Suchergebnisse für ‘pocher’

Biometrische Überwachung, Becker – Pocher 0:1, Erfolg von “7 vs. Wild”

1. RSF fordert Verbot biometrischer Überwachung
(reporter-ohne-grenzen.de)
Reporter ohne Grenzen (RSF) hat sich zusammen mit 23 weiteren zivilgesellschaftlichen Organisationen in einem offenen Brief (PDF) an die Bundesregierung gewandt. Diese solle sich für ein Verbot biometrischer Identifizierungsverfahren einsetzen. Ein Verbot wirke der “Normalisierung von Überwachungspraktiken im öffentlichen Raum entgegen”, so die zuständige RSF-Referentin für Internetfreiheit: “Zudem entspricht es dem Verbot biometrischer Überwachung, das die Ampelparteien im Koalitionsvertrag vereinbart haben.”

2. Boris Becker mit Klage gegen Oliver Pocher geschei­tert
(lto.de)
Der frühere Tennisstar Boris Becker, der derzeit in einem englischen Gefängnis einsitzt, ist mit seiner Unterlassungsklage gegen den TV-Komiker Oliver Pocher vor Gericht gescheitert. Das Landgericht Offenburg habe am gestrigen Dienstag entschieden, dass Becker durch einen Fernsehbeitrag des Comedians nicht in seinen Persönlichkeitsrechten verletzt wurde. Das Urteil sei jedoch noch nicht rechtskräftig.

3. Anforderungen an Medienschaffende
(journalistik.blogs.uni-hamburg.de, Jonathan Deupmann, Audio: 44:08 Minuten)
“Durch die Digitalisierung entwickeln sich die Produktion, Vermarktung und Auswertung von Medieninhalten weiter – wie verändert das die Anforderungen an Medienschaffende von morgen?” In der aktuellen Folge des “JKW”-Podcasts (“Journalistik und Kommunikationswissenschaft” der Universität Hamburg) erzählt Berater Matthias Rieger von seinen Erfahrungen bei einer Unternehmens- und Personalberatung und gibt dabei Einblicke in typische Projekte.

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4. Gegen Desinformation und für Demokratie
(de.ejo-online.eu, Paula Hammerschmidt)
Paula Hammerschmidt hat sich mit Hendrik Sittig unterhalten, dem Leiter des Medienprogramms Südosteuropa der Konrad-Adenauer-Stiftung. Welche Rolle erfüllt das Medienprogramm auf dem Balkan? Und mit welchen konkreten Themen beschäftigt es sich inhaltlich? Was sind derzeit die wichtigsten Herausforderungen für die Pressefreiheit in Südosteuropa? Und welche Mechanismen braucht es, um demokratische Stabilität und freie Medien in der Region zu stärken?

5. Grow-Stipendien 2022: Das sind die Gewinner:innen
(netzwerkrecherche.org)
Erneut haben das Netzwerk Recherche und die Schöpflin Stiftung verschiedene Projekte aus dem Bereich des gemeinwohlorientierten Journalismus ausgezeichnet. Die Förderungen in Höhe von jeweils 3.000 Euro gehen in diesem Jahr an das Lokalmagazin “bloq” aus der Rhein-Neckar-Region, an das “Reporterslam”-Team, das gemeinnützigen Live-Journalismus auf die Bühne bringen möchte, sowie an die inklusive Redaktion des Online-Magazins “andererseits” aus Österreich.

6. 7 Gründe, warum #7vsWild so erfolgreich ist
(youtube.com, Jannis Schakarian, Video: 5:48 Minuten)
Der Outdoor-Wettbewerb “7 vs. Wild” war die Youtube-Überraschung des vergangenen Jahres. Nun schickt sich Youtuber Fritz Meinecke an, mit einer neuen Staffel die Rekorde des Vorjahres zu knacken. Jannis Schakarian, selbst erfahrener Formatentwickler, wollte das Erfolgsgeheimnis der Youtube-Serie ergründen und hat, wie könnte es anders sein, sieben Erfolgsfaktoren identifiziert.

7. Eine (fast wahre) Begegnung mit Giovanni di Lorenzo
(uebermedien.de, Lorenz Meyer)
Zusätzlicher Bonus-Link, weil den “6-vor-9”-Kurator betreffend: Bei “Übermedien” gibt es einen exklusiven Auszug aus dem Bericht über eine (fast wahre) Begegnung mit “Zeit”-Chefredakteur Giovanni di Lorenzo. Der Text stammt aus der gestern erschienenen satirischen “Kreuzfahrt durch die Republik”.

