenburg-Vorpommern Sorgen vor Protesten rechter Gruppen. Friedman selbst sei weiterhin an Auftritten in Ostdeutschland interessiert: “Ich bin bereit, aufdringlich zu sein”.

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4. Akteursvielfalt und Selbstreflexion in der Berichterstattung über den Gazakrieg – eine Inhaltsanalyse dreier deutscher Tageszeitungen
(de.ejo-online.eu)
Eine Inhaltsanalyse von 346 Artikeln der “Süddeutschen Zeitung”, “Welt” und “taz” zeige, dass israelische Akteure und Kriegsbetroffene in der Berichterstattung über den Gazakrieg deutlich häufiger zitiert worden seien als palästinensische. Besonders kritisch falle ins Gewicht, dass die Zivilbevölkerung aus dem Gazastreifen trotz deutlich höherer Opferzahlen medial stark unterrepräsentiert gewesen sei. Gleichzeitig fehle es weitgehend an journalistischer Selbstreflexion über eingeschränkte Arbeitsbedingungen oder eigene Perspektiven.

5. “Journalismus muss unbedingt selbstbewusster werden”
(journalist.de, Jan Freitag)
Im Interview mit dem “journlist” betont Kommunikationswissenschaftler Michael Brüggemann, dass Journalismus beim Thema Klimawandel klar, faktenbasiert und selbstbewusst kommunizieren müsse. Er plädiert für einen transformativen Journalismus, der nicht nur informiert, sondern gesellschaftlichen Wandel unterstützt und auf Missstände aufmerksam macht. Um Menschen wirksam zu erreichen, solle Journalismus außerdem verständlich bleiben und Desinformation aktiv entgegentreten.

6. Niederländische Disney-Parodie wird Internethit
(spiegel.de)
Der “Spiegel” macht auf ein Satirevideo des niederländischen Komikers Arjen Lubach aufmerksam, das nach der Absetzung von Jimmy Kimmels Late-Night-Show viral gegangen ist. In der Parodie zeigt Lubach bekannte Disney-Figuren in einer Welt, wie sie US-Präsident Donald Trump gefallen könnte: Zum Beispiel Aladdin, der von der Einwanderungsbehörde abgeführt wird, oder Bambi, dessen Mutter für transfreundliche Aussagen am Spieß landet.

KW 45/25: Hör- und Gucktipps zum Wochenende

Hurra, Wochenende – und damit mehr Zeit zum Hören und Sehen! In unserer Wochenendausgabe präsentieren wir Euch eine Auswahl empfehlenswerter Filme und Podcasts mit Medienbezug. Viel Spaß bei Erkenntnisgewinn und Unterhaltung!

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1. ZEIT-Journalistin Rieke Havertz über Trump und die Medien in Amerika
(youtube.com, Cornelia Lüers & Helmut Loerts-Sabin, Video: 1:34:48 Stunden)
Rieke Havertz, internationale Korrespondentin der “Zeit”, berichtet, dass die gesellschaftliche Spaltung in den USA unter Donald Trump ein gefährliches Ausmaß erreicht habe. Diese Spaltung werde von Trump strategisch genutzt, um die Presse als “Fake News” zu diskreditieren, was die Arbeitsbedingungen für Journalistinnen und Journalisten massiv erschwere. Trump-Anhänger würden die etablierten US-Medien boykottieren. Gleichzeitig setze die Regierung kritische Reporterinnen und Reporter durch Klagen, den Entzug von Akkreditierungen und die Verkürzung von Arbeitsvisa unter Druck.

2. KI im Journalismus
(youtube.com, Svea Eckert, Video: 1:34:50 Stunden)
Anlässlich der “Woche der Pressefreiheit” fand am 3. November an der Lüneburger Leuphana Universität eine Podiumsdiskussion statt: Tech-Journalistin Svea Eckert diskutierte dort mit Fachleuten von ARD, “Hamburger Abendblatt” und aus der Wissenschaft über die Chancen und Risiken von generativer Künstlicher Intelligenz für den Journalismus. Im Mittelpunkt stand die Frage, wie KI die gesellschaftliche “Wachhund”-Rolle der Medien verändert und wie viel Automatisierung möglich ist, ohne die Glaubwürdigkeit zu verlieren.

