Suchergebnisse für ‘Klima’

Plagiatsvorwürfe gegen Döpfner, Post-Cookie-Zeitalter, Wetter

1. Experten erheben Plagiatsvorwürfe gegen Mathias Döpfner – auffällige Parallelen zu Text aus NS-Zeit
(buzzfeed.de, Marcel Bohnensteffen & Pia Seitler & Sabrina Hoffmann & Anna-Katharina Ahnefeld & Carolin Freytag)
Mathias Döpfner ist langjähriger Vorstandsvorsitzender der Axel Springer SE und Präsident des Bundesverbands Digitalpublisher und Zeitungsverleger. Nun werfen ihm Plagiatsjäger Übereinstimmungen zwischen seiner Dissertation und einer Arbeit aus der Zeit des Nationalsozialismus vor. Der Deutsche Journalisten-Verband fordert Döpfner auf, die Vorwürfe aufzuklären: “Wenn der höchste Repräsentant der Verleger in diesem Land Anlass zu Zweifeln an seiner eigenen Glaubwürdigkeit und Integrität gibt, muss er das ausräumen.”

2. Wer zahlt, wenn die Werbung wegbricht?
(deutschlandfunkkultur.de, Audio: 16:03 Minuten)
Der Online-Journalismus fürchtet um sein Geschäftsmodell, denn mit personalisierter Werbung könnte es bald vorbei sein. Mit derartigen Anzeigen würden allein in Deutschland 3,5 Milliarden Euro pro Jahr umgesetzt. Europäische Datenschützer, aber auch Konzerne wie Apple hätten den dafür nötigen Cookies den Kampf angesagt. Deutschlandfunk Kultur hat sich mit Professor Christopher Buschow über die Entwicklung unterhalten, der sich unter anderem mit Innovationen bei der Finanzierung des digitalen Journalismus beschäftigt.

3. Hier ist Propaganda noch erlaubt
(taz.de, Reinhard Wolff)
“Das Nicht-EU-Land Norwegen hat sich in den vergangenen Monaten im Großen und Ganzen alle von Brüssel verhängten EU-Sanktionen gegen Russland zu eigen gemacht. Mit einer wichtigen Ausnahme: Oslo lehnt die Blockade russischer Propaganda-Kanäle ab. Sendungen von RT oder Sputnik können weiterhin frei empfangen werden.” Reinhard Wolff ordnet die Entscheidung Norwegens und deren Folgen ein.

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4. Wetter spielt verrückt
(journalist.de, Sebastian Pertsch & Udo Stiehl)
In der neuesten Ausgabe der “Floskel des Monats” beschäftigen sich Sebastian Pertsch und Udo Stiehl mit der Wetter-Besessenheit mancher Medien: “Sobald eine Naturgewalt nicht in den Biorhythmus des Club-Mate-Biedermeiers passt, bricht eine Welt zusammen. Dass das Wetter angeblich auch noch verrückt spiele, ist großer Quark. Denn das kann nur jemand behaupten, der/die die Basics von Wetter, Witterung und Klima in der Schule verpasst hat und die Konsument*innen für blöd verkaufen will.”

5. Trump scheitert mit Klage gegen seine Blockade bei Twitter
(spiegel.de)
Nach dem Sturm auf das Kapitol in Washington hatte Twitter den damaligen US-amerikanischen Präsidenten Donald Trump von der Plattform verbannt, wogegen sich dieser juristisch zur Wehr setzte. Erfolglos, wie man inzwischen weiß: Ein Gericht in San Francisco hat Trumps Klage abgewiesen. Nun bleibt die Frage, ob sich der zukünftige Neu-Eigentümer Elon Musk möglicherweise einschaltet und Trump zurückholt.

6. Klatschpresse erzählt was vom Schumacher-Pferd
(uebermedien.de, Mats Schönauer)
Mats Schönauer ist der offizielle Regenbogenpressebeauftragte des medienkritischen Portals “Übermedien”. Dort ruft er regelmäßig zum “Schlagzeilenbasteln” auf: “Wir geben Ihnen eine Nachricht, und Sie versuchen zu erraten, welche Überschrift die Redaktionen daraus gestrickt haben. Bereit? Dann los!”

KW 13/22: Hör- und Gucktipps zum Wochenende

Hurra, endlich Wochenende – und damit mehr Zeit zum Hören und Sehen! In unserer Samstagsausgabe präsentieren wir Euch eine Auswahl empfehlenswerter Filme und Podcasts mit Medienbezug. Viel Spaß bei Erkenntnisgewinn und Unterhaltung!

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1. Uschi Jonas über Faktenchecks in Zeiten des Krieges
(denkangebot.org, Katharina Nocun, Audio: 1:02:22 Stunden)
Was für Falschmeldungen kursieren gerade zum Thema Krieg in der Ukraine? Welche Rolle spielen dabei russische Medien? Und wie arbeitet eigentlich eine Faktencheck-Redaktion? Darüber spricht “Denkangebot”-Podcasterin Katharina Nocun mit Uschi Jonas, die sich bei “Correctiv” mit Factchecking beschäftigt. Weitere Stimmen im Podcast: die beiden Autorinnen Marina Weisband und Karolin Schwarz.

2. Hauptsache Aufmerksamkeit: Die Medienstrategie der “Letzten Generation”
(ndr.de, Kim Kristin Mauch, Video: 10:45 Minuten)
Die Klimaschutzgruppe “Aufstand der letzten Generation” bekommt für ihren Protest viel mediale Aufmerksamkeit, doch die Aktionen sind äußerst umstritten. Das Medienmagazin “Zapp” hat dazu Carla Hinrichs, Sprecherin der “Letzten Generation”, interviewt, ebenso wie Grünen-Politikerin Renate Künast, die die Medienstrategie skeptisch sieht.

