Suchergebnisse für ‘renommiert’

Unumstritten renommiert

“BILD bleibt die mit Abstand wichtigste deutsche Tageszeitung! Keine andere Tageszeitung wurde im dritten Quartal häufiger mit Exklusivmeldungen zitiert”,

meldet “Bild” auf Seite 1 unter Berufung auf das “renommierte Bonner Medienforschungsinstitut Medien Tenor”.

Das ist erst einmal nicht weiter ungewöhnlich, weil auch andere Zeitungen gerne drucken, wie wichtig sie sind – wohl, um es selbst nicht zu vergessen.

Für den Hinweis, dass das stets renommierte Forschungsinstitut zuletzt gar nicht mehr so arg renommiert, sondern, ganz im Gegenteil, eher umstritten war, blieb in der knappen Meldung sicher einfach kein Platz mehr. Medien-Tenor-Beiratsmitglied Mathias Döpfner, nebenberuflich Vorstandsvorsitzender der Axel Springer AG, hätte das sowieso nicht gefallen.

AfD-Hausverbot ungültig, Zeitung per Drohne, Überraschender Überschuss

1. Gericht erklärt Hausverbot der AfD gegen BR-Journalisten für ungültig
(bjv.de, Benedikt Frank)
Wie der Bayerische Journalisten-Verband (BJV) mitteilt, habe das Landgericht München angeordnet, dass ein Journalist des Bayerischen Rundfunks (BR) vom AfD-Parteitag im bayerischen Greding berichten dürfe. “Das Gericht hat wie erwartet bestätigt, dass eine politische Partei sich nicht aussuchen kann, wer über sie berichtet”, so der BJV-Vorsitzende Harald Stocker: “Die AfD hat der Freiheit der Berichterstattung dennoch enormen Schaden zugefügt. Das dürfte auch ihre Absicht gewesen sein. Das Hausverbot der AfD hat einen renommierten Reporter fast neun Monate lang bei seiner Arbeit behindert.”
Weitere Lese- und Gucktipps: Der BR-Journalist war dann auch beim AfD-Parteitag vor Ort und berichtete bei br.de, in einer Schalte und in mehreren Tweets von “Schikanen für Journalisten”.

2. Drohnen gegen Populismus
(taz.de, Christina Koppenhöfer & Chiara Joos)
In einem Testprojekt im brandenburgischen Welzow würden Drohnen zur Zeitungszustellung erprobt, um die hohen Kosten in dünn besiedelten Regionen zu senken. Während Befürworter wie Bürgermeisterin Birgit Zuchold und der Deutsche Journalisten-Verband darin eine Chance sähen, lokale Informationen zu erhalten und sogenannte Nachrichtenwüsten zu vermeiden, würden strenge Gesetze und die Ausgaben für die Technik eine langfristige Umsetzung behindern. Die teure Drohnentechnologie belaste die ohnehin schon hohen Zustellkosten weiter.

3. “Noch gibt es die Chance, geschlossen Nein zu sagen”
(journalist.de, Mia Pankoke)
Mia Pankoke thematisiert die Forderung des Deutschen Journalisten-Verbandes (DJV), dass sich Rundfunkanstalten und Verlage geschlossen gegen Text- und Data-Mining durch Künstliche Intelligenzen (KI) aussprechen sollten. DJV-Justiziarin Hanna Möllers warne davor, dass das Trainieren von KI-Modellen mit journalistischen Inhalten ohne Vergütung der Urheberinnen und Urheber langfristig die journalistische Landschaft gefährde. ARD-Intendant Kai Gniffke argumentiere hingegen, dass öffentlich-rechtliche Inhalte wichtig für den demokratischen Diskurs seien und daher für KI-Anwendungen zugänglich bleiben sollten.

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4. WDR machte 2023 überraschend 150 Millionen Überschuss
(dwdl.de, Uwe Mantel)
Eigentlich habe der öffentlich-rechtliche WDR 2023 mit einem Minus von 58 Millionen Euro gerechnet. Herausgekommen sei aber ein Überschuss von 150 Millionen Euro, berichtet Uwe Mantel bei “DWDL. “Das positive Ergebnis ist in erster Linie auf versicherungsmathematische Parameter und Veränderungen bei den Pensionsrückstellungen zurückzuführen, also vereinfacht gesagt auf die positive Entwicklung am Kapitalmarkt”, heiße es dazu vom WDR.

5. Newsletter Netzwerk Recherche 239 vom 25.11.2024
(netzwerkrecherche.org, Lena Kampf)
Wie immer eine Empfehlung wert, nicht nur für investigativ arbeitende Journalistinnen und Journalisten: der Newsletter des Netzwerk Recherche. Die aktuelle Ausgabe beginnt mit einigen Worten von Lena Kampf über den Weggang von X/Twitter und die Suche nach geeigneten Alternativen. Außerdem gibt es einen gewohnt guten Überblick über medienrelevante Nachrichten, Veranstaltungen, Preise und Stipendien.

6. DJV verlässt Musk-Plattform X
(djv.de, Gina Schad & Hendrik Zörner)
Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) verabschiedet sich nach 15 Jahren von X (ehemals Twitter): “Für uns als Journalisten-Verband ist mit der Wahl von Donald Trump die letzte rote Linie überschritten. Wir wissen, dass viele Kolleginnen und Kollegen aktuell mit sich ringen, aber wir können sie nur dazu ermutigen, uns zu folgen und auf andere Kanäle auszuweichen. Zwischen Fake news und Desinformation haben wir Journalistinnen und Journalisten nichts verloren”, so der DJV-Vorsitzende Mike Beuster.