Pochers Attacken, Mausgezeichnete Einschaltquoten, Lisa Eckhart

1. Täter hatten vor Übergriff wohl Streit mit “heute-show”-Team
(tagesspiegel.de, Alexander Fröhlich)
Der genaue Hintergrund des Angriffs auf ein Team der “heute-show” (ZDF) ist nach wie vor unklar. Laut “Tagesspiegel”-Informationen soll es jedoch vor der Attacke Streit zwischen dem TV-Team und den Angreifern gegeben haben. Für die Staatsanwaltschaft seien alle Verdächtigen “dem linken Spektrum zuzurechnen”.
Weiterer Gucktipp: Im ZDF-Interview (Video, 13:31 Minuten) schildert der Satiriker Abdelkarim, wie er den Angriff erlebt hat: “Das war auch keine Schlägerei, das war ein Einschlagen auf eine völlig wehrlose Gruppe, von der null Gefahr ausging. Viel feiger kann ein Angriff gar nicht sein.”

2. Niveaulos und frauenverachtend: Wer stoppt Oliver Pocher?
(rnd.de, Matthias Schwarzer)
Der Comedian Oliver Pocher hat offenbar eine neue Möglichkeit gefunden, Aufmerksamkeit zu generieren: Er drischt öffentlich auf Influencerinnen ein. In einem aktuellen Fall legte er die Pornovergangenheit eines seiner Opfer offen. “Sollte Pocher mit seinem pseudointellektuellen Moralgeplänkel tatsächlich so etwas wie journalistischen Anspruch gehabt haben, so ist er damit krachend gegen die Wand gefahren”, kommentiert Matthias Schwarzer. Sein Fazit: “Je mehr grölendes Publikum Pocher bekommt, desto mehr pöbelt sich der Comedian in Rage. Dass hinter jedem Influencer auch ein Mensch steht, wird da zweitrangig. Da wird jeder Fehltritt ausgeschlachtet, jedes Nacktvideo, jede Dominavergangenheit zum Auslachexzess. Die Grenze ist hier bereits lange überschritten.”

3. Klassiker räumt ab: “Sendung mit der Maus” im Höhenflug
(dwdl.de, Alexander Krei)
Trotz ihres mittlerweile stolzen Alters von 50 Jahren ist “Die Sendung mit der Maus” so erfolgreich wie lange nicht. Bei den 14- bis 49-Jährigen habe die Kindersendung einen Marktanteil von fast 17 Prozent erzielt. Ein außergewöhnlich guter Wert für den Klassiker, der sich auch bei den Erwachsenen großer Beliebtheit erfreue.

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4. Renan Demirkan protestiert gegen “Eliminierung” älterer Schauspieler aus Drehbüchern und Besetzungslisten
(presseportal.de)
Die Autorin und Schauspielerin Renan Demirkan warnt vor einer existenziellen Bedrohung älterer Künstlerinnen und Künstler durch die Corona-Krise. In einem Offenen Brief (nur mit Abo lesbar) an NRW-Ministerpräsident Armin Laschet schreibt die 64 Jahre alte Demirkan: “Ich bin mir nicht sicher, ob sich Nichtkünstler ein Künstlerleben wirklich vorstellen können. Ob auf der Bühne oder auf der Leinwand; ob in Büchern oder Bildern; ob als Musiker oder Komponisten: Das, was wir tun, das sind wir — uneingeschränkt und ohne Altersgrenze!”

5. Pulitzer-Preis für die “New York Times”
(sueddeutsche.de)
Der Pulitzer-Preis geht dieses Jahr unter anderem an die “New York Times”. Der Jury habe die Russland-Berichterstattung gefallen, mit der die Zeitung das aggressive Vorgehen des russischen Präsidenten Wladimir Putin enthüllt habe. Weitere Auszeichnungen gingen unter anderem an die in Alaska ansässige “Anchorage Daily News”, die Recherche-Plattform “ProPublica”, das “Courier-Journal” und die “Baltimore Sun”.

