Archiv für 6 vor 9

Stil, Elbphilharmonie, Volontär/in

6 vor 9

Um 6 Minuten vor 9 Uhr erscheinen hier montags bis freitags handverlesene Links zu lesenswerten Geschichten aus alten und neuen Medien. Tipps gerne bis 8 Uhr an [email protected].

1. “Stil ist… ein eingebauter narrensicherer Scheiss-Detektor”
(blog.tagesanzeiger.ch, Constantin Seibt)
“Sobald man in einem Text alle Scheusslichkeiten und Dummheiten streicht und nur den Rest stehen lässt, so hat dieser Rest automatisch Stil”, schreibt Constantin Seibt. “Tatsächlich sind Sie ab dem Moment ein guter Schreiber, in dem Sie keinen Scheiss schreiben. Oder genauer: ihn nicht publizieren.”

2. “‘Zufrieden bin ich nicht'”
(journalist.de, Monika Lungmus)
Ein Interview mit Lutz Tillmanns, dem Geschäftsführer des Deutschen Presserats: “Verstöße stellen wir stärker beim Umgang mit den Persönlichkeitsrechten fest, die in Ziffer 8 und 9 des Pressekodex behandelt sind: Schutz des Privatlebens und der Intimsphäre von Menschen, Schutz der Ehre. Weitere Verstöße registrieren wir gegen das Trennungsgebot zwischen Redaktion und Werbung. Hier ist die Trefferquote auch höher zwischen dem, was uns die Beschwerdeführer vortragen, und dem, was auch der Presserat moniert.”

3. “Kurios: Sat.1 ließ seine Models schon mal jubeln”
(dwdl.de, Alexander Krei)
Das Finale der Sat.1-Sendung “Million Dollar Shootingstar” wurde in drei Varianten aufgezeichnet, das Telefonvoting entscheidet, welche gezeigt wird. “Jede der potenziellen Gewinnerin durfte im Vorfeld schon einmal über den möglichen Gewinn jubeln – obwohl zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht klar war, dass sie überhaupt gewinnen würde.”

4. “Neue Maßeinheit für Großprojekte”
(netzfundbuero.de, Tom Hillenbrand)
Zur besseren Einschätzung, welches Ausmaß die Kosten von Großprojekten eingenommen haben, will Tom Hillenbrand die Maßeinheit Elbphilharmonie einführen.

5. “Was ist denn schlimm an dem Wort ‘Arzthelferin’?”
(zeit.de, Harald Martenstein)
“In der politisch korrekten Sprachverschiebung” sei inzwischen “die zweite Ebene erreicht, ähnlich wie bei der zweiten germanischen Lautverschiebung um 500 nach Christus”, glaubt Harald Martenstein zu beobachten. “Alles wird immer mehr verfeinert und verschnörkelt, wie in der Kultur des Rokoko.”

6. “Ausbildung zur/zum Volontär/in”
(facebook.com/CiceroMagazin)
Nordkurier.de bietet in einer Anzeige eine Ausbildung zum Volontär an (wurde inzwischen geändert).

Keese, Kuriertaschen, Telefonscherze

6 vor 9

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1. “maschinenlesbarer keese”
(wirres.net, Felix Schwenzel)
Felix Schwenzel beantwortet die Forderungen von Christoph Keese nach einer “tauglichen Rechtesprache” Punkt für Punkt: “fast alle informationen die keese auflistet kann man bereits jetzt in verlagsprodukte die von verlagen ins netz gestellt werden eintragen oder genauso wie er fordert umsetzen.”

2. “Wen und was betrifft das Leistungschutzrecht? Nichts genaues weiß man nicht”
(irights.info, David Pachali)
Die deutsche Bundesregierung antwortet auf Fragen zum Leistungsschutzrecht für Presseverleger: “Die Antworten der Regierung auf die Fragen bleiben unbestimmt. Man kann wohl sagen, die Regierung weiß es ebensowenig und hofft auf die Gerichte.”

3. “Die ultimative Simulation des Analogen”
(neunetz.com, Audio, 73:43 Minuten)
Marcel Weiss und Thierry Chervel sprechen über “das geplante Presseleistungsschutzrecht, wie sich deutsche Journalisten ihr Publikum vorstellen, ePaper und andere gescheiterte Bezahlmodelle, Paywalls” und anderes.