KW 46/24: Hör- und Gucktipps zum Wochenende

Hurra, Wochenende – und damit mehr Zeit zum Hören und Sehen! In unserer Wochenendausgabe präsentieren wir Euch eine Auswahl empfehlenswerter Filme und Podcasts mit Medienbezug. Viel Spaß bei Erkenntnisgewinn und Unterhaltung!

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1. Wie lässt sich der politische Diskurs auf sozialen Plattformen retten?
(uebermedien.de, Holger Klein, Audio: 29:50 Minuten)
Robert Habecks Rückkehr zu X/Twitter war für Holger Klein der Anlass, sich mit Ingo Dachwitz, Redakteur bei netzpolitik.org, über die Musk-Plattform und die damit zusammenhängenden Themen zu unterhalten: “Wie sehr könnte X-Eigner Elon Musk auch im deutschen Wahlkampf mitmischen? Welchen Einfluss haben die großen Plattformen und Desinformation überhaupt? Inwiefern unterscheidet sich die politische Öffentlichkeit in USA von der in Deutschland? Und wie müssten Plattformen konzipiert sein, auf denen Wut und Hass nicht mit Reichweite belohnt werden?”

2. Krieg in Nahost: Warum sind Journalisten noch immer so gefährdet?
(br.de, Linus Lüring, Audio: 30:19 Minuten)
Der Krieg im Nahen Osten bleibt gefährlich für Journalistinnen und Journalisten: Über 150 von ihnen seien seit dem Überfall der Hamas auf Israel und den anschließenden Angriffen der israelischen Armee getötet worden. “Warum verbessert sich die Lage nicht? Warum werden Reporterinnen und Reporter gezielt angegriffen? Wie könnten sie besser geschützt werden?” Darüber spricht Linus Lüring mit Martin Durm, der für die ARD immer wieder aus Syrien und dem Libanon berichtet, und mit Tel-Aviv-Korrespondent Jan-Christoph Kitzler. Christopher Resch von der Organisation Reporter ohne Grenzen erläutert, warum gezielte Angriffe auf Medienschaffende Kriegsverbrechen sind und welche Bedeutung Klagen vor dem Internationalen Strafgerichtshof haben können.

3. Caren Miosga über Ehrlichkeit in der Politik, ihre Überzeugungen und gute Fragen
(youtube.com, Matze Hielscher, Audio: 2:02:13 Stunden)
Matze Hielscher hat die Journalistin und Polit-Talkerin Caren Miosga in sein “Hotel Matze” eingeladen: “Ich wollte von Caren wissen, wie sich ihr Leben durch die Entscheidung für ihre eigene Talkshow verändert hat und ob es aus ihrer Sicht eigentlich wahrhaftige Gespräche mit Politikerinnen und Politikern gibt. Wir sprechen über Carens Werdegang und ihre katholische Erziehung, es geht um Ehrlichkeit und Überzeugung, um Zuversicht, journalistische Neutralität und um gute Fragen.”

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4. Kommen manche EU-Themen zu kurz in den Medien?
(deutschlandfunk.de, Sören Brinkmann, Audio: 29:05 Minuten)
Im Deutschlandfunk (DLF) kommen regelmäßig Hörerinnen und Hörer zu Wort. Manchmal liefern sie sogar die Idee für eine ganze Sendung und tauschen sich darin mit Expertinnen und Experten aus. In dieser Folge des Podcasts “Nach Redaktionsschluss” geht es um die Frage, ob manche EU-Themen in den Medien zu kurz kommen. DLF-Hörer Hendrik Fehr wünscht sich mehr Erklärungen zu den Zusammenhängen in der Europäischen Union. Mit ihm diskutieren DLF-Brüssel-Korrespondent Peter Kapern und Sören Brinkmann aus der “Mediasres”-Redaktion über Einblicke in EU-Institutionen und politische Prozesse.

5. Preiswert – Die Jury tagt. Was ist guter Journalismus?
(youtube.com, Tom Schimmek, Audio: 45:09 Minuten)
In dieser Folge des “Brenner”-Podcasts dreht sich alles um den Otto-Brenner-Preis und die Frage, was guten Journalismus ausmacht. Die Jurymitglieder, darunter renommierte Journalistinnen und Journalisten, diskutieren über Kriterien wie gründliche Recherche, Mut und handwerkliche Qualität, aber auch über den Einfluss von Medien auf die Demokratie.

6. Erfolgreich mit True Crime
(spotify.com, HSS Satzzeichen, Christian Jakubetz, Audio: 20:07 Minuten und 22:53 Minuten)
Warum ziehen wahre Kriminalfälle so viele Menschen in ihren Bann? Im “Satzzeichen”-Podcast spricht Christian Jakubetz mit Anne Kunze, Investigativjournalistin bei der “Zeit” und Gastgeberin des Podcasts “Zeit Verbrechen”, über die Kunst des Erzählens, den Unterschied zwischen Print und Podcast sowie die Herausforderung, True Crime spannend und respektvoll zugleich zu gestalten. Ein zweiteiliger Einblick in das meistgehörte Genre der Podcast-Welt.