6. Sie ist von Kopf bis Fuß aufs Böse eingestellt
(faz.net, Andrea Diener)
Wer gelegentlich die Satiresendung “Nuhr im Ersten” schaut, ist dort eventuell schon einmal der österreichischen Kabarettistin Lisa Eckhart begegnet, die bevorzugt gegen die “politische Korrektheit” anredet. Derzeit wird ein bereits älterer Ausschnitt der Kabarettsendung “Mitternachtsspitzen” diskutiert, in der Eckhart jahrhundertealte Vorurteile gegen Juden reproduziert. Anlass für Andrea Diener, einen genaueren Blick auf die Künstlerin und ihr Programm zu werfen: “Zusammenfassen lässt sich ein Großteil ihres Programms mit ‘stellt euch mal nicht so an’. Gemobbte Schulkinder, Magersüchtige, rassistisch angegangene Corona-Chinesen: alle mal die Fresse halten, früher ging es den Leuten noch viel schlechter. Früher wurde nicht ‘gemobbt’, früher wurde noch zünftig geprügelt und es hat keinen gestört, weil die Gesellschaft noch nicht so verweichlicht und dekadent war. Zack, über alle Zwischentöne drübergebügelt. Es gibt Pilsstuben, in denen hat man das schon differenzierter gehört.”
Nachtrag: Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser “6 vor 9”-Ausgabe war der Artikel noch frei abrufbar. Inzwischen hat die “FAZ”-Redaktion ihn hinter die Paywall gestellt.

Jaron Lanier, Oliver Pocher, Rankings

1. “RTL spaltet Katalonien ungewollt von Spanien ab”
(dwdl.de, Alexander Krei)
RTL zeigt eine Karte von Spanien ohne Katalonien. Gegenüber dpa sagt ein RTL-Sprecher: “Eine studentische Aushilfe hatte für den Landesumriss Spaniens in der Grafik eine falsche Vorlage aus dem Archiv verwendet.”

2. “Was unser Leben bislang ausmacht”
(ueberschaubarerelevanz.com, Muriel)
Muriel befasst sich mit dem Artikel “Der Mensch als Schöpfung” (faz.net, Michael Hanfeld) zur Verleihung des Friedenspreis des deutschen Buchhandels an Jaron Lanier. Siehe dazu auch “Die Phase des Aufräumens” (perlentaucher.de, Thierry Chervel).

3. “Why I stopped reading/hearing/watching the news”
(medium.com/@thehandsomepig, Alejandra Quintero, englisch)
Alejandra Quintero stellt Fragen zum Nutzen von News: “I know, you might be thinking that news is necessary because it keeps us informed about the world, but first ask yourself these questions. Does it really improve your life in any way? Does it affect you personally? Your family, your businesses or your career? Is it a true representation of our world? Does it encourage thinking? Does it encourage acting? Think about it. In the last year, has any piece of news changed your life? In a way that if you hadn’t read it, your personal or professional life would have be different?”

4. “Miese Zahlenspiele”
(nzz.ch, Urs Hafner)
Urs Hafner schaut sich “schlicht absurde” Rankings von Städten, Hochschulen und Ökonomen an: “Ihr Aussagewert ist gleich null. Von den undurchsichtigen Zahlenspielen profitieren einzig ihre Produzenten und die beteiligten Medien, welche die Ergebnisse als ‘Primeurs’ veröffentlichen.”

5. “Oliver Pocher verdient sein Geld jetzt als DJ”
(welt.de, Kathrin Spoerr)
Oliver Pocher habe bisher “fast alles eigentlich” gemacht, “was im Unterhaltungsprogramm der deutschen Fernsehsender vorkommt”, schreibt Kathrin Spoerr: “Kleine Shows, große Shows, eigene Shows, fremde Shows, auch Ausflüge in die Schauspielerei. Er war Hauptdarsteller und Sidekick, 14 Jahre lang geht das jetzt und irgendwie hört es nicht auf, obwohl es seit Jahren immerzu so aussieht, als würde es bald aufhören.”

6. “Glenn Greenwald: Why privacy matters”
(youtube.com, Video, 20:41 Minuten)
Siehe dazu auch “These Are the Emails Snowden Sent to First Introduce His Epic NSA Leaks” (wired.com, Andy Greenberg, englisch).

Rügen, Netflix, Oliver Pocher

6 vor 9

Um 6 Minuten vor 9 Uhr erscheinen hier montags bis freitags handverlesene Links zu lesenswerten Geschichten aus alten und neuen Medien. Tipps gerne bis 8 Uhr an [email protected].