4. “Freude und Schaden”
(tagesspiegel.de, Sonja Pohlmann und Christopher Weckwerth)
Sonja Pohlmann und Christopher Weckwerth fragen bei einigen Radiosendern nach, wie sie Telefonscherze handhaben. Siehe dazu auch “Das traurige Ende der lustigen Nummer” (ndr.de, Video, 6:02 Minuten).

5. “Visual storytelling: 14 tools for journalists”
(journalism.co.uk, Rachel McAthy, englisch)
14 Dienste, um Geschichten mit Bildern zu erzählen: Timetoast, Dipity, Google Fusion Tables, Tableau, Datawrapper, Meograph, Storify, Storination, Popcorn Maker, Cowbird, ThingLink, Taggstar, Visual.ly und Infogr.am.

6. “Neue Recycling-Mode: Designer fertigt LKW-Planen aus gebrauchten Kuriertaschen”
(kojote-magazin.de)

Lebenslügen, Pardon, Luca Hänni

6 vor 9

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1. “Die Lebenslügen der Digitalen Avantgarde und der Verlage”
(onlinejournalismusblog.com, Stephan Dörner)
Stephan Dörner zählt je fünf Lebenslügen der Digitalen Avantgarde und der Printverlage auf.

2. “‘Pardon’: Das untote Magazin kehrt zurück”
(britcoms.de, Oliver Nagel)
Oliver Nagel liest die neue “Pardon” und ist davon nicht ganz so begeistert.

3. “Die Scheingenauigkeit der Zahlen”
(blog.dasmagazin.ch, Mathias Plüss)
Im Schweizer Radio DRS1 wird behauptet, dass EU-Staaten durch Steuerflucht und -vermeidung jährlich bis zu einer Trillion Euro verlieren. “Nun ja, so ein Fehler kann ja mal passieren, und offensichtlich haben ihn im Nachhinein auch die Radioleute entdeckt. Ihre Reaktion fand ich aber ein wenig seltsam: Sie haben die falsche Trillion und die sechs überzähligen Nullen für den Internet-Beitrag einfach herausgeschnitten und durch die richtige Billion ersetzt, ohne das zu kennzeichnen – nicht gerade die feine Art.”

4. “Allen ist doch klar: Journalismus wird anders sein”
(dirkvongehlen.de)
Dirk von Gehlen befragt Sebastian Esser von Krautreporter.de, einem Crowdfunding-Portal für journalistische Projekte: “Wir weigern uns, weiter die seit vielen Jahren immer gleichen Argumente auszutauschen und nichts tuend, aber Hände ringend dem Schwinden der Strukturen zuzusehen, die bisher Journalismus ermöglicht haben.”

5. “‘Manche Medien schreiben einfach irgendwas'”
(medienwoche.ch, Felicie Notter)
Der Gewinner der 9. Staffel der Castingshow “Deutschland sucht den Superstar”, Luca Hänni, im Interview über Beziehungen zu Medien. Frank Wiedermann, sein Manager, sagt: “Wir hatten mal ein Angebot, Luca mit seiner Freundin nach Mauritius in den Badeurlaub zu schicken – bezahlt. Einzige Bedingung: ein Fotograf ist dabei. Das fanden wir toll, nur hatte die Freundin von Luca keine Zeit und ich wäre stattdessen mitgeflogen. Das wollten sie natürlich nicht mehr bezahlen, weil sie nur auf die Exklusiv-Bilder aus waren.”

6. “Wie ich einmal versuchte meinen Telekomanschluss zu kündigen (und es noch tue)”
(dominik-schwarz.net)

WAZ, Thomas Tuchel, Fritz Wolf

6 vor 9

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1. “Es gilt das gesprochene Wort – nur nicht bei WAZ, DerWesten & Co.?”
(pottblog.de, Jens)
Jens prüft, ob Peer Steinbrück in seiner Rede am Bundesparteitag der SPD von sich selbst als “wohlhabender Sozialdemokrat” gesprochen hat, wie man durch die Lektüre von Zeitungen den Eindruck haben muss.