Please Stärke Lindner, “Guardian” geht – SPD kommt zurück, DW-Streik

1. Please Stärke Christian Lindner!
(uebermedien.de, Lisa Kräher)
Lisa Kräher schreibt bei “Übermedien” über die intensive mediale Unterstützung, die Christian Lindner und dessen FDP in den vergangenen Wochen von der “Bild”-Medien erfahren hätten. “Bild” habe wiederholt Partei für den Finanzminister und FDP-Chef ergriffen, vor allem durch die schlagzeilenträchtige Berichterstattung über die angebliche Ungerechtigkeit seiner Entlassung durch Bundeskanzler Olaf Scholz sowie sein neues Image als Opfer im “Ampel-Drama”. Die redaktionelle Sympathie für Lindner habe auch mit Springer-Vorstandschef Mathias Döpfner und dessen einstiger Anweisung “Please Stärke die FDP” zu tun.

2. Der »Guardian« verlässt X, die SPD kehrt zurück
(spiegel.de)
Die renommierte britische Tageszeitung “Guardian” verlässt den Kurznachrichtendienst X, vormals Twitter. “Der US-Präsidentschaftswahlkampf hat nur noch mehr unterstrichen, was wir schon lange vermutet haben: X ist eine toxische Medienplattform und ihr Eigentümer, Elon Musk, hat ihren Einfluss genutzt, um den politischen Diskurs zu beeinflussen”, schreibe der “Guardian” in einer Erklärung. In der deutschen Politik könne man hingegen eine konträre Entwicklung beobachten. So hätten Wirtschaftsminister Robert Habeck und der SPD-Parteivorstand ihre einst stillgelegten X-Accounts kürzlich reaktiviert.
Dazu auch ein Hörtipp in eigener Sache: Bei radioeins kommentiert der “6-vor-9”-Kurator: “Wie weit darf das Reichweitenargument gehen? Aus meiner Sicht gibt man schließlich auch nicht der ‘Bild’-Zeitung Interviews, nur weil sie die größte Leserschaft hat. Reichweite um jeden Preis – das kann nicht die Lösung sein. Und bei X ist der Preis besonders hoch: Mit jeder Nachricht, jedem Beitrag auf X läuft man Gefahr, eine Plattform zu legitimieren, die demokratischen Austausch durch Hass und Hetze ersetzt. Der ‘Guardian’ hat das verstanden. Die deutsche Politik offenbar noch nicht.” (radioeins.de, Lorenz Meyer: Audio: 4:06 Minuten)

3. Drei Fragen: Zur Deutschen Welle
(verdi.de)
Nach einem Aufruf der Gewerkschaft Verdi kam es am gestrigen Mittwoch bei der Deutschen Welle zu einem ganztägigen Streik. Verdi-Sekretärin Kathlen Eggerling erklärt, worum es dabei geht, wie die Hauptforderungen aussehen, welche Auswirkungen der Streik hatte und wie die Stimmung bei den Streikenden war (“Es gibt Reden, Sprechchöre und gerade wurde auch gesungen.”). Auch der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) hat sich zu Wort gemeldet: “Das Angebot der Geschäftsleitung ist nicht nur meilenweit vom erlittenen Reallohnverlust entfernt, sondern auch vom Abschluss im Öffentlichen Dienst, der immer Referenzwert für den Tarifabschluss des Auslandssenders war”, so der DJV-Bundesvorsitzende Mika Beuster: “Die Bezahlung von Journalistinnen und Journalisten darf sich nicht dauerhaft von der Lohnentwicklung anderer Branchen abkoppeln. Guter Journalismus muss gut bezahlt werden.” (djv.de, Gina Schad)

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4. Doppelgänger: CORRECTIV-Recherchen legen russische Propaganda-Kampagne lahm
(correctiv.org, Max Bernhard & Alexej Hock & Sarah Thust)
Alexej Hock, Sarah Thust und Max Bernhard erläutern in eigener Sache, wie “Correctiv” und die IT-Forensik-Organisation Qurium eine russische Desinformationskampagne namens “Doppelgänger” durch ihre Recherchen weitgehend eindämmen konnten. “Doppelgänger” soll seit Jahren gefälschte Webseiten und Propaganda-Links verbreitet haben, um in westlichen Ländern die Sicht auf die Ukraine zu beeinflussen. Nach Anfragen von “Correctiv” hätten mehrere europäische Dienstleister ihre Unterstützung für die Kampagne eingestellt.

5. Mutmassliche Online-Stalker von Jolanda Spiess-Hegglin streiten vor Gericht alles ab
(tagesanzeiger.ch)
In einem Prozess vor dem Bezirksgericht Pfäffikon würden zwei mutmaßlichen Online-Stalker der ehemaligen Schweizer Kantonsrätin Jolanda Spiess-Hegglin alle Anschuldigungen der Belästigung und Diffamierung bestreiten. Trotz einer Vielzahl an Beweisen, darunter E-Mails zu pornografischen Fotomontagen und hetzerischen Kommentaren in Sozialen Medien, würden die beiden Männer eine Beteiligung leugnen. Stattdessen würfen sie der Staatsanwaltschaft Fehler vor.

6. Sportjournalismus: Nur dabei statt mittendrin
(fachjournalist.de, Michael Schaffrath & Thorsten Schulz)
“Wie nehmen Trainer*innen die Dopingberichterstattung wahr? Wie schätzen sie die Kompetenz von Sportjournalist*innen ein? Und welche Mitverantwortung schreiben die Coaches den Medienvertreter*innen beim Thema Doping zu?” Um diese und weitere Fragen ging es in einer Studie der TU München. Beim “Fachjournalist” fassen die Studienmacher ihre Ergebnisse zusammen und liefern einen Ausblick.