3. Das MDR-Gelände in Leipzig: Vom Schlachthof zur Sendezentrale
(ardmediathek.de, Nina Rothermund, Video: 44:40 Minuten)
Wo heute die Sendezentrale des MDR steht, versorgte von 1888 bis 1991 einer der größten Schlachthöfe Deutschlands die Stadt Leipzig mit Fleich- und Wurstwaren. Zum 30. Geburtstag des MDR widmet sich eine Doku der Geschichte und Gegenwart des heutigen Sendestandortes in Leipzig.

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4. AWFNR: Linda Zervakis
(awfnr.podigee.io, Paul Ripke, Audio: 59:30 Minuten)
Die Nachrichtensprecherin und Fernsehmoderatorin Linda Zervakis hat sich nach fast zwei Jahrzehnten bei den Öffentlich-Rechtlichen vom Privatfernsehen abwerben lassen und moderiert nun mit ihrem Kollegen Matthias Opdenhövel das ProSieben-Journal “Zervakis & Opdenhövel”. Mit Paul Ripke plaudert sie über die Hintergründe ihres Wechsels und sie erzählt, wie sich ihre Arbeit verändert hat.

5. Schieflage in der Russland-Berichterstattung
(deutschlandfunk.de, Brigitte Baetz, Audio: 36:39 Minuten)
Deutschlandfunk-Hörer Tim Kremser ärgert sich über Interviews mit sogenannten Russland-Experten, die die russische Aggression aus seiner Sicht heruntergespielt haben. Über die Auswahl von Interviewpartnern im Journalismus diskutiert Kremser mit Dlf-Osteuropa-Expertin Sabine Adler, Kommunikationswissenschaftler Daniel Nölleke und Brigitte Baetz aus der “Mediasres”-Redaktion.

6. Unsichtbar – Follow for Follow. Macht mich berühmt!
(mdr.de, Jonathan Doll, Video: 14:45 Minuten)
“Muss ich als junger Journalist mein Berufs- und Privatleben verwerten und vermarkten, um erfolgreich zu sein? Kann ich durch Follower und Followerinnen sichtbar werden und bekomme dann womöglich auch bessere Jobangebote?” Jonathan Doll hat ein zweiwöchiges Selbstexperiment gestartet und mit viel Fleiß, Geld und Tricks einen Instagram-Kanal aufgebaut. War es den Aufwand wert?

Neue Narrative der “Querdenker”, Umzug nach Riga, Informationskrieg

1. Mehr als einhundert Journalisten haben Land verlassen
(reporter-ohne-grenzen.de)
Reporter ohne Grenzen appelliert an die Bundesregierung, russische Journalistinnen und Journalisten unbürokratisch aufzunehmen: “Durch seine drakonischen Zensurmaßnahmen hat der Kreml seit Beginn des Angriffs auf die Ukraine eine große Zahl unabhängiger Journalistinnen und Journalisten zur Flucht ins Ausland gezwungen. Die deutsche Bundesregierung, aber auch die Regierungen benachbarter Staaten müssen diese Medienschaffenden unbürokratisch aufnehmen und ihnen Schutz bieten.”

2. Pro-russische Propaganda: Die “Querdenken”-Szene findet neue Narrative
(deutschlandfunk.de, Pia Behme & Mirjam Kid, Audio: 6:59 Minuten)
Wie kommt es, dass die “Querdenker”-Szene so empfänglich für pro-russische Propaganda ist? Die Journalistin und Publizistin Ingrid Brodnig hat eine Vermutung: “Diese Szene braucht Anschlusserzählungen, über die man sich dann wieder aufregen kann. Da ist zum einen das Klima-Thema interessant. Aber auch Russland, weil ich da wieder eine Wahrheit gegen den Mainstream habe, die ich verbreiten kann. Es kann auch eine Überlebensstrategie für die Szene sein, sich neue Themen zu erarbeiten.”

3. Wie die Deutschen in den ersten Kriegstagen fernsahen
(rnd.de)
Die von den Fernsehsendern mit der Ermittlung der Einschaltquoten beauftragte AGF Videoforschung hat auf Anfrage der dpa den Fernsehkonsum in Deutschland in der ersten Kriegswoche im Vergleich zu den Vorwochen ausgewertet. Vor allem die Nachrichtensender hatten starken Zulauf, aber auch das Interesse an den Onlineangeboten und Sozialen Netzwerken war groß. ARD und ZDF hätten bei der jüngeren Zielgruppe punkten und deutlich zugelegen können.

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4. “Man muss die Risiken abwägen”
(tagesspiegel.de, Joachim Huber)
Mathias Bölinger berichtet seit Anfang Januar für die Deutsche Welle aus der ukrainischen Hauptstadt Kiew. Im Interview mit dem “Tagesspiegel” erzählt er von seiner schwierigen Arbeitssituation, von Einschränkungen, aber auch von der Unterstützung durch Bewohner und ukrainischen Staat.