2. “Franz Josef Wagners Weisheiten (13)”
(mediensalat.info, Ralf Marder)
Franz Josef Wagner schreibt über Schnee: “Vor fast drei Jahren war lt. Wagner die Durchschnitts-Schneeflocke also 5mm groß und heute hat sich die Größe um das Fünfzigfache verringert.”

3. “Medienkritiker: Verlage machen öffentlich-rechtlichen Sendern das Leben schwer”
(dradio.de, Brigitte Baetz, Audio, 4:56 Minuten)
Fritz Wolf spricht im Deutschlandfunk zur “Bild”-Schlagzeile “Das alles von unseren Gebühren!”.

4. “Tuchel: ‘Respektlos gegenüber Stevens'”
(sky.de, Video, 1:46 Minuten)
Fußball: Mainz-05-Trainer Thomas Tuchel nimmt Stellung zur Frage, was an den Gerüchten über einen Wechsel zu Schalke 04 dran ist.

5. “Die Datenbank ist die neue Zeitung”
(blog-cj.de, Christian Jakubetz)
Die neue Zeitung im digitalen Zeitalter heiße “Datenbank” und das neue Geschäftsmodell heiße “Zugriff”, verkündet Christian Jakubetz: “Zugriff auf Datenbanken, bezahlt in Form einer Flatrate.”

6. “Ein Vorschlag zur Güte”
(schmalenstroer.net, Michael Schmalenstroer)
Michael Schmalenstroer wird ab sofort Werbung als Flattr-Button missbrauchen: “Gefällt mir ein Artikel, dann klicke ich auf die Werbung und werde deren Inhalte natürlich auch weiterhin ignorieren.”

Familienbild, Subventionen, Rechtesprache

6 vor 9

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1. “Dabei brauchen wir Griechen doch Geld”
(zeit.de, Kostas Vaxevanis)
“Von einer geschlossenen Elite” werde Griechenland regiert, schreibt Verleger und Journalist Kostas Vaxevanis: “Von bestimmten Geschäftsleuten, die illegal handeln, von Politikern, die sie begünstigen, und von Journalisten, die, anstatt die Wahrheit zu sagen, sie verschleiern. Von meiner Verhaftung wie auch meiner Strafverhandlung berichteten Medien weltweit – nur die griechischen nicht. Dutzende Kollegen riefen mich an und gaben mir recht, nur hat keiner etwas darüber geschrieben. Wie auch, wenn die Inhaber dieser Medien selbst auf der Lagarde-Liste stehen?”

2. “Lieber Staat, rette uns!”
(taz.de)
Taz-Korrespondenten berichten, wie Zeitungen in Italien, Frankreich, Österreich, Schweden und Polen subventioniert werden.

3. “‘Weiße Ritter der Druckerschwärze'”
(meedia.de, Joachim Zepelin)
Joachim Zepelin antwortet auf Texte im “Stern” und in “Cicero” zur Krise der Zeitungen: “Glaubt wirklich jemand, dass ein Leser die Zeitung abbestellt, weil die Zeitungsmacher klagen, dass ihr Geschäft nicht mehr so geschmiert läuft wie früher?”

4. “Familienbild statt Pressevielfalt”
(tageswoche.ch)
Drei Schweizer Sonntagszeitungen verwendeten gestern das gleiche Titelfoto.

5. “Was eine maschinenlesbare Rechtesprache können sollte”
(presseschauder.de, Christoph Keese)
Der Konzerngeschäftsführer “Public Affairs” des Axel-Springer-Verlags, Christoph Keese, skizziert seine Vision einer “tauglichen Rechtesprache” und präsentiert eine Liste, die zeigt, “welche Daten mindestens ausgeliefert und von allen Marktseiten akzeptiert werden müssten, damit ein fairer Markt für Inhalte im offenen Netz entstehen kann”. Siehe dazu auch “Kurz erklärt: robots.txt” (philippe-wampfler.com).