1. “Selbstversuch: Eine Woche Print”
(tagesspiegel.de, Tim Klimes)
Tim Klimes hat sich eine Woche lang “ausschließlich über Zeitungen informiert, kein Radio gehört, den Fernseher nicht eingeschaltet, keine Nachrichtenseiten im Netz gelesen, die News-Alerts in meinem Smartphone – deaktiviert”. “Das Einsiedlerleben hat mir in der vergangenen Tagen etwas beschert, was ich viele Jahre schon nicht mehr genossen habe – nachrichtliche Abgeschlossenheit.”

2. “Rügenregen unterm Regenbogen”
(topfvollgold.de)
Rügen des Presserats für die Regenbogenpresse: “Wir verstehen die aktuelle Entscheidung des Presserats also auch als eine offizielle Bestätigung dessen, was wir mit diesem Blog seit April zu zeigen versuchen: Dass die Regenbogenredaktionen Woche für Woche die Kioske des Landes mit Schund fluten, der nichts mit Journalismus zu tun hat.”

3. “Bild dir meine Meinung: Wenn Journalisten täuschen”
(hogymag.wordpress.com, almasala)
Kommentare deutscher Journalisten zum Krieg in Syrien: “Dem Leser geben diese Journalisten dann wider besseren Wissens direkt oder indirekt aber deutlich zu verstehen, dass Assad für die Giftgas-Angriffe verantwortlich ist.”

4. “Ein Missverständnis namens Pocher”
(stern.de, Bernd Gäbler)
Als Moderator von Promi Big Brother sei Oliver Pocher vielleicht “nur da angekommen, wo er immer schon hingehörte”, schreibt Bernd Gäbler.

5. “Netflix Uses Pirate Sites to Determine What Shows to Buy”
(torrentfreak.com, Ernesto, englisch)
Netflix stellt sein Angebot auch aufgrund der Popularität einzelner Serien auf Torrent-Websites zusammen. “This week Netflix rolled out its service in the Netherlands and the company’s Vice President of Content Acquisition, Kelly Merryman, says that their offering is partly based on what shows do well on BitTorrent networks and other pirate sites.”

6. “Paul.”
(kreuzundquerbeet.wordpress.com)

Bild, RTL  etc.

Aless Pocher… oder was?

Man darf Alessandra Pocher nicht “olle Crackbraut” nennen. Als Lügnerin wird sie sich aber womöglich bezeichnen lassen müssen. Und das kam so:

Im Mai 2009 rappte Sido bei der Verleihung des Musikpreises Comet über die Frau, die damals noch als Sandy Meyer-Wölden bekannt war, als “olle Crackbraut”. Er gab später eine Unterlassungserklärung ab. Alessandra Pocher aber forderte zudem 25.000 Euro Schmerzensgeld. In erster Instanz im vergangenen Sommer verlor sie. Das Gericht sah eine “substanzlose Blödelei” und keinen Anspruch auf immateriellen Schadensersatz.

Alessandra Pocher legte Berufung ein, und so traf man sich im Dezember erneut vor Gericht, das einen Vergleich vorschlug: Sido solle 10.000 Euro für einen guten Zweck spenden, den Pocher bestimmen dürfe. Beide Seiten stimmten dem Vorschlag zu.

Es ist also, wenn man so will, ein Unentschieden: Sido zahlt, aber er zahlt nicht einmal die Hälfte dessen, was Frau Pocher gefordert hatte, er zahlt nicht an Frau Pocher, und er ist nicht zur Zahlung von Schmerzensgeld verurteilt worden. Verschiedene Medien aber behaupten, sie hätte den Prozess gewonnen.

Die “Frankfurter Neue Presse” berichtete am 23. Januar von einer Benefiz-Gala für die Sophie-Scholl-Schule in Bad Nauheim:

Neben verschiedenen Firmen überbrachte auch Alessandra Pocher einen Scheck im Wert von 10 000 Euro. Geld, welches sie aus einem Prozessgewinn gegen den Rapper Sido bekam.

Vier Tage später schrieb “Bild” Köln:

In letzter Instanz gewann Sandy jetzt und zeigt ein großes Herz. Sie spendete die komplette Summe der integrativen Sophie-Scholl-Schule in Wetterau: “Ich freu mich, dass eine für mich so unangenehme Sache den Kindern hilft.”