Nicht in Schönheit sterben, Politisch und gefühlig, Raabs TV-Totalausfall

1. “taz” stellt gedruckte Werktagsausgabe 2025 ein
(faz.net)
Die “taz” wird ab Oktober 2025 ihre werktägliche Printausgabe einstellen und nur noch digital als E-Paper zu lesen sein. Lediglich am Wochenende werde die “wochentaz” als gedruckte Zeitung erscheinen. Nach sechs Jahren intensiver Debatte hätten 77 Prozent der Genossinnen und Genossen auf der Mitgliederversammlung für diesen Schritt gestimmt, um die wirtschaftliche Zukunft der Zeitung zu sichern.
Weiterer Lesetipp: Die “taz” berichtet in eigener Sache: Bloß nicht in Schönheit sterben.

2. Deutschland-Reports von ZDF & Sat.1: Fernsehen, warum tickst du so?
(dwdl.de, Peer Schader)
Peer Schader kritisiert das neue TV-Format der “politisch-gefühligen Zuhör-Reisereportagen”, in denen Journalistinnen und Journalisten wie Paul Ronzheimer, Dunja Hayali und Eva Schulz versuchen, der aktuellen Stimmungslage in Deutschland nachzugehen. Trotz des ehrenwerten Ziels, Menschen ins Gespräch zu bringen, würden diese Reportagen oft in oberflächlichen Plattitüden und ohne echte Lösungsansätze enden. Schader stellt in Frage, ob es sinnvoll ist, immer wieder mit Menschen zu reden, die festgefahrene Meinungen hätten und kaum gesprächsbereit seien.

3. Theodor-Wolff-Preis geht an fünf Journalistinnen und Journalisten
(tagesspiegel.de, Anna Ringle)
Der Theodor-Wolff-Preis 2024 wurde an fünf Journalistinnen und Journalisten für ihre herausragenden gesellschaftsrelevanten Beiträge verliehen: Issio Ehrich, Helene Bubrowski, Fabian Huber, Agnes Polewka und Thilo Adam. Der Preis gilt als eine der renommiertesten Auszeichnungen im deutschen Journalismus und wird jährlich vom Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger vergeben.

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4. Elon Musk verunglimpft australische Regierung als Faschisten
(spiegel.de)
Elon Musk habe die australische Regierung wegen eines neuen Gesetzes zur Bekämpfung von Fehlinformationen auf Internetplattformen als “Faschisten” bezeichnet, was heftige Kritik von Regierungsvertretern ausgelöst habe. Der Gesetzesentwurf sehe hohe Strafen für Plattformen vor, die Fehlinformationen verbreiten, was Musk als Einschränkung der Meinungsfreiheit betrachte.
Weiterer Lesetipp: Oberstes Gericht zieht Geldbuße von X und Starlink ein: “Tech-Milliardär Elon Musk streitet mit Brasiliens Bundesrichter Alexandre de Moraes über Falschinformationen und Meinungsfreiheit auf X. Das Oberste Gericht ordnete nun eine Millionenüberweisung an.”

5. Hommage an die Zeitung
(verdi.de, Ute Christine Bauer)
Ute Christine Bauer schreibt über die Ausstellung “Zeitungsleser:innen” im Museum für Kommunikation Berlin. Sie zeigt Fotografien von Eddy Posthuma de Boer, die Menschen weltweit beim Zeitunglesen in alltäglichen Situationen festhalten. Die Ausstellung werfe einen nostalgischen Blick auf eine Zeit, in der gedruckte Zeitungen allgegenwärtig waren, bevor Smartphones den öffentlichen Raum eroberten.

6. Raabs TV-Totalausfall
(freitag.de, Axel Brüggemann)
Axel Brüggemann schildert im “Freitag” seine Eindrücke vom Boxkampf des TV-Urgesteins Stefan Raab gegen die ehemalige Boxweltmeisterin Regina Halmich auf RTL: “Raabs Deutschland ist das Deutschland der Vergangenheit. Oder leider ein Deutschland, wie viele es noch immer pflegen: Eine Welt, in der Männer Frauen verprügeln, in der man ja wohl mal sagen darf, dass man sich gleich ‘die Fresse poliert’, allein zum ‘Essen und Saufen’ kommt, dass man auf das ‘Kampfschwein’ wartet, um der ‘Alten aufs Maul zu hauen’.”

KW 33/24: Hör- und Gucktipps zum Wochenende

Hurra, Wochenende – und damit mehr Zeit zum Hören und Sehen! In unserer Wochenendausgabe präsentieren wir Euch eine Auswahl empfehlenswerter Filme und Podcasts mit Medienbezug. Viel Spaß bei Erkenntnisgewinn und Unterhaltung!

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1. Thüringer Medienlandschaft vor der Landtagswahl
(br.de, Nina Landhofer, Audio: 25:22 Minuten)
Bei “BR24 Medien” geht es um die Herausforderungen der Medienlandschaft in Thüringen vor der anstehenden Landtagswahl. Medien zögen sich aus bestimmten Regionen zurück, während gleichzeitig kostenlose Anzeigenblätter mit AfD-nahen Inhalten zunähmen. Außerdem geht es um Angriffe auf Journalisten und Journalistinnen, die schleppende Digitalisierung und Finanzierungsengpässe.