6. “Markenbindung, Sascha Lobo, Schneewittchen und ein sehr altes Pferd”
(herzdamengeschichten.de, Maximilian Buddenbohm)

PR-Leute, Foodporn, Obdachlose

6 vor 9

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1. “An der Leine der PR”
(ftd.de, Klaus Max Smolka)
“In der deutschen Wirtschaft geht es zu wie in Nordkorea”, schreibt Klaus Max Smolka. “Mitarbeiter von ‘Kommunikationsabteilungen’ grätschen aggressiv in den Dialog zwischen Firmenakteuren und Presse hinein. Sie stellen Kommunikation nicht her, sondern zerstören sie. Das betrifft alle Ebenen der Unternehmen. Gespräche mit Führungskräften sind ohnehin kaum mehr möglich, ohne dass sich PR-Leute dazudrängen.”

2. “Weißt Du, ARD-Nachtmagazin … das war wirklich nicht nett gestern Abend!”
(arthurstochterkocht.blogspot.fr)
Astrid Paul erzählt, wie der Beitrag über “Foodporn” des ARD-Nachtmagazins (ardmediathek.de, Video, ab Minute 15) zustande kam.

3. “Ein Politiker ist ein Politiker ist ein Inserent”
(suedostschweiz.ch, David Sieber)
David Sieber, Chefredakteur der Tageszeitung “Südostschweiz”, bloggt über die Reaktion eines Parlamentariers auf einen Artikel über ihn. “Wenn ein Nationalrat die Berichterstattung über seine Person (und dann über seine Weltsicht, seine politischen und wirtschaftlichen Interessen etc.) quasi an das Inseratevolumen koppelt, dann lässt das tief blicken.”

4. “Axel-Springer-Lobbyist Christoph Keese lügt”
(neunetz.com, Marcel Weiss)
Marcel Weiss beschäftigt sich mit Aussagen von Christoph Keese zu robots.txt: “Christoph Keese behauptet, auch nachdem er darauf hingewiesen wurde, weiter nachweislich Falsches; immer wieder dabei auch die gleiche Aussage.”

5. “Wo liegt das Problem?”
(medienwoche.ch, Urs Gossweiler)
Urs Gossweiler, Verleger der “Jungfrau Zeitung”, stellt sich gegen die Einführung eines Leistungsschutzrechts: “Wir Zeitungsverleger haben in den vergangenen hundert Jahren insbesondere davon gelebt, dass wir den Menschen Suchhilfen geboten haben. Dank uns haben die Leute relevante News, Marktangebote sowie Klatsch und Tratsch mitbekommen. Wir waren die Suchmaschinen in der analogen Welt und haben damit sehr gutes Geld verdient.”

6. “schreibt doch mal was über obdachlose”
(misscaro.blogspot.de)

Schwangerschaft, New York Post, Hudekamp

6 vor 9

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1. “Die kalifornische Ideologie und der deutsche Reflex”
(carta.info, Wolfgang Michal)
Wolfgang Michal beobachtet die Debatte um das Leistungsschutzrecht für Presseverleger: “Kein Vergleich ist den Kritikern inzwischen zu blöd, kein Bild zu schief (Nordkorea, Mullah-Regime), um den ‘anti-kapitalistischen’ Impuls in den guten Deutschen wachzurufen.” Siehe dazu auch “Mathias Döpfner darf in der Zeit Google angreifen” (neunetz.com, Marcel Weiss), “Ebenso dreist wie durchsichtig” (ueberschaubarerelevanz.wordpress.com) und “Ausgewogenheit, wie sie Hubert Burda meint” (stefan-niggemeier.de).

2. “Der Medienhype um Kates Baby”
(ndr.de, Video, 4:48 Minuten)
Medien betonen in ihren Berichten über die Schwangerschaft von Catherine Mountbatten-Windsor, dass sie jetzt Ruhe braucht – und belagern das Krankenhaus, in dem sie sich aufhält. Siehe dazu auch “‘Sie übergibt sich!'” (coffeeandtv.de, Lukas Heinser).

3. “Medien fallen auf geschönte Merkel-Wahl rein”
(meedia.de, Eckhard Stengel)
Wurde Angela Merkel mit 97,94 Prozent der Delegiertenstimmen zur CDU-Vorsitzenden gewählt, wie zum Beispiel die FAZ auf ihrer Titelseite schreibt? “CDU und CSU sind die einzigen Bundestagsparteien, die bei Vorstandswahlen auf allen Parteiebenen die Enthaltungen nicht in die Prozentzahlen einrechnen. Zählt man sie mit, kommt Merkel ‘nur’ auf 96,99 statt auf fast 98 Prozent der abgegebenen gültigen Stimmen.”