Im RTL-Mittagsmagazin “Punkt 12” vermeldete Moderatorin Katja Burkard am selben Tag glücklich, Alessandra Pocher freue sich “wie verrückt”. Im Beitrag hieß es dann, in jeder Hinsicht falsch:

1:0 für Alessandra Pocher im Streit gegen Rüpel-Rapper Sido. Der muss jetzt 10.000 Euro Schmerzensgeld an die Ehefrau von Olli Pocher zahlen. (…) Alessandra Pocher bekam jetzt in letzter Instant recht und zeigte sich gleich großzügig. Die Summe spendete sie einer Schule.

Die Falschmeldung wurde — mitsamt Original-Rechtschreibfehler von Bild.de — u.a. von news.de und den Online-Ablegern von “Bunte” und “OK Magazin” kopiert.

Sido reagierte auf Twitter so:

Das Management von Alessandra Pocher blieb auf Nachfrage von BILDblog bei der falschen Darstellung vom juristischen Sieg über den Rapper — interessanterweise im Gegensatz zu Pochers prominentem Rechtsvertreter, der über den Vergleich auf seiner Homepage berichtet.

Sidos Anwalt sagte, er gehe gegen die Berichterstattung von “Bild” und RTL vor.

Nachtrag, 2. Februar. Bild.de hat den Artikel geändert, titelt nun “Wirbel um Alessandras Spende” und schreibt u.a.:

BILD hatte berichtet, dass Pochers Frau das Geld gespendet hat. Doch der Rapper legt Wert darauf, dass die Spende von ihm stammt.

Sido: “Weder hat Frau Pocher den Prozess gewonnen, noch hat sie Geld von mir erhalten. Ich war es, der den Betrag freiwillig gespendet hat.

Der Rapper weiter: “Wenn Alessandra selber Gutes tun will, kann sie gerne die gleiche Summe drauflegen und an die Schule spenden.”

Bei bunte.de wurde die Falschmeldung ohne Erklärung gelöscht.

Theisen, Pocher, Jarvis

6 vor 9

Um 6 Minuten vor 9 Uhr erscheinen hier montags bis freitags handverlesene Links zu lesenswerten Geschichten aus alten und neuen Medien. Tipps gerne bis 8 Uhr an [email protected].

1. “Millionen-Deal mit Jugendmagazin”
(spiegel.de, Christoph Titz)
Der Bundesrechnungshof rügt einen von der Bundesagentur für Arbeit an die Zeitschrift “Bravo” vergebenen Auftrag. “Die Kooperation startete vor gut drei Jahren unter dem schnittigen Namen ‘Bravo Job-Attacke’ – am Mittwoch wird die Zusammenarbeit den Haushaltsausschuss des Bundestags beschäftigen”.

2. “Einstweilige Verfügung gegen Blogger wegen Meinungsäußerung”
(webevangelisten.de, Thomas Pfeiffer)
Thomas Pfeiffer über eine einstweilige Verfügung, welche die Diözese Regensburg vertretende Anwälte gegen den Blogger Stefan Aigner von regensburg-digital.de erwirkt haben.

3. Landesmedienanstalten beanstanden RTL2 und Kabel1
(alm.de)
Die Kommission für Zulassung und Aufsicht der Landesmedienanstalten (ZAK) beanstandet Schleichwerbung bei RTL2 (“RTL2 News” und “The Dome”) und stellt “Verstöße gegen die Gewinnspielsatzung” bei Kabel1 fest (“Nightquiz”).

4. “Die Vulkankompetenz des Hessischen Rundfunks”
(faz.net/blogs/fernsehblog, Peer Schader)
Ein Blick auf den “Brennpunkt” zur Aschewolke über Europa mit Alois Theisen. “Was Theisen besser kann als Vulkannamen auszusprechen ist: beim Reden die Punkte zwischen den Sätzen wegzulassen. Und dafür manchmal. Pausen an Stellen zu machen, an die gar keine hingehören. Irritiert die richtige Kamera zu suchen. Und nicht zu wissen, wann er sich besser nicht im Studio umsieht, weil er noch im Bild ist während die Wetterexpertin gerade redet.”