2. Jens Weinreich über das System IOC, Olympische Spiele & Thomas Bach
(youtube.com, Tilo Jung, Video: 4:04:15 Stunden)
Tilo Jung hat sich mehrere Stunden mit dem renommierten sportpolitischen Journalisten Jens Weinreich unterhalten, und es hat sich wie so oft gelohnt. In seltener Ausführlichkeit werden verschiedene Themen rund um die Olympischen Spiele und die Strukturen des IOC diskutiert. Dabei geht es um TV-Rechte, Sponsoring, Doping, den Ausschluss russischer Athletinnen und Athleten sowie die Menschenrechtssituation bei der Vergabe der Spiele.

3. Ingrid Brodnig: Wird diese Wahl im Netz entschieden?
(youtube.com, Zsolt Wilhelm, Video: 47:59 Minuten)
Im Podcast “Inside Austria” von “Spiegel” und “Standard” erklärt Ingrid Brodnig, wie politische Parteien in Österreich Soziale Medien wie TikTok, Instagram und Facebook im Wahlkampf nutzen, um mit Emotionen wie Wut oder Belustigung die Interaktion zu steigern. Brodnig warnt vor der Rolle dieser Plattformen in der gesellschaftlichen Polarisierung: “Es sind vor allem emotionale Inhalte, die im Netz verfangen”, so die österreichische Autorin: “Posts, die Wut auslösen, führen häufig zu Interaktionen und das wird von den meisten Algorithmen belohnt.”

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4. Der Branche den Spiegel vorhalten – Medieninsider für Journalisten und Medienschaffende
(spotify.com, Christian Jakubetz, Audio: 22:57 Minuten)
In der aktuellen Folge des “Satzzeichen”-Podcasts der Hanns-Seidel-Stiftung spricht Gastgeber Christian Jakubetz mit Marvin Schade, Co-Gründer des Online-Branchenmagazins “Medieninsider”. Schade erzählt dabei unter anderem, wie sein Geschäftsmodell die Branche herausfordert und welche Reaktionen es hervorruft.

5. Zeit-Geschäftsführer Rainer Esser: “Eine Million Abos sind möglich”
(omr.com, Philipp Westermeyer, Audio: 1:04:29 Stunden)
Im “OMR”-Podcast erzählt “Zeit”-Geschäftsführer Rainer Esser von den Erfolgsstrategien, mit denen sein Verlag in den vergangenen Jahren trotz schwieriger Marktbedingungen gewachsen ist. Er spricht über die Bedeutung von Podcasts für die “Zeit”, die enge Zusammenarbeit mit Chefredakteur Giovanni di Lorenzo und seine erste Begegnung mit dem damaligen Herausgeber Helmut Schmidt. Außerdem erläutert Esser seine Vision, wie der Verlag die Marke “Die Zeit” weiter ausbauen und eine Million Abonnentinnen und Abonnenten erreichen will.

6. Sommerinterviews 2024 und Diskussion um “Compact”
(wdr.de, Anja Backhaus: Audio: 46:47 Minuten)
Im WDR-Medienmagazin “Töne, Texte, Bilder” geht es um die Sommerinterviews 2024 von ARD und ZDF, ihre Bedeutung und die Veränderungen des Formats im Laufe der Zeit. Weitere Themen sind der Wandel der Berichterstattung in Russland, das bevorstehende Ende des linearen Fernsehens in den USA sowie die juristischen Auseinandersetzungen um das Magazin “Compact” und die Diskussion um die Einführung von Technologien zur Gesichtserkennung.

“Goodreads” oder “Badreads”?, Rechtsoffene Inhalte, Schutz vor Bots

1. Bad Reads: Holocaustleugnung, Antisemitismus und Terrorpropaganda auf beliebter Amazon-Bücherplattform
(democ.de, Karolin Schwarz)
Karolin Schwarz zeigt in ihrer Recherche, wie die zu Amazon gehörende Plattform “Goodreads” zur Verbreitung von antisemitischen und den Holocaust leugnenden Schriften, von Terrorpropaganda und von Waffenbauanleitungen genutzt wird. Obwohl Amazon und “Goodreads” in einigen Fällen reagiert hätten, seien viele problematische Inhalte weiterhin zugänglich: “Ohnehin macht es ‘Goodreads’ seinen User*innen schwer, Inhalte auf der Plattform direkt zu melden. Nur Rezensionen und User*innen können über einen Button gemeldet werden. Zitate, Bücher oder Buchgenres können dagegen gar nicht direkt auf der Plattform gemeldet werden.”

2. Dresden: Poggenburg zündet Regenbogen­flagge an
(queer.de)
Bei einer Veranstaltung des rechtsextremen Magazins “Compact” in Dresden habe der ehemalige AfD-Politiker André Poggenburg öffentlich eine Regenbogenflagge angezündet, nachdem diese zuvor von anderen Beteiligten zerrissen worden war. Die anwesende Polizei habe zunächst nicht eingegriffen, inzwischen aber Ermittlungen wegen Volksverhetzung eingeleitet.