5. DW: Berichterstattung künftig aus Lettland nach Schließung des Moskauer Studios
(dw.com)
Die Deutsche Welle (DW) verlegt ihren russischen Auslandsstandort von Moskau ins lettische Riga. Der Kreml hatte den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der DW zuvor die Presseakkreditierungen entzogen. Intendant Peter Limbourg verspricht: “Wir werden weiterhin alles technisch und organisatorisch Mögliche tun, um unser Publikum in Russland und weltweit mit wichtigen Informationen zu versorgen. Wir setzen weiterhin auf eine unabhängige, objektive Berichterstattung. Auch wenn unser Internetauftritt und die meisten Sozialen Medien von der Regierung Putin in den vergangenen Tagen blockiert wurden, gibt es für interessierte Menschen in Russland vielfältige Wege der Zensurumgehung.”

6. “Wenn man nicht in diesem Fall Pro­pa­ganda ver­bietet, wann dann?”
(lto.de, Annelie Kaufmann)
Tobias Keber ist Professor für Medienrecht und Medienpolitik. Im Interview mit “Legal Tribune Online” erläutert er sein Verständnis eines “Informationskriegs” und erklärt, wie im Kriegsfall die Informations- und Meinungsfreiheit verloren gehen. Er bewertet auch die EU-Sanktionen gegen die russischen Staatsmedien “Russia Today” und “Sputnik”: “Als Medienrechtler sehe ich das kritisch, es ist schon eine sehr weitgehende Einschränkung der Informationsfreiheit, wenn ganze Sender verboten werden. Als Völkerrechtler halte ich es für richtig. Das Gewaltverbot ist der Kern der Nachkriegsordnung der internationalen Staatengemeinschaft. Der Einmarsch Russlands in die Ukraine ist ein so eklatanter Verstoß, wenn man nicht in diesem Fall den Völkerrechtbruch begleitende und ihn rechtfertigende Propaganda verbietet, wann dann?”

Funke will Döpfners Rücktritt, Sophie Scholl, Steingarts Schiffsverluste

1. Funke Mediengruppe fordert Döpfners Rücktritt
(sueddeutsche.de, Anna Ernst)
Die Funke Mediengruppe fordert den Rücktritt von Mathias Döpfner als Verleger-Präsident und droht mit dem Austritt aus dem Verband. Man sehe “die Werte, die wohl jedes dem Journalismus verpflichtete Verlagshaus auszeichnen”, nicht mehr ausreichend repräsentiert. Zudem haben man Sorge, “dass die Glaubwürdigkeit der gesamten Branche gefährdet ist.” Diese Art der Begründung lässt Medienkritiker Stefan Niggemeier auf Twitter leise den Kopf schütteln.

2. Bewegt auf fremde Kosten
(taz.de, Erica Zingher)
Beim Projekt @ichbinsophiescholl von SWR und BR wurden die letzten zehn Monate im Leben der Widerstandskämpferin gegen den Nationalsozialismus mit den Mitteln von Instagram nachgezeichnet – “emotional, radikal subjektiv und in nachempfundener Echtzeit”, so die Ankündigung der verantwortlichen Sender. Nun ist das Projekt beendet und Zeit für ein Fazit, wie Erica Zingher in der “taz” findet: “Die Geschichte von Sophie Scholl und der Weißen Rose muss erzählt werden. Problematisch wird es, wenn dabei Perspektiven der Verfolgten und Entrechteten nicht vorkommen. Das Projekte hat bewegt und die Tradition von öffentlich-rechtlichem Erinnerungskitsch souverän weitergeführt. Die Frage ist nur, auf wessen Kosten.”

3. Berichten über Klimawandel: Raus aus der “Spezialisten-Ecke”
(deutschlandfunk.de, Mirjam Kid, Audio: 7:56 Minuten)
Das Oxford Climate Journalism Network setzt sich dafür ein, dass Redaktionen die Klimaberichterstattung verstärkt in den Fokus nehmen. Dafür müssten Medien verstehen, dass das Thema Klimawandel redaktionsübergreifend relevant ist, so Instituts-Mitgründer Wolfgang Blau im Deutschlandfunk.

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4. Skandale und Sendeverbote: Was ist eigentlich die Deutsche Welle?
(rnd.de, Matthias Schwarzer)
Der deutsche Auslandsfernsehsender Deutsche Welle stand in letzter Zeit immer wieder im Mittelpunkt der Berichterstattung. Erst wegen interner Skandale um Sexismus und Antisemitismus, dann wegen drohender Sendeverbote in Russland und der Türkei. Doch was ist die Deutsche Welle eigentlich genau, welche Aufgaben hat sie und wer bezahlt sie?

5. Rote Zahlen bei Media Pioneer: Wie läuft es bei Gabor Steingart wirklich?
(kress.de, Markus Wiegand)
Als Medienunternehmer Gabor Steingart sein Redaktionsschiff zu Wasser ließ, fragten sich viele in der Branche, wie er damit Gewinne erwirtschaften kann. Die knappe Antwort: Er kann es nicht, zumindest nicht bisher. Laut Geschäftsbericht des Springer-Konzerns, der Anteilseigner bei Steingarts Firma Media Pioneer ist, hat diese im Jahr 2020 einen Verlust von 3,3 Millionen Euro produziert. Das hält die Betreiber jedoch nicht von weiteren Investitionen ab. In den kommenden Jahren sollen nochmal 8 Millionen Euro in das Projekt fließen. Der Break-even sei nach eigenen Angaben für 2023 geplant.

6. “Boot”-Kameramann: Verwirrung um angebliches Prozess-Ende
(dwdl.de, Timo Niemeier)
Am Dienstag meldeten verschiedene Medien das angebliche Prozessende zwischen dem “Das-Boot”-Kameramann Jost Vacano und Bavaria Film (auch wir berichteten). Die Auseinandersetzung ist jedoch offenbar noch nicht beendet.
Weiterer Lesehinweis: Bizarre Wendung im Rechtsstreit um “Das Boot” (sueddeutsche.de, Tobias Kniebe).

