Bild  

Jürgen Klopp lässt ausrichten

Jürgen Klopp, der Trainer von Borussia Dortmund, ist als Freund deutlicher Worte bekannt, der auch nicht davor zurückschreckt, verantwortungslosen Journalisten im Allgemeinen und “Bild”-Reportern im Speziellen die Leviten zu lesen.

Mainz-Manager verrät: Barrios blieb nur wegen der Kohle

Heute musste Klopp erst mal selbst in “Bild” lesen, dass Christian Heidel, Manager von Mainz 05, “ausgeplaudert” haben soll, dass der geplante Wechsel von Lucas Barrios zum FC Fulham an den Gehaltsforderungen des BVB-Stürmers gescheitert sein soll.

Warum Heidel überhaupt solche Interna aus den Verhandlungen zwischen Dortmund und Fulham kennen sollte, erklärte “Bild” folgendermaßen:

Heidel muss es wissen. So konnte er selbst nur Dortmunds Mohamed Zidan (30) verpflichten, weil Barrios weiter für Borussia stürmt.

Doch danach sah‘s lange nicht aus. Heidel: “Noch Dienstag um 15.30 Uhr hatte BVB-Boss Watzke den Zidan-Transfer telefonisch abgesagt. Weil sich Borussia und Fulham über den Barrios-Wechsel geeinigt hatten.” Für 10 Mio Ablöse.

Zwei Stunden später war Zidan überraschend auf dem Weg nach Mainz. Heidel: “Dass die Gehalts-Gespräche von Barrios mit den Engländern noch scheitern würden, hatten wir echt nicht mehr erwartet.”

Laut englischer Medien soll Barrios ca 2,5 Mio pro Jahr verlangt haben.

Zu viel für Fulham…

Klopp nutzte die heutige Pressekonferenz vor dem für morgen angesetzten Pokalspiel gegen Holstein Kiel, um seine Sicht der Dinge offenzulegen. Als BVB-Pressesprecher Josef Schneck gerade die Pressekonferenz beenden wollte, meldete sich Klopp noch einmal zu Wort und sprach mit ruhiger Stimme, aber bestimmten Worten, über eine ganz besondere Art von Journalisten:

Dass man sich mit bestimmten Medien nicht anlegen sollte, ist spätestens seit Herrn Wulff bekannt, deswegen sag ich’s jetzt nicht direkt gegen die “Bild”-Zeitung, der der gute Mann nun angehört, aber was Herr Schuth heute in der “Bild”-Zeitung schreibt, entspricht nicht der Wahrheit. (…)

Es gibt nicht wenige Menschen, die sagen: “Ja, dafür bekommt Ihr ‘nen Haufen Geld und das müsst Ihr alles akzeptieren!” Das ist so ein bisschen schwierig, mit Lügen umzugehen, find ich, einfach so generell im Leben und wenn’s dann noch zu Papier gebracht wird. (…)

Ich möchte nur sagen: Das, was heute – ich möcht’ nicht sagen, was immer drin steht – aber was heute drinsteht, ist definitiv die Unwahrheit im Bezug auf Lucas Barrios. Die Verhandlungen sind nicht an irgendwelchen Gehaltsforderungen gescheitert oder sonstiges. Und es wäre schön, bei den vielen Dingen, die in unserem Geschäft passieren, wenn man sich einfach an die Sachen hält, die tatsächlich passiert sind. Und nicht irgendwelche anderen Dinge zusammenspinnt.

Hätte ich Herrn Schuth heute zufällig getroffen, hätte ich es ihm selber gesagt, aber wie gesagt: ich werde ihn jetzt wahrscheinlich acht Wochen lang nicht sehen, in der Hoffnung, dass ich es bis dahin vergessen hab. (Deshalb) hab ich gedacht: ich lass es mal ausrichten. Dankeschön, das war’s!

Mit Dank an Denis F. und Michael.