3. Autoren kritisieren rechtsoffene Inhalte im Herder-Verlag
(volksverpetzer.de, Matthias Meisner)
Vor rund einem Monat hatten sich 17 Autorinnen und Autoren aus dem pädagogischen Bereich des traditionell konservativen Herder-Verlags an die Öffentlichkeit gewandt und die aus ihrer Sicht zunehmend rechtspopulistische Ausrichtung des Programmbereichs Politik und Geschichte kritisiert. Nun wurde in einem gemeinsamen Austausch ein Kompromiss gesucht. Die Meinungsverschiedenheiten bestünden jedoch weiterhin, konstatiert Mathias Meisner: “Sie sind letztlich ein Musterbeispiel dafür, wie schwer auch einem renommierten und traditionsreichen Verlag wie Herder der Schutz der Demokratie gegen Angriffe von rechts fällt.”

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4. KI-Bots: Kompletten Schutz gibt es nicht
(verdi.de, Gunter Becker)
Welche technischen Maßnahmen können Journalistinnen und Journalisten ergreifen, um ihre Inhalte vor dem Zugriff von KI-Bots zu schützen? Einen absoluten Schutz gebe es nicht, wie der Unternehmensberater Branko Trebsche erklärt, aber es gebe Möglichkeiten, den Zugriff zumindest zu erschweren.

5. Gaza-Talks #2: Medien
(spotify.com, Alena Jabarine, Audio: 1:47:40 Stunden)
In der zweiten Ausgabe von “Gaza Talks” diskutiert die deutsch-palästinensische Journalistin Alena Jabarine mit den Journalisten Emran Feroz und Hanno Hauenstein über die komplexe Informationslage und die Unsicherheiten in der Berichterstattung in Kriegssituationen, insbesondere in Gaza. Sie thematisieren den schwierigen Diskurs, die Verbreitung von Falschmeldungen und politisch motivierte Frames. Die Podcast-Folge basiert auf einer Aufzeichnung einer Veranstaltung vom 27. Juni aus dem Werkraum des Berliner Ensembles.

6. USA gehen gegen von Russland finanzierte Bot-Farm vor
(zeit.de)
Wie “Zeit Online” unter Berufung auf eine Agenturmeldung berichtet, haben die USA eine von Russland finanzierte Bot-Farm auf der Plattform X/Twitter gestoppt, die mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz gefälschte Profile erstellt haben soll, um Desinformation zu verbreiten und Zwietracht zu säen. Angesichts der bevorstehenden Präsidentschaftswahlen in den USA würden Experten vor einem Anstieg der Cyberkriminalität und der schnellen Produktion betrügerischer Inhalte durch KI warnen.

KI als Superkraft?, Umgang mit Rechtsruck, Gründe für das Fediverse

1. “Für Journalisten kann KI zur Superkraft werden”
(journalist.de, Catalina Schröder)
Catalina Schröder hat mit dem Wissenschaftsjournalisten Jakob Vicari über den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) gesprochen. “KI-Euphoriker” Vicari betrachtet diese als revolutionäres Werkzeug im Journalismus, das personalisierte Nachrichten und neue Rechercheansätze ermögliche. Ein lesenswertes Interview, auch wegen der darin angesprochenen und unter dem Gespräch verlinkten KI-Tools.
Dazu noch ein Hörtipp: Alles nur noch KI? – Künstliche Intelligenz in der Medienproduktion: “Eine kürzlich herausgekommene Studie von Bertelsmann bescheinigt der Künstlichen Intelligenz in der Medienproduktion ein enormes Potential. Ganze Inhaltebereiche könnten künftig von der KI produziert werden.” (sr.de, Michael Meyer & Florian Mayer, Audio: 19:46 Minuten)

2. Haben Medien eine Antwort auf den Rechtsruck?
(sueddeutsche.de, Nadja Zaboura, Audio: 42:05 Minuten)
Im Medienpodcast “quoted” ist der Sozialwissenschaftler Cihan Sinanoğlu, Leiter des Nationalen Monitorings Diskriminierung und Rassismus, zu Gast. Nadja Zaboura spricht mit ihm über die Rolle von Medien angesichts problematischer politischer Entwicklungen: “Welche Rolle spielen ganz konkret journalistische Medien bei der Frage, wie polarisiert oder differenziert politische und gesellschaftliche Debatten verlaufen? Welche Art der Berichterstattung fördert eher konstruktive, welche eher destruktive Kräfte? Was ist gut am Umgang der Medien mit dem Rechtsruck und was müsste sich ändern?”

3. “Journalismus ist ja immer noch der tollste Beruf”
(deutschlandfunk.de, Martin Krebbers)
Die Deutsche Journalistenschule (DJS) bildet jedes Jahr 45 ausgewählte Nachwuchsjournalistinnen und -journalisten aus. Anlässlich des 75-jährigen Bestehens der DJS hat Martin Krebbers mit der aktuellen Leiterin Henriette Löwisch einen Blick auf die Geschichte der Schule geworfen. Löwisch spricht über die Veränderungen im Journalismus seit ihrer Zeit als DJS-Schülerin, insbesondere durch die Digitalisierung, die zwar Effizienz in der Recherche gebracht, aber auch zu weniger direktem menschlichen Kontakt und Vertrauensverlust geführt habe.

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4. Stuttgarter Zeitungen im Streik
(verdi.de)
Seit fast zwei Jahren bemühe sich die Gewerkschaft Verdi vergeblich, die Geschäftsführung der Zeitungsgruppe Stuttgart GmbH zu Tarifverhandlungen zu bewegen, woraufhin nun Streikmaßnahmen begonnen hätten: “Rund 100 Teilnehmer*innen einer Kundgebung vor dem Stuttgarter Gewerkschaftshaus prangerten am vergangenen Freitag die ungerechten Arbeitsbedingungen und die zunehmende Tarifflucht in der Medienholding Süd an. Zu dem Konzern gehören unter anderem die beiden renommierten Blätter Stuttgarter Zeitung und Stuttgarter Nachrichten.”