“Bild” sinnentstellend, Bedrohte BBC, Werbung im Zwielicht

1. Presserat: Bild-Schlagzeile zu Klimaschutz und Arbeitsplätzen war sinnentstellend
(riffreporter.de, Daniela Becker)
Im September haben wir hier im BILDblog über die verzerrte Wiedergabe eines Interviews mit dem Gewerkschaftschef Jörg Hofmann berichtet (“Bild”-Verzerrung kostet richtige Klimaschutz-Aussage), in der die “Bild”-Redaktion eine Aussage Hofmanns nahezu ins Gegenteil verkehrt hatte. Nun hat der Presserat “Bild” dafür eine Rüge erteilt. Daniela Becker von den “RiffReportern” ordnet den Vorgang ein, erklärt die Hintergründe und weist darauf hin, dass der gerügte Beitrag bei Bild.de bis heute unverändert online stehe – ohne dass dort die Entscheidung des Presserats auch nur mit einer Silbe erwähnt werde.

2. BBC soll ab 2027 keine Gebühren mehr fordern dürfen
(zeit.de)
Die britische Regierung will laut Medienberichten die Gebührenfinanzierung der BBC abschaffen. Sie plane in einem ersten Schritt, die BBC-Finanzen für zwei Jahre einzufrieren und das bisherige Finanzierungsmodell anschließend ganz zu beenden. Der Sender solle sich künftig durch Abos und eine Teilprivatisierung finanzieren. Die BBC und andere Kritiker der geplanten Maßnahme sehen die Qualität des Programms bedroht und befürchten als Folge einen großen Personalabbau.

3. Hedwig Bollhagen trägt Breitbart
(taz.de, Steffen Grimberg)
Viele Unternehmen sind sich gar nicht im Klaren darüber, dass ihre onine geschaltete Werbung dank automatisierter Prozesse auch auf fragwürdigen Websites ausgespielt wird – darunter rechtsradikale Seiten voller Hass, Verschwörung und Desinformation. Die Initiative “Stop. ­Funding. Hate. Now!” macht die Firmen regelmäßig auf das Problem aufmerksam und führt Buch über die betreffenden Medien.

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4. Was ist Hassrede?
(sebastianmeineck.wordpress.com)
Wenn von “Hassrede” gesprochen wird, ist nicht immer das Gleiche gemeint. Ein genauer Blick auf das Wort und dessen Bedeutungen könne helfen, die gemeinten Probleme besser zu verstehen, findet der Journalist Sebastian Meineck: “Wer von Hassrede spricht und dabei ganz sicher auch auf Diskriminierung aufmerksam machen möchte, muss das wohl dazu sagen – ansonsten könnte das durch den inzwischen diffundierten Begriff von Hassrede übersehen werden.”

5. Erfolg für Verleger Holger Friedrich: Die Zeit muss Gegendarstellung drucken
(kress.de, Markus Wiegand)
Holger Friedrich, Eigner des Berliner Verlags (unter anderem “Berliner Zeitung”), ist gerichtlich gegen die “Zeit” vorgegangen. Diese hatte im November über die Stimmung beim Berliner Verlag berichtet und sich zur dortigen wirtschaftlichen Situation geäußert. Mit zwei seiner ursprünglich vier Gegendarstellungspunkten sei Friedrich erfolgreich gewesen, berichtet kress.de. Das gerichtliche Nachspiel sei damit noch nicht beendet.

6. Selbstironie zum Geburtstag: Wie die “Apotheken Umschau” sich als “Rentner-Bravo” feiert
(rnd.de, Imre Grimm)
Die “Apotheken Umschau”, Deutschlands reichweitenstärkstes Gesundheitsmagazin, wird scherzhaft oft als “Rentner-Bravo” bezeichnet. Zum 66. Geburtstag des Hefts hat sich die Redaktion einen besonderen Spaß erlaubt: Auf zehn Seiten gibt es Medizinthemen in “Rentner-Bravo”-Optik. Imre Grimm hat sich das Experiment im Rahmen einer kleinen Stilkritik angeschaut.

Kritik an “Bild”, Gewalt und Übergriffe, Lauterbach

1. Wissenschaftsorganisationen üben scharfe Kritik an “Bild”
(dwdl.de, Uwe Mantel)
Unter der Überschrift “Die Lockdownmacher” (Unterzeile: “Experten-Trio schenkt uns Frust zum Fest”) zeigte die “Bild”-Redaktion Fotos von drei Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen. Dazu wurden in der Print-Version drei weihnachtliche Geschenkpakete mit den Aufschriften “Geschenke-Kauf 2G”, “Familienfest nach Corona-Regeln” und “Kino-Verbot für Ungeimpfte” gezeigt. Darauf hat nun die Allianz der Wissenschaftsorganisationen mit einer Stellungnahme reagiert. Derartige Artikel könnten “zu einem Meinungsklima beitragen, das an anderer Stelle bereits dazu geführt hat, dass Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sich physischer oder psychischer Gewalt ausgesetzt sahen oder mit ihr bedroht wurden. Solche Formen der Auseinandersetzung sind aus Sicht der Allianz in keiner Weise akzeptabel und widersprechen den Grundregeln einer freien und offenen Gesellschaft sowie den Grundprinzipien unserer Demokratie.”
Weiterer Lesehinweis: Auch die Berliner Humboldt-Universität hat mit einer Stellungnahme reagiert und zusätzlich beim Deutschen Presserat Beschwerde eingelegt.