4. “Der Tod auf dem Titel”
(faz.net, Fabian Nitschmann)
Ein Foto auf der Titelseite der “New York Post” löst Diskussionen aus. Es zeigt eine einfahrende U-Bahn, die kurz darauf einen Mann überfahren hatte. Siehe dazu auch “‘NY Post’ Photographer: I Was Too Far Away To Reach Man Hit By Train” (npr.org, Mark Memmott, englisch).

5. “Hudekamp – Ein Heimatfilm”
(ndr.de, Video, 64:12 Minuten)
Ein Film über Menschen, die in den Hochhäusern des Lübecker Stadtteils Hudekamp wohnen.

6. “Auf Rückenschmerzen spezialisierter Orthopäde hofft auf Freiwerden der Domain kreuz.net”
(der-postillon.com)

Kindesmissbrauch, Tatort, Harald Schmidt

6 vor 9

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1. “‘Autobild’ macht aus Fekter ‘Bürogehilfin'”
(kurier.at)
Autobild.de zeigt, um die Berufsgruppe “Bürogehilfen” zu illustrieren, ein Foto der österreichischen Finanzministerin Maria Fekter.

2. “Was wird aus Mediendatenbank der Bundesregierung?”
(telemedicus.info, Hans-Christian Gräfe)
Hans-Christian Gräfe fragt, ob noch mal was aus der vom Bundestag beschlossenen Mediendatenbank wird, die “Verbindungen verschiedener Medienhäuser zentral und öffentlich dokumentieren” soll.

3. “Kindesmissbrauch: Empört Euch bitte nicht so sehr!”
(novo-argumente.com, Sabine Beppler-Spahl)
Sabine Beppler-Spahl mahnt zu einem rationalen Umgang mit dem Thema Kindesmissbrauch: “Allzu oft wird der Begriff des Missbrauchs inflationär angewandt, was nur zur Folge haben kann, dass die seltenen, aber wirklich schlimmen Fälle relativiert werden.”

4. “Der Münsteraner”
(leogutsch.berliner-zeitung.de)
Jochen-Martin Gutsch versucht, die Faszination der Deutschen für den “Tatort” zu ergründen: “Wie können 12 Millionen Menschen nur so irren?”

5. “Kapitalismus? Klar, aber nicht bei uns”
(taz.de, Deniz Yücel)
“Kapitalismus finden deutsche Journalisten auch nur solange klasse, wie es nicht um ihren eigenen Arsch geht”, schreibt Deniz Yücel.

6. “Harald Schmidt: TV-Entertainer”
(3sat.de, Video, 59:35 Minuten)
Frank A. Meyer spricht eine Stunde lang mit Harald Schmidt, auch über Medien.

Virtuelle Welt, Schwer verliebt, Imperialismus

6 vor 9

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1. “Sendeschluss”
(perlentaucher.de, Thierry Chervel)
Thierry Chervel denkt nach über die Ausgestaltung der Öffentlich-rechtlichen: “Wie gerecht ist es, dass jeder 18-Jährige zahlen muss, während der Altersdurchschnitt der Zuschauer beim ZDF bei 63 Jahren liegt? (…) Dieser Apparat verbraucht jetzt schon acht Milliarden Euro im Jahr, eine davon aus Werbung, die die privaten Medien dringend gebrauchen könnten, der Rest aus Gebühren. Man muss sich einmal klar machen, was das heißt: Acht Milliarden Euro – das ist in etwa so viel wie sämtliche Kultursubventionen aller deutschen Länder und Gemeinden, sämtliche Museen, Theater und Bibliotheken.”

2. “Wir brauchen neue Verleger”
(dondahlmann.de)
“Als rein publizistisches Gegengewicht zur überregionalen Presse” seien Blogs für den Augenblick gescheitert, findet Don Dahlmann: “In 10 Jahren ist es nicht gelungen, diesbezüglich etwas in Bewegung zu bringen. Ich nehme mich da als jemand, der diese Zeit, teilweise nicht ganz unprominent, begleitet hat, nicht aus und ich empfinde dieses Scheitern durchaus auch als Niederlage.”

