Archiv für 6 vor 9

Helmut-Maria Glogger, Google Reader, Geek

6 vor 9

Um 6 Minuten vor 9 Uhr erscheinen hier montags bis freitags handverlesene Links zu lesenswerten Geschichten aus alten und neuen Medien. Tipps gerne bis 8 Uhr an [email protected].

1. “FICKEN 2000 (#Qualitätsjournalismus)”
(jensbest.net)
Jens Best liest die “Bild”-Zeitung vom 24. Juni 2013.

2. “‘Frau Merkel muss keine Angst vor mir haben'”
(sueddeutsche.de)
“Mollath will in den Bundestag”, ist auf nordbayerischer-kurier.de zu lesen. Mollath dagegen bestreitet, sein Einverständnis gegeben zu