2. Neue Normalität
(taz.de, Erica Zingher)
Journalistinnen und Journalisten haben es zunehmend schwerer, unbeschadet über “Querdenker”-Demos und Coronaleugner-Proteste zu berichten. Sie werden dort regelmäßig verbal und körperlich angegangen. Auch in den vergangenen Tagen gab es an verschiedenen Orten Attacken, teilweise aus dem rechtsextremen Spektrum. Erica Zingher kommentiert: “Wenn Jour­na­lis­t:in­nen von rechtsradikalen Gruppen gezielt angegriffen und bei ihrer Arbeit behindert werden, ist das nicht nur staatliches Versagen. Nicht nur die Polizei ist zu verurteilen, weil sie nicht ausreichend Schutz gewährleistete. Das Versagen fand schon viel früher statt, als es ein gewisser Teil der Gesellschaft akzeptabel fand, diese Menschen bei ihrem Protest mitlaufen zu lassen und ihre Anwesenheit ganz bewusst zu normalisieren.”
Weiterer Lesehinweis: Jörg Reichel von der Gewerkschaft DJU kritisiert, dass es bei Corona-Kundgebungen oft keine Konzepte zum Schutz der Berichterstattenden gebe, und nimmt die Polizei in die Pflicht: Hohe Risiken für Berichterstattende (deutschlandfunk.de, Christoph Sterz, Audio: 4:57 Minuten).
Außerdem: “Die ‘Querdenken’-Szene radikalisiert sich immer weiter. Gewalteskalationen bei den Demos der Maßnahmen-Kritiker:innen gehören mittlerweile zur Normalität. Bei einer Demo in Berlin am 4. Dezember griffen Neonazis wiederholt Journalist:innen an. In Wien waren Identitäre und Rechtsextreme treibende Kraft einer Demo mit mehr als 40.000 Teilnehmenden und griffen wiederholt Polizist:innen an” – Gewalt und Übergriffe bei Demos in Berlin und Wien (belltower-news.de, Stefan Lauer).

3. Wie Regierungssprecher Steffen Seibert die Pressefreiheit eingeschränkt hat
(freitag.de, Sebastian Friedrich)
Der scheidende Regierungssprecher Steffen Seibert hatte gestern seinen letzten Auftritt in der Bundespressekonferenz, bei dem er sich mit ein paar mahnenden Worten an die Hauptstadtpresse verabschiedete. Seibert erfährt für seine langjährige Tätigkeit viel Lob. Der Journalist Sebastian Friedrich hat jedoch ganz andere Empfindungen: “Für mich wird er als derjenige in Erinnerung bleiben, der 31 Kolleg*innen und mir 2017 die Presse-Akkreditierung für den G-20-Gipfel in Hamburg entzogen – und damit die Pressefreiheit eingeschränkt hat.”

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4. “Patriarchalisch geprägte Unternehmenskultur”
(sueddeutsche.de, Aurelie von Blazekovic)
In einem offenen Brief an den ZDF-Verwaltungsrat haben 200 Mitarbeiterinnen eine Parität in der Geschäftsleitung des Senders gefordert. “Süddeutsche”-Autorin Aurelie von Blazekovic ist der Frage nachgegangen, wie es bei den Spitzen der öffentlich-rechtlichen Sender um die Geschlechtergerechtigkeit steht.

5. Ampel-Koalition gegen Einschüchterungsklagen
(reporter-ohne-grenzen.de)
Ein Bündnis aus Medien- und Nichtregierungsorganisationen begrüßt das Vorhaben der Ampel-Koalition, europaweit Maßnahmen gegen Einschränkungen der Freiheitsrechte, zum Beispiel durch missbräuchliche Klagen (sogenannte SLAPPs), zu unterstützen. SLAPP ist die englische Abkürzung für eine strategische Klage gegen öffentliche Beteiligung (Strategic Lawsuit Against Public Participation). SLAPPs dienen dazu, Medienschaffende sowie Aktivistinnen und Aktivisiten einzuschüchtern und von ihrer Arbeit abzuhalten.

6. Die Talkshows müssen jetzt Trauer tragen…
(tagesspiegel.de, Joachim Huber)
Joachim Huber beschäftigt sich in seiner Glosse mit dem Wechsel von Karl Lauterbach an die Spitze des Gesundheitsministeriums: “Die Talkshows müssen jetzt Trauer tragen. Ihr bester Gast, Publikumsliebling Karl Lauterbach, zieht aus den Fernsehstudios aus und im Gesundheitsministerium ein. Die Nachricht soll zu Panikattacken bei ‘Anne Will’ geführt haben, Markus Lanz will seiner Sendung am Dienstag im Karl-Lauterbach-T-Shirt vorsitzen, ‘Maybrit Illner’ ihren Talk am Donnerstag in ein Best-of-Karl verwandeln.”