5. BJV startet “Woche der Medienpolitik” vor der Europawahl
(bjv.de, Benedikt Frank)
Direkt vor der anstehenden Europawahl initiiert der Bayerische Journalisten-Verband (BJV) eine “Woche der Medienpolitik”, um auf wichtige Themen wie Pressefreiheit, KI, SLAPP-Klagen, Gleichstellung und die Whistleblower-Richtlinie aufmerksam zu machen. Themen also, die durch EU-Gesetzgebung direkt beeinflusst werden. Im Rahmen dieser Aktion wurden digitale Diskussionsrunden mit deutschen Europa-Politikerinnen und -Politikern aufgezeichnet. Diese Gespräche werden vom 3. bis 7. Juni täglich auf dem Youtube-Kanal des BJV sowie auf dessen Website veröffentlicht.

6. Viele gute Gründe für das Fediverse
(netzpolitik.org, Mario Birkholz)
Mario Birkholz plädiert in seiner Kolumne für eine aktivere Rolle der Hochschulen in der digitalen Kommunikationslandschaft: “Statt es einigen wenigen Großkonzernen zu überlassen, könnte an den Hochschulen die Entwicklung von Software für das Fediverse unterstützt, die Software getestet, Server in Betrieb genommen, Instanzen moderiert und zukünftige Fediverser geschult werden.”

Pulitzer-Preise, “Das macht mich wütend”, Gute Talkshows

1. “New York Times” gewinnt
(taz.de)
Für ihre Berichterstattung über den Hamas-Angriff vom 7. Oktober und die israelische Reaktion darauf erhielt die “New York Times” den renommierten Pulitzer-Preis in der Kategorie Internationale Reportage. Der Breaking-News-Preis für Fotografie ging an die Nachrichtenagentur Reuters für ihre begleitende Berichterstattung. Außerdem wurde der russische Oppositionspolitiker Vladimir Kara-Mursa für seine Kolumnen in der “Washington Post” ausgezeichnet, die er “unter großem persönlichen Risiko aus seiner Gefängniszelle” geschrieben habe. Auf der Website des Pulitzer-Preises findet man Links zu den ausgezeichneten Beiträgen.

2. Das macht mich wütend
(linkedin.com, Mathias Peer)
“Das macht mich wütend: FOCUS online und Frankfurter Rundschau schreiben schamlos bei mir ab – und ich kann nichts dagegen tun.” Auf LinkedIn schreibt sich Mathias Peer, freier Journalist und Korrespondent für Südostasien und Südasien, den Frust von der Seele. Die genannten Medien hätten sich bei seiner Recherche für das “Handelsblatt” bedient: “Das Urheberrecht schützt mich hier wohl kaum: Schließlich haben die Medien nicht 1:1 kopiert, sondern geben meine Recherchen leicht umformuliert wieder. Ein Problem ist diese Art von Pseudo-Journalismus dennoch: Investitionen in echte Recherchen lohnen sich immer weniger, wenn die Billigkonkurrenz am Ende den Traffic abgreift.”

3. Was macht eine gute neue Talkshow aus, Anna Dushime?
(laeuft-programmschau.podigee.io, Alexander Matzkeit, Audio: 25:43 Minuten)
Im Podcast “Läuft” erzählt Anna Dushime, wie es zu ihrem Talkshowformat “Der letzte Drink” gekommen ist, dessen Pilotsendung mit einem Grimme-Preis ausgezeichnet wurde. Was ist Dushime beim Interviewen wichtig? Und wie geht es mit einem Format weiter, dessen erste Folge bereits einen bedeutenden Preis einsammeln konnte? In der Medienkritik setzt sich Alexander Matzkeit kritisch mit einem Podcast über einen Techno-DJ auseinander.

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4. Zu politisch? GFF und Campact unterstützen vom Verlust der Gemeinnützigkeit bedrohte Organisationen
(freiheitsrechte.org)
Die Online-Kampagnenorganisation Campact und die Gesellschaft für Freiheitsrechte wollen Vereine unterstützen, denen wegen ihres, auch medialen, Engagements gegen Rechtsextremismus die Aberkennung der Gemeinnützigkeit droht. Dabei geht es um die Übernahme von Beratungs- und Verfahrenskosten sowie die Vermittlung von spezialisierten Anwaltskanzleien. Felix Kolb, geschäftsführender Vorstand von Campact, sagt dazu: “Wie wir aus Umfragen wissen, zögern hochgerechnet 30.000 Vereine in Deutschland, sich politisch zu engagieren. Sie haben Angst, ihren Gemeinnützigkeitsstatus und damit überlebenswichtige Steuervorteile und Fördermöglichkeiten zu verlieren.”

5. Feminismus trifft Klassenkampf im Film
(verdi.de, Gitta Düperthal)
Gitta Düperthal fasst ihre Eindrücke von der 41. Ausgabe des Internationalen Frauenfilmfestivals (IFFF) zusammen, bei dem es vor allem “um Frauensolidarität, Antirassismus, Antisexismus und Klassenkampf” gehe. Düperthal zieht ein positives Fazit: “Das Kino hat im feministischen und klassenkämpferischen Sinn einiges zu bieten. Das Team des IFFF unter Leitung von Maxa Zoller ist findig genug, um jedes Jahr aufs Neue die filmischen Highlights zu fördern oder auch Vergessenes auszugraben.”