3. “Schwer erträglich: Wo ist bloß der Respekt geblieben?”
(dwdl.de, Alexander Krei)
Beim Schauen von “Schwer verliebt” auf Sat.1 beschleicht Alexander Krei das Gefühl, “dass hier Menschen vor eine Kamera gezerrt werden, die bis zu einem gewissen Grad überhaupt nicht in der Lage dazu sind, das Ausmaß ihres Handelns überschauen können”.

4. “Hassobjekt Google”
(nzz.ch, Rainer Stadler)
“Vergangen geglaubte Parolen des antikapitalistischen Kampfs gegen Onkel Sam” scheinen wieder aufzuleben, stellt Rainer Stadler fest: “Von ‘Imperialismus’ ist die Rede, vom ‘Siegeszug des Silicon-Valley-Kapitalismus’, der darin bestehe, ‘die Leistung anderer ohne Entgelt auszubeuten’. Diese Worte standen nicht etwa in einem linken Kampfblatt, sondern in der gutbürgerlichen ‘FAZ’ auf Seite 1.”

5. “In eigener Sache”
(merkur-blog.de, Christian Demand und Ekkehard Knörer)
Frauen schicken kaum Texte an die Redaktion der Zeitschrift “Merkur”: “Auf hundert unverlangt eingesandte Texte von Männern kommen rund fünf von Frauen.”

6. “Virtuelle Welt? Kenn ich nicht!”
(evlmnkey.wordpress.com)
Ein Student der TU Dresden mit Jahrgang 1994 mag nicht recht verstehen, warum von der realen eine virtuelle Welt abgegrenzt wird: “Es gibt keine neue, virtuelle Welt. Es gibt einfach nur uns! Die Menschheit. Der Typ der uns im Einkaufszentrum entgegenkommt ist eben nicht ‘Herr Müller’ und in der virtuellen Welt ‘xxx_tha_styla’, sondern er ist für Passanten ein Gesicht, für Geschäftspartner ‘Herr Müller’, für seine Freunde ‘Peter’, für seine Frau ‘Schatz’ und für den Rest der Welt eben ‘xxx_tha_styla’. Was ist daran so schwer zu verstehen?”

Leistungsschutzrecht, Bauer-Verlag, 2012

6 vor 9

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1. “Wieso wir klüger debattieren müssen”
(ploechinger.tumblr.com)
Stefan Plöchinger, Chefredakteur von Sueddeutsche.de, versucht, Folgen des Leistungsschutzrechts für Presseverleger zu berechnen: “Ohne ins Detail unserer Umsatzzahlen gehen zu wollen, könnte das Verluste im mittleren sechsstelligen Bereich bedeuten.”

2. “Wie geht es mit dem Leistungsschutzrecht weiter?”
(internet-law.de, Thomas Stadler)
Die Frage sei letztlich, wer wen dringender brauche, schreibt Thomas Stadler: “Google wird es sich ohne weiteres erlauben können, Google-News in Deutschland zu schließen und die Verlage für eine Weile von der Suchmaschine auszusperren. Man wird dann eben die Inhalte von FAZ, SZ, ZEIT, Spiegel, Welt, BILD, Stern u.a. nicht mehr über Google finden können. Einige kleinere Verlage werden schlau genug sein und Google unentgeltliche Nutzungsrechte einräumen. Die Leidtragenden werden die Nutzer sein, denn das geplante Gesetz erschwert die Auffindbarkeit von Inhalten im Netz erheblich.”

3. “Lex Google”
(substanz.davidherzog.ch)
Es wird nun auch in Schweizer Zeitungen ein Leistungsschutzrecht nach deutschem Vorbild gefordert.

4. “Erfolg mit Klatschgeschichten”
(dradio.de, Verena Herb)
Der Bauer Media Group geht es gut. “Im kommenden Jahr will der Hamburger Verlag 2,5 Milliarden Euro umsetzen.”

5. “Von wegen Fischeinwickelpapier”
(welt.de, Marc Reichwein)
Marc Reichwein zu Besuch im Innsbrucker Zeitungsarchiv: “Archiviert wird nicht mehr, aber auch nicht weniger als der weltweite Literaturbetrieb auf der Basis deutschsprachiger Medien.”

6. “Beyond 2012: Why the World Won’t End”
(nasa.gov, englisch)

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