Wissenschaftsgefahr “Bild”, Lisas Judenwitze, Deutsche Welle

1. Infamer “Bild”-Artikel: Im Stil von Fox News gegen die Wissenschaft
(riffreporter.de, Christian Schwägerl)
Unter der Überschrift “Die Lockdownmacher” (Unterzeile: “Experten-Trio schenkt uns Frust zum Fest”) bildete die “Bild”-Redaktion Fotos von drei Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen ab. Dazu wurden in der Print-Version drei weihnachtliche Geschenkpakete mit den Aufschriften “Geschenke-Kauf 2G”, “Familienfest nach Corona-Regeln” und “Kino-Verbot für Ungeimpfte” gezeigt. Der Beitrag sei auf vielen Ebenen falsch, so Christian Schwägerl und besorgniserregend: “Was ‘Bild’ macht, wird vor dem Hintergrund der Radikalisierung der Szene der Coronaleugner zur Gefahr für die Wissenschaft in Deutschland.”
Weiterer Lesetipp: Beim “Tagesspiegel” schreibt Medien-Experte Joachim Huber: “Ob Blatt, online oder Bild-TV, ‘Bild’ hat nur die Macht, die ihr zugestanden wird. Also müssen sich ein Bundeskanzler Olaf Scholz und seine Koalitionäre genau überlegen, in welcher Nähe, mit welcher Distanz sie mit diesem zum Niedermachen bereiten Medium umgehen.” Und bei der “Süddeutschen” kommentiert Willi Winkler die Anwesenheit von Spitzenpolitikerinnen und -politikern bei Springers Spendengala im ZDF: “Der leider Gottes verstorbene Wiglaf Droste hat einmal gesagt: ‘Ich habe tote Fische gesehen, die es ablehnten, sich in Bild einwickeln zu lassen.’ Olaf Scholz, Annalena Baerbock und Robert Habeck haben damit kein Problem.”

2. Deutsche Welle stellt Mitarbeiter frei
(faz.net, Kim Maurus)
Mitarbeiter der Arabisch-Redaktion der “Deutschen Welle” sollen sich in Sozialen Medien antisemitisch geäußert haben. Der deutsche Auslandssender habe sie daraufhin für die Zeit einer Untersuchung freigestellt. Geleitet werde die Untersuchung von der ehemaligem Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger und dem deutsch-israelischen Psychologen und Autor Ahmad Mansour.

3. Lisa Eckhart und die Judenwitze
(juedische-allgemeine.de, Philipp Peyman Engel)
“Braucht es wirklich öffentlich aufgeführte Judenwitze, um auf das Problem des Judenhasses in diesem Land hinzuweisen?” Philipp Peyman Engel beschäftigt sich in der “Jüdischen Allgemeinen” mit dem Programm der Kabarettistin Lisa Eckhart. Diese sei keine Antisemitin, “aber sie ergeht sich, und das ist schlimm genug, genüsslich in judenfeindlichen Pointen, ohne jegliche ironische oder andere künstlerische Brechung. Sie reproduziert judenfeindliche Bilder, die in unserer Gesellschaft ohnehin schon massenhaft zirkulieren, und trägt zu ihrer weiteren Verbreitung bei.”

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4. Bündnis will EU-Sanktionen gegen NSO Group
(reporter-ohne-grenzen.de)
In einem offenen Brief drängt Reporter ohne Grenzen zusammen mit mehr als 80 gemeinnützigen Organisationen und unabhängigen Fachleuten auf die Einführung von EU-Sanktionen gegen die NSO Group, die Herstellerfirma der Spähsoftware Pegasus. Die EU müsse “angemessene Schritte ergreifen, um die Nutzung und den Handel von NSO-Technologie zu verbieten, bis ein wirksamer Schutz von Menschenrechten gewährleistet sei”. Seit den ersten Enthüllungen des Pegasus-Projekts im Juli dieses Jahres seien mehr als 220 Journalistinnen und Journalisten als mögliche Spähobjekte identifiziert worden.

5. Bis zu 13 Millionen Zuschauer: Interesse an “Tagesschau” steigt in Pandemie wieder
(rnd.de)
Ähnlich wie zur gleichen Zeit des vergangenen Jahres erleben Fernsehnachrichten sowie Informations- und Diskussionssendungen im TV einen deutlich erhöhten Zuspruch. Den Corona-Entwicklungen geschuldet, würden derzeit bis zu 13 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer die 20-Uhr-Ausgabe der “Tagesschau” einschalten. Ein normaler Wert über alle Kanäle hinweg seien zehn Millionen.

6. Pirinçci muss Neu­bauer 6000 Euro zahlen
(lto.de)
Das Landgericht Frankfurt hat entschieden: Nach einer sexistischen Beleidigung auf Facebook muss der Autor und Blogger Akif Pirinçci der Klima-Aktivistin Luisa Neubauer eine Entschädigung in Höhe von 6000 Euro zahlen. Neubauer wolle die Summe an die Organisation Hate Aid spenden, eine Beratungsstelle für Betroffene digitaler Gewalt. Pirinçci habe jedoch angekündigt, in Berufung zu gehen.

KW 45: Hör- und Gucktipps zum Wochenende

Hurra, endlich Wochenende – und damit mehr Zeit zum Hören und Sehen! In unserer Samstagsausgabe präsentieren wir Euch eine Auswahl empfehlenswerter Filme und Podcasts mit Medienbezug. Viel Spaß bei Erkenntnisgewinn und Unterhaltung!

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1. Auf der Spur des Geldes
(arte.tv, Susanne Binninger & Britt Beyer, Video: 1:27:27 Stunden)
Die Regisseurinnen Susanne Binninger und Britt Beyer haben für Arte über Monate das Investigativteam von “Correctiv” begleitet. Ihr Film zeichnet die Wege von zwei Recherchen nach, die in letzter Zeit große Aufmerksamkeit bekamen: die internationalen Enthüllungen rund um den Cum-Ex-Steuerraub und der AfD-Spendenskandal, der ein immer größeres Ausmaß annehme.