6. Rezo macht neues Format für Amazon-Streamingdienst Freevee
(dwdl.de, Alexander Krei & Uwe Mantel)
Wie “DWDL” berichtet, wird der bekannte Youtuber Rezo demnächst nicht nur auf seinen üblichen Kanälen, sondern auch bei Amazon zu sehen sein. “Fake Train” heiße das neue Format, bei dem prominente Gäste in einem eigens dafür angemieteten Zug in Köln ihr Wissen über “Fake News” und Desinformation beweisen müssen. Das Projekt werde von der Bundeszentrale für politische Bildung unterstützt.

Alte Fehler, Böhmermann siegt gegen Spielerberater, DuMont

1. Sollte man die AfD in TV-Talkshows einladen? “Bitte nicht!”
(mediummagazin.de, Tanjev Schultz)
Caren Miosga hatte gestern in ihrer ARD-Talksendung unter anderem Tino Chrupalla, Bundessprecher der AfD und Vorsitzender der AfD-Bundestagsfraktion, zu Gast. Bereits zuvor hatte Tanjev Schultz Miosgas Ankündigung, auch AfD-Politikerinnen und -Politiker einladen zu wollen, kritisch kommentiert: “Wieder und wieder ist in Redaktionen über den Umgang mit der AfD diskutiert worden, und nun geht in diesem Wahljahr alles von vorne los. Die Chance, alte Fehler noch einmal zu begehen, möchte auch Caren Miosga ergreifen. Bitte nicht. Warum glauben Journalistinnen und Journalisten, sie müssen AfD-Leute einladen, da diese nun einmal so populär sind? Nichts müssen sie.”

2. Böhmermann siegt vor Gericht gegen Spielerberater Roger Wittmann
(spiegel.de)
Der Fußballspielerberater Roger Wittmann hat nach “Spiegel”-Informationen erfolglos gegen Jan Böhmermann und dessen Produktionsfirma geklagt. Es ging dabei um eine “ZDF-Magazin-Royale”-Sendung, die unter anderem Wittmanns Geschäftspraktiken als Spielerberater thematisierte (“Miese Maschen, mega Millionen: Die Player hinter den Spielern”, Video: 23:25 Minuten). Das Urteil sei jedoch noch nicht rechtskräftig: “Wittmann und seine Firmen könnten unter Umständen ein Hauptsacheverfahren anstreben und die Causa bis zum Bundesgerichtshof tragen.”

3. SZ-Vize Föderl-Schmid: Inspiriert von taz und “Spiegel”
(msn.com, Jochen Zenthöfer)
Nach Plagiatsvorwürfen hat die Universität Salzburg die Doktorarbeit der stellvertretenden Chefredakteurin der “Süddeutschen Zeitung”, Alexandra Föderl-Schmid, geprüft und für gültig erklärt. Die Vorwürfe zur Doktorarbeit scheinen damit erledigt. Nun verlagere sich die Plagiatsdebatte wieder auf Föderl-Schmids journalistische Arbeit, schreibt “FAZ”-Autor und Jurist Jochen Zenthöfer. Er erklärt den Fall und ordnet ihn kommentierend ein.

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4. Gegen prekäre Arbeitsbedingungen
(taz.de, Wilfried Urbe)
Dass das Image des altehrwürdigen Verlagshauses DuMont bröckele, liege vor allem an dessen Umgang mit den Mitarbeitenden, schreibt Wilfried Urbe in der “taz”. Probleme wie sinkende Auflagen und steigende Produktionskosten würden dem Unternehmen zu schaffen machen, aber die Art und Weise, wie das Management mit diesen Herausforderungen umgehe, habe für Unmut gesorgt. Ein Großteil der rund 560 Beschäftigten und der bis zu 280 Leiharbeiter befinde sich laut Betriebsratsangaben in prekären Arbeitsverhältnissen, berichtet Urbe.

5. Das TikTok-Ultimatum ist traurig, aber konsequent
(zeit.de, Götz Hamann)
Götz Hamann kommentiert bei “Zeit Online” das sich abzeichnende TikTok-Verbot in den USA: “Hätte es noch eines Beweises bedurft, dass die Zeit eines freien offenen Internets vergangen ist, dann wäre dieser Entschluss des Repräsentantenhauses ein solcher. Im digitalen Raum bilden sich zunehmend die geopolitischen Machtverhältnisse und Spannungen ab. Das ist traurig, ernüchternd – und die Realität.”

6. “Einblick in unermessliches Leid”
(tagesschau.de)
Das Bild einer trauernden Palästinenserin mit einem toten Kind im Arm wurde von der Jury des renommierten Wettbewerbes World Press Photo als bestes Pressefoto des Jahres ausgezeichnet. Der Palästinenser Mohammed Salem habe das Foto für die Nachrichtenagentur Reuters am 17. Oktober 2023 aufgenommen. Die Jury habe in diesem Zusammenhang von einem ergreifenden “Einblick in unermessliches Leid” gesprochen. Insgesamt sind 33 Fotografen und Fotografinnen ausgezeichnet worden, deren Bilder in einer Ausstellung gezeigt werden, die in mehr als 60 Ländern weltweit zu sehen sein soll.

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