5. “Kindergeburtstag zum 60.”
(fernsehkritik.tv, Video)
Fernsehkritik.tv sieht in den Feierlichkeiten zum 60. Geburtstag der ARD einen “peinlichen Kindergeburtstag”. Etwas später in der Sendung (ab 33:40 Minuten): Auch “Domian” feiert Geburtstag und wird dabei von seiner Redaktion unter anderem mit Oliver Pocher überrascht. In der Leitung bleibt währenddessen ein Anrufer mit einem offenbar ernsten Problem.

6. “Warum Jeff Jarvis die richtigen Fragen stellt”
(haltungsturnen.de)
Für den Haltungsturner stellt Jeff Jarvis die richtigen Fragen. Zum Beispiel: “Ist die ‘default privat’ Haltung, die bei Menschen über 35 in diesem Land mehrheitlich vorzuherrschen scheint, wirklich besser als die ‘default public’ Haltung, die ein großer Teil der Jüngeren hat und die in anderen Kulturen schon länger gilt?”

Leuenberger, Pocher, Bezahlinhalte

1. “Das Luftschloss der Bezahlinhalte”
(spiegel.de, Robin Meyer-Lucht)
“Das einfachste Gesetz der Informationsökonomie lautet: Solange es vergleichbare kostenfreie Inhalte gibt, ist bei den Nutzern keine Zahlungsbereitschaft vorhanden. Bevor sich Bezahlinhalte durchsetzen lassen würden, müsste es folglich zuvor zu einer deutlichen Verknappung des Angebots kommen – etwa durch Marktaustritte von Anbietern, die ihre Sites erfolglos zahlungspflichtig stellen.”

2. Tschüss Zeitungen, hallo Korruption
(tnr.com, Paul Starr)
Paul Starr macht sich Sorgen über das absehbare Verschwinden der Zeitungen. Schliesslich hätten Zeitungen es geschafft, korrupte Tendenzen in Staat und Wirtschaft zu kontrollieren. News sei nicht das Einzige, was Zeitungen geliefert hätten (der lange Text in der Printversion).

3. “Propaganda: 60 Jahre Fernsehen in Ost und West”
(fr-online.de)
“Die Ostdeutschen sahen TV-Programme aus dem Westen. Aber auch im Westen schaute man die ein oder andere Sendungen des Ost-Fernsehens. Und nicht zuletzt fiel die Mauer durch eine TV-Übertragung.”

Read On…

Pocher, Antiquitätenhändler, SEO

1. “Online bis dass der Tod uns scheidet”
(medienspiegel.ch, Andrea Masüger)
Der publizistische Direktor der Südostschweiz Medien glaubt, es sei “möglich, dass auf den Redaktionen unserer grossen Zeitungen zu wenig geschrieben und zu viel geschwatzt wird.” Dennoch könne es nicht so sein, dass “die Wegmarken im Schweizer Journalismus” künftig von jenen gesetzt werden, “die bei der SDA schon in der ersten Woche einer Schnupperlehre hochkant rausfliegen würden”.

2. “Woher soll das Geld für aufwändigere Berichterstattung kommen?”
(heise.de/tp, Thomas Pany)
Der konservativen Verleger (“graumelierter Kurzhaarschnitt, englischer Anzug, Hornbrille, die faltenfreie FAZ ungelesen auf dem Büroschreibtisch”) auf den Podien der DLD wirken “manchmal ein wenig wie ratlose Antiquitätenhändler”. “Um sie herum aufgeklappte Notebooks, dahinter junge kluge Köpfe mit Drähten dran und leisen Fingern, die so nebenbei über saubere Tastaturen laufen, während man dem Bekannten freundlich zunickt; eine neue, zielgerichtete Generation.”

3. “Mehr Pocher!”
(faz.net)
Michael Hanfeld wünscht sich mehr Oliver Pocher und weniger “Gremien-Gremlins” (Zitat Günther Jauch): “Die Kritik an seinem kleinen Stauffenberg-Auftritt wirkt vorgeschoben, sie ist lächerlich. Die Rundfunkräte, die nun in wohlfeiler Empörung aufmarschieren, sollten daran denken, dass es ihre Aufgabe nicht ist, Geschmackszensur auszuüben, und das Programm nicht daran gemessen wird, ob es bestimmten, nach politischem Proporz ausgewürfelten Gruppen behagt.”