2. Die letzten Reporter
(ardmediathek.de, Jean Boué, Video: 1:33:33 Stunden)
Der Dokumentarfilm “Die letzten Reporter” begleitet drei Journalistinnen und Journalisten, die für Lokalzeitungen schreiben: eine Nachwuchsjournalistin, einen Gesellschaftsreporter und einen Sportberichterstatter. Der Film bietet interessante Einblicke in den Berufsalltag der drei Medienschaffenden, wurde aber auch kritisiert, unter anderem, weil er zu wenig hinterfrage.

3. Medien und Klima: Versagt?!
(ndr.de, Daniel Bouhs, Video: 20:34 Minuten)
Der Klimawandel ist das Top-Thema unserer Zeit. Das spiegelt sich jedoch nicht in der medialen Berichterstattung wider. Daniel Bouhs hat sich mit Experten wie dem ARD-Meteorologen Karsten Schwanke über die Defizite in der Behandlung dieses wichtigen Themas unterhalten. Schwanke wünscht sich von seinem Haus mehr Unterstützung: “Es würde der ARD gut zu Gesicht stehen, eine Sendung zu kreieren, bei der das Wort ‘Klima’ wirklich im Titel steht – neben der Berichterstattung in allen anderen Formaten. Wir können auch nicht sozusagen die Ausputzer für die ARD sein, für das, was vielleicht noch nicht gemacht wird.”

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4. Verbindend? – das Lesen
(wdr.de, Jürgen Wiebicke, Audio: 55:53 Minuten)
“Das Lesen hat ein gutes Image. Es bringt die Persönlichkeit weiter und auch die Gesellschaft, so heißt es oft. Aber worüber genau reden wir eigentlich, wenn wir über das Lesen sprechen?” Darüber sprechen im “philosophischen Radio” der Hörfunk-Journalist und Schriftsteller Jürgen Wiebicke und die Philosophin Julika Griem.

5. Fakten, Folter, Fakenews: Interview mit einem globalen Wikipedia-Administrator
(youtube.com, Niklas Steenfatt, Video: 1:59:54 Stunden)
Wer sind eigentlich die Menschen, die hinter der Wikipedia stecken? Youtuber Niklas Steenfatt hat mit einem von ihnen gesprochen: “Martin Rulsch ist eine der aktivsten und einflussreichsten Figuren in der Wikipedia-Szene. Unter dem Benutzernamen ‘DerHexer’ wirkt er seit 16 Jahren an Wikipedia und ihren Schwesterprojekten mit. Er schreibt Artikel, nimmt Fotos auf, organisiert Community-Projekte, programmiert Software-Tools und bekämpft Vandalismus.” Ein Gespräch, das tiefe Einblicke in das Online-Lexikon liefert. Tipp: In der Videobeschreibung auf Youtube gibt es Kapitelmarken (“Timestamps”), über die man die einen interessierenden Themen direkt anspringen kann.

6. Wie Kommunisten-Nazis in Deutschland Nordkorea-Propaganda machen (ernsthaft!)
(youtube.com, Walulis Story – SWR3, Philipp Walulis, Video: 15:52 Minuten)
Das nordkoreanische Regime betreibt seit jeher einen großen Aufwand zur medialen Selbstinszenierung, seit Kurzem auch auf Social Media und in deutscher Sprache. Das Walulis-Team hat sich die Medienarbeit der Nordkoreaner angeschaut – wie immer mit der nötigen Portion satirischer Distanz.

Parlament gegen SLAPP-Klagen, Diversität, Dislike für Dislikes

1. EU-Parlament gegen SLAPP-Klagen
(verdi.de)
“SLAPP” ist die englische Abkürzung für strategische Klagen gegen öffentliche Beteiligung (Strategic Lawsuits Against Public Participation). Sie dienen dazu, Medienschaffende sowie Aktivistinnen und Aktivisiten einzuschüchtern und von ihrer Arbeit abzuhalten. In einer gestern in Brüssel mit großer Mehrheit verabschiedeten Resolution haben die EU-Abgeordneten unter anderem Regeln für die frühzeitige Abweisung solcher Klagen gefordert.

2. Moderator Dirk Steffens: “Es ist falsch, Verblendeten das Wort zu erteilen”
(rnd.de)
Der “Terra-X”-Moderator Dirk Steffens hat im Gespräch mit der Nachrichtenagentur “teleschau” den Umgang von Medien mit Corona- und Klimaleugnern kritisiert und als “Grundversagen” bezeichnet: “Es ist falsch, über Unsinn zu berichten und Verblendeten das Wort zu erteilen. Wir haben das journalistisch die ganze Zeit gemacht und damit riesigen Schaden angerichtet.”

3. Üble Nachrede: Wolfgang Fellner bekennt sich falscher Aussagen über Katia Wagner schuldig
(derstandard.at)
Bis zuletzt hatte Wolfgang Fellner, Herausgeber der Zeitung “Österreich” und des Onlineportals oe24.at, die gegen ihn erhobenen Belästigungsvorwürfe abgestritten und als “frei erfunden” bezeichnet. Nun hat die Angelegenheit vor Gericht eine Wendung und damit ein unerwartet rasches Ende gefunden: Nachdem der Anwalt der Opferseite angeboten hatte, dem Gericht als Beweismittel Tonaufnahmen vorzulegen, knickte Fellner ein.

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4. Youtube verbirgt Zahl der “Mag ich nicht”-Klicks bei Videos
(faz.net)
Youtube will seinen Uploadern künftig die Möglichkeit einräumen, die Zahl der Negativ-Bewertungen (“Dislikes”) unter ihren Videos verbergen. Damit sollen Mobbing und sogenannte “Dislike-Attacken” verhindert werden, so das Unternehmen. Die Nutzer und Nutzerinnen sollen sich laut Youtube sicher fühlen, sich auf der Plattform auszudrücken.