3. Demokratie und Journalismus – Verantwortung in Zeiten des Wandels
(youtube.com, Michel Friedman, Video: 59:43 Minuten)
Beim SWR-“Demokratieforum” auf dem Hambacher Schloss diskutiert Michel Friedman mit Anette Dowideit (“Correctiv”), Peter Müller (ehemaliger Verfassungsrichter) und Carsten Knop (“FAZ”) über die Verantwortung des Journalismus in Zeiten, in denen antidemokratische und rechtsextreme Bewegungen auf dem Vormarsch sind. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie Medien aufklären können, ohne diesen Kräften eine Bühne für deren Propaganda zu bieten.

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4. Wie Medien die Vergangenheit im Westbalkan erzählen
(youtube.com, Barbara Oertel, Video: 1:41:05 Stunden)
Beim “taz Talk” spricht Moderatorin Barbara Oertel mit Dinko Gruhonjić, Journalist und Dozent aus Novi Sad, Getoarbë Mulliqi, Journalistin und Direktorin eines kosovarischen Journalistenverbands, und Alexander Vojvoda von der Organisation Pro Peace über die Rolle der Medien im Westbalkan bei der Aufarbeitung der Kriege der 1990er-Jahre. Die Gäste diskutierten über die schwierige politische Lage, die massive Verschlechterung der Pressefreiheit in Serbien und Kosovo sowie die Gefahren, denen Journalistinnen und Journalisten durch Angriffe, Polizeigewalt und Hetzkampagnen ausgesetzt sind.

5. Ende eines Hypes – Wohin steuert Social Media?
(sr-mediathek.de, Katrin Aue & Michael Meyer, Audio: 19:05 Minuten)
Nach Jahren des Wachstums würden aktuelle Zahlen zeigen, dass sich weltweit die Zeit, die Menschen mit Social Media verbringen, verringere. Viele Leute zögen sich von den Plattformen zurück. Besonders auffällig sei dies bei Nutzerinnen und Nutzern unter 30 Jahren. Handelt es sich um eine langfristige Entwicklung? Was sind die Ursachen? Und wie reagieren die Plattformbetreiber? Darüber sprechen Katrin Aue und Michael Meyer mit Simon Berlin vom “Social Media Watchblog”.

6. Innenansichten: Die Selbstkritik der Medien
(youtube.com, Tanjev Schultz & Markus Wolsiffer, Video: 37:42 Minuten)
Im Podcast “Die Medienversteher” sprechen Tanjev Schultz und Markus Wolsiffer über die Notwendigkeit des Medienjournalismus, also der kritischen Selbstbeobachtung der Medienbranche. Sie analysieren, dass diese Selbstkritik oft schwierig sei, da Journalistinnen und Journalisten aus Kollegialität oder Karriereangst oft zögern würden, Fehler der eigenen Zunft aufzudecken.

Rottenboss “Bild”, Tödliches Schweigen, Pranger-Rache

1. Leute, mir ist da etwas Komisches passiert.
(twitter.com/PBahners)
Der “FAZ”-Redakteur Patrick Bahners sieht sich persönlichen Attacken der “Bild”-Zeitung ausgesetzt. Der Grund: Bahners hatte gewagt, “Bild” auf Falschaussagen in einem Artikel zur Causa Özil hinzuweisen. In einem Twitter-Thread skizziert Bahners den Ablauf und schließt mit den Worten: “Wen die @BILD sich zum Feind wählt, ist egal. Sie will ihn bloß fertigmachen. Ihn am Boden sehen. Sich einbilden, dass er wimmert. Um ihre Macht zu zeigen. Wie auf dem Schulhof der Rottenboss.”
Und wenn wir schon auf Twitter sind, hier noch ein kleines “Hihi” von Peter Breuer.