Read On…

6 zu Schmidt & Pocher

Pocher bringt den guten, alten Schmidt zurück
(rp-online.de, Judith Conrady)
Wer hätte das gedacht: Mit Oliver Pocher an seiner Seite ist Harald Schmidt plötzlich wieder das, was er einmal war – zu seinen besten Zeiten. ProSieben-Pocher bringt uns in der ARD den Sat.1-Schmidt zurück. Abwegige Ideen, beißende Ironie – alles, was Schmidt in den meisten seiner ARD-Sendungen fehlte, ist plötzlich wieder da.

Sausenclown und Feinschliffwitzler
(spiegel.de, Daniel Haas)
Das soll der Untergang des Abendlands gewesen sein? Als solchen hatten Kritiker die Schmidt-Pocher-Verbindung eingestuft. Die Premiere aber zeigte: Olli und Harry verursachen keine kulturellen Flurschäden. Sie schaden noch nicht mal der ARD.

Wie ein getunter Andrack
(sueddeutsche.de, Christian Kortmann)
Die Premiere von “Schmidt & Pocher” war ein planloses Probieren vor Publikum: Harald Schmidt wirkte nachhaltig träge, Oliver Pocher erstarrte in Respekt vor dem großen Partner.

Jungs, das muss noch besser werden
(welt.de, Martin Klein)
Den Auftakt sollte und wird man schnell vergessen; “Schmidt & Pocher”, die Erste, war nicht gut. Das ist aber auch nicht weiter schlimm, es werden gute, bestimmt auch noch brillante Sendungen folgen, doch das Debüt der mit Spannung erwarteten Moderatorenallianz taugte wenig.

Schmidt & Pocher, sie habens getan!
(monsieurfischer.ch)
“Zusammengefasst habe ich mich während der Stunde Schmidt & Pocher gut amüsiert. Beide haben das gebracht, was ich von ihnen erwartet habe. Oder vielleicht sogar noch etwas mehr. Pocher hat nämlich gezeigt, dass er nicht nur Kollegen auslachen und andere Leute beleidigen, sondern durchaus auch wirklich witzig sein kann. Schmidt seinerseits war der erwachsene Lehrer, der sich hie und da mal unwissend stellte, was ‘junge Themen’ angeht.”

“schmidt & pocher”: die premiere live.
(popkulturjunkie.de)
“Wirklich eine Enttäuschung auf ganzer Linie. Ich hatte mich wirklich auf die Show gefreut, weil ich eine ernsthafte Hoffnung hatte, dass Pocher frischen Wind in die Sache bringen kann. Konnte er leider überhaupt nicht. Entweder er hatte Schiss vor den ARD-Gremien oder vor sich selbst. Schmidt macht die Sendung anscheinend auch nur noch, weil er wenigstens an einem Tag pro Woche mal aus dem Haus gehen will. Ob die Welt diese lahme Sendung braucht – da bin ich extrem skep

href=”http://www.rp-online.de/public/article/aktuelles/gesellschaft/medien/493994″>Pocher bringt den guten, alten Schmidt zurück
(rp-online.de, Judith Conrady)
Wer hätte das gedacht: Mit Oliver Pocher an seiner Seite ist Harald Schmidt plötzlich wieder das, was er einmal war – zu seinen besten Zeiten. ProSieben-Pocher bringt uns in der ARD den Sat.1-Schmidt zurück. Abwegige Ideen, beißende Ironie – alles, was Schmidt in den meisten seiner ARD-Sendungen fehlte, ist plötzlich wieder da.

Sausenclown und Feinschliffwitzler
(spiegel.de, Daniel Haas)
Das soll der Untergang des Abendlands gewesen sein? Als solchen hatten Kritiker die Schmidt-Pocher-Verbindung eingestuft. Die Premiere aber zeigte: Olli und Harry verursachen keine kulturellen Flurschäden. Sie schaden noch nicht mal der ARD.

Wie ein getunter Andrack
(sueddeutsche.de, Christian Kortmann)
Die Premiere von “Schmidt & Pocher” war ein planloses Probieren vor Publikum: Harald Schmidt wirkte nachhaltig träge, Oliver Pocher erstarrte in Respekt vor dem großen Partner.

Jungs, das muss noch besser werden
(welt.de, Martin Klein)
Den Auftakt sollte und wird man schnell vergessen; “Schmidt & Pocher”, die Erste, war nicht gut. Das ist aber auch nicht weiter schlimm, es werden gute, bestimmt auch noch brillante Sendungen folgen, doch das Debüt der mit Spannung erwarteten Moderatorenallianz taugte wenig.