5. Das Streben nach Diversität in deutschen, britischen und schwedischen Redaktionen
(de.ejo-online.eu, Olivia Samnick)
In einer neuen Studie diskutieren die Autorinnen und Autoren, wie sich Redaktionen divers(er) gestalten lassen. Sie haben dazu 18 Nachrichtensender in Deutschland, Schweden und Großbritannien untersucht. Olivia Samnick fasst die Ergebnisse zusammen und macht auf ein dort benanntes, weiteres Problem aufmerksam: “Vergangene Untersuchungen legen nahe, dass ein diverses Team noch lange nicht diversere Medieninhalte hervorbringt.”

6. Wetten, dass das alte Fernsehen eine Zukunft hat?
(meedia.de, Tobias Singer)
Gegen alle Streaming-Tendenzen bricht “Meedia”-Redakteur Tobias Singer eine Lanze für das lineare Fernsehen und wagt eine Prognose: “Der Streaming-Hype wird abebben. Netflix und Co. sichern sich die großen Marktanteile, aber am Ende gibt es eine Übersättigung, dann kommt die Langeweile, gefolgt von einer Abkehr. Und auch Netflix staubt als Label für gute Unterhaltung an. Und das lineare Fernsehen wird eine Sehnsucht nach einem festen Programm zu einer festen Uhrzeit befriedigen.”

“eXXpress” gegen Klenk, Nominiert, Show-Dinos sind wieder da

1. “eXXpress” gegen Klenk
(taz.de, Ralf Leonhard)
Ralf Leonhard, Österreich-Korrespondent der “taz”, erklärt die Hintergründe um den jüngsten Medienskandal der Alpenrepublik: Das noch recht neue österreichische Boulevardmedium “eXXpress” versuche sich derzeit an einem “Meisterstück von Rufmord und politischer Intrige”. Das Onlinemagazin wolle offenbar gleichzeitig die Korruptionsstaatsanwaltschaft und Florian Klenk, den Chefredakteur des “Falter”, in Misskredit bringen.

2. Nominierungen: Deutscher Reporter:innen-Preis 2021
(reporter-forum.de)
Das “Reporter:innen-Forum” hat mittlerweile alle Nominierungen für den “Reporter:innen-Preis 2021” veröffentlicht. Die Kategorien lauten: Beste Investigation, Beste Sportreportage, Datenjournalismus, Beste Lokalreportage, Multimedia, Kulturreportage, Bester Podcast, Beste Wissenschaftsreportage, Freie:r Reporter:in und Essay. Die Bekanntgabe der Gewinnerinnen und Gewinner erfolgt am Montag, 6. Dezember, um 20 Uhr auf Zoom. Tipp des “6-vor-9”-Kurators: Die Nominierungsliste bietet hochqualitativen Lesestoff und lohnt ein Abspeichern in den Favoriten.

3. Wie lässt sich die Klimakrise besser erklären?
(deutschlandfunkkultur.de, Teresa Sickert & Tim Wiese, Audio: 15:52 Minuten)
Die Berichterstattung über das Klima stellt eine besondere Herausforderung dar: Wie kann es gelingen, ein so komplexes Thema wie den Klimawandel verständlich zu vermitteln? Darüber hat sich Deutschlandfunk Kultur mit Laura Spengler vom Umweltbundesamt sowie der Journalistin Sara Schurmann unterhalten, die auch Medien in Fragen rund um die Klimaberichterstattung berät.

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4. Verleger erwarten Vertriebsförderung
(verdi.de, Günter Herkel)
Die deutschen Zeitschriftenverleger würden sich von der nächsten Bundesregierung verlässliche Rahmenbedingungen für gedruckte und digitale Medien wünschen. Dazu gehöre auch eine “diskriminierungsfreie Vertriebsförderung” der periodischen Presse, so der Präsident des Verbands Deutscher Zeitschriftenverleger auf dem diesjährigen Branchentreff “Publishers’ Summit”. Günter Herkel fasst zusammen, was auf der Konferenz sonst noch gesagt wurde.

5. Von wegen ausgestorben: Die Show-Dinos sind wieder da
(dwdl.de, Peer Schader)
Verschiedene TV-Sender reaktivieren ihre Unterhaltungsklassiker von damals, jüngstes Beispiel ist die “Wetten, dass ..?“-Ausgabe vom Wochenende. Peer Schader kommentiert: “Alles war wie immer, und gleichzeitig so wahnsinnig langsam, dass man schon nach einer Dreiviertelstunde, als gerade ein süßer Hund enthusiastisch Verpackungsmaterialien in die richtigen Mülltonnen trennte, eine sehr konkrete Ahnung davon bekam, warum diese Art der TV-Unterhaltung irgendwann ausgestorben ist.”

6. “Wetten, dass..?”, Medikamente für Covid-Patienten, „Stranger Things“
(meedia.de, Jens Schröder)
Im “Social Media Radar” von “Meedia” hat Jens Schröder unter anderem das Netzverhalten nach der “Wetten, dass ..?”-Comeback-Sendung ausgewertet und eine Rangliste der Wikipedia-Suchanfragen erstellt. Die beherrschenden Twitter-Themen des Wochenendes seien außerdem Medikamente für Covid-Patienten und der Trailer zur vierten Staffel der Netflix-Serie “Stranger Things” gewesen.

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