2. Wir schweigen Extremisten an die Macht
(spiegel.de, Sascha Lobo)
Wir schweigen Extremisten an die Macht, findet Sascha Lobo in seiner aktuellen Kolumne: “Wenn zu viele Menschen ihren Mund halten, obwohl sie laut sein sollten, können die Immerlauten sich und der Öffentlichkeit einreden, sie repräsentierten die Mehrheit. Und so traurig das ist, es handelt sich um eine selbst erfüllende Prophezeiung. Die schweigende Mehrheit ist in einer liberalen Demokratie keine Mehrheit. Eine stumme Mehrheit kann ohne großen Aufwand Extremisten an die Macht schweigen.”

3. “Ich bin ein trauriger Mensch”
(freitag.de, Jan C. Behmann)
Jan C. Behmann beschreibt den Wandel von Michel Friedmann vom “diskursiven Krawallmacher” zum philosophischen Denker: “Mit seinen intensiven Gesprächen mit den großen Denkerinnen und Denkern unserer Zeit hat er am Frankfurter Schauspiel und nun am Berliner Ensemble bewiesen, dass man noch Denken kann und vor allem, das einem dabei auch sehr viele Menschen zuhören, zuhören wollen.”

4. Nur über meine Bezahlschranke
(taz.de, Ilija Matusko)
Nach Angaben des Bundesverbands Deutscher Zeitungsverleger haben bereits 205 Nachrichtenmedien Bezahlschranken errichtet, hinter denen sie zumindest einige ihrer Artikel packen. Damit geht ein wichtiges Prinzip des Internets verloren, findet Ilija Matusko, der bei der “taz” für das Online-Bezahlmodell zuständig ist.

5. Wer in Österreich über rechte Medien berichtet, wird dort prompt an den Pranger gestellt
(twitter.com/brodnig)
Die Publizistin und Autorin Ingrid Brodnig berichtete 2016 in “Profil” über den rechten “Wochenblick” und seine Verbindungen zur FPÖ. Das hat ihr der “Wochenblick” nicht vergessen: Aktuell hat die Wochenzeitung die nächste Eskalationsstufe gezündet und bewirbt Brodnig-feindliche Texte gezielt bei FPÖ-Anhängern auf Facebook. Mit dem Ergebnis, dass sogar Österreichs Vizekanzler Strache (FPÖ) den Text bei sich geteilt hat.

6. Kasperl und Krokodil
(sueddeutsche.de, Wolfgang Luef)
In Österreich liefern sich zwei prominente Boulevardjournalisten ein öffentliches Duell: “Österreich”-Chefredakteur Wolfgang Fellner und “Krone”-Kolumnist Michael Jeannée haben sich gegenseitig zu Intimfeinden erkoren und liefern ein bizarres Schauspiel, das auch nach der letzten Gerichtsentscheidung nicht beendet sein dürfte.

Bild  

Painliche Panne

Wer würde es eigentlich irgendwie erwähnenswert finden, dass Bild.de damals, während der “heißen Wahlkampf-Phase” 2009, in der Ankündigung einer gemeinsam mit dem Dingsbumssender N24 ausgestrahlten Michel-Friedman-Talkshow den Michel mit “a” schrieb? Oder wer würde schon öffentlich darauf hinweisen, dass kürzlich offenbar auch der Vorstandsvorsitzende der Axel Springer AG, Mathias Döpfner, in einem vom “Welt”-Herausgeber Thomas Schmid moderierten “Welt”-Interview dem Michel das “a” unterschob?! Und das, obwohl Friedman doch sogar “Welt”-Kolumnist ist?!!

Wir jedenfalls nicht.

Es sei denn, die “Bild”-Zeitung würde heute… – na, sehen Sie selbst:

Ausriss: Bild-Frankfurt vom 14.05.2012

Denn dann, liebe Leute, wollen wir an dieser Stelle doch nicht verschweigen, dass der Sender, bei dem Friedman seit gestern  seit 2004 seine Talkrunden moderiert, nicht “n-tv” heißt.

Mit Dank an Benjamin H.!