Schmidt & Pocher, sie habens getan!
(monsieurfischer.ch)
“Zusammengefasst habe ich mich während der Stunde Schmidt & Pocher gut amüsiert. Beide haben das gebracht, was ich von ihnen erwartet habe. Oder vielleicht sogar noch etwas mehr. Pocher hat nämlich gezeigt, dass er nicht nur Kollegen auslachen und andere Leute beleidigen, sondern durchaus auch wirklich witzig sein kann. Schmidt seinerseits war der erwachsene Lehrer, der sich hie und da mal unwissend stellte, was ‘junge Themen’ angeht.”

“schmidt & pocher”: die premiere live.
(popkulturjunkie.de)
“Wirklich eine Enttäuschung auf ganzer Linie. Ich hatte mich wirklich auf die Show gefreut, weil ich eine ernsthafte Hoffnung hatte, dass Pocher frischen Wind in die Sache bringen kann. Konnte er leider überhaupt nicht. Entweder er hatte Schiss vor den ARD-Gremien oder vor sich selbst. Schmidt macht die Sendung anscheinend auch nur noch, weil er wenigstens an einem Tag pro Woche mal aus dem Haus gehen will. Ob die Welt diese lahme Sendung braucht – da bin ich extrem skeptisch.”

“Bild” ist treuer als Oliver Pocher II

Gestern erst hatten wir gewettet, dass “Bild” alsbald mit Neuigkeiten über Annina Ucatis aufwarten würde, die angeblich ehemalige “Geliebte von Oliver Pocher” (sie behauptet, mit Pocher vor sieben Jahren mal ausgegangen zu sein).

Und tatsächlich heißt es auf der heutigen “Bild”-Titelseite:

Gestern berichtete BILD über die Ex-Geliebte von Oliver Pocher (…).

Aber darüber, wie “Bild” heute berichtet, sind wir dann doch überrascht (siehe Ausriss): Mit der Schlagzeile “Jetzt schlägt Pochers Freundin zurück” und der Frage “Na, wer hat hier die überzeugenderen Argumente?” wirbt “Bild” für die aktuelle Ausgabe des Magazins “Maxim”. “Maxim” wird (wie “Bild”) vom Verlag Axel Springer herausgegeben und ist (laut “Bild”) “im Handel erhältlich” — seit gestern übrigens.

Allerdings ist das nicht alles, was es heute in der Ucatis-Sache nachzutragen gibt. Denn entgegen unserer ersten Annahme, dass sie erst 2003 als “Bingo-Fee” in “Bild” aufgetaucht sei, kennen sich Ucatis und “Bild” schon viel, viel länger:

“Bild”-Mitarbeiter Holger Bloehte*, dessen Name zuletzt im Januar 2007 über einem Ucatis-Artikel stand, hatte ihr nicht nur 1998 schon zu einem Job als “Super-Ische” in der “Harald Schmidt Show” verholfen (Quelle: “taz”, 1998), sondern Ucatis vor inzwischen fast zehn Jahren überhaupt erst für die Öffentlichkeit “entdeckt” (Quelle: “Hustler”, 2001). Und tatsächlich findet sich in der “Bild”-Zeitung vom 23. Juni 1997 ein Artikel Bloehtes über Ucatis. Er ähnelt demjenigen, der gestern in “Bild” erschien, insofern, als Ucatis damals behauptete, in einer “Bremer Promi-Disco” mal kurz mit Dieter Bohlen geredet zu haben.

*) Wenn Holger Bloehte (von “Bild” gelegentlich auch “Holger Bloethe” genannt) gerade nicht über Annina Ucatis schreibt, druckt “Bild” Geschichten von ihm, die Überschriften tragen wie “Asyl-Familie kassiert 50000 Euro Stütze und hortet einen Schatz” (2.12.2004), “Warum zahlt der Staat einem 3fachen Mörder das BWL-Studium?” (19.4.2006) oder “Dieser Dackel rettet diesem Dackel das Leben” (10.3.2006). BILDblog-Lesern könnte Bloehte zudem wegen eines Artikels im November 2006 bekannt sein, in dem er Helmut Pflugradt als “Skandal-Politiker” bezeichnete. “Bild” entschuldigte sich damals anschließend öffentlich bei Pflugradt dafür, ihm “Unrecht getan” zu haben.

Mit Dank auch an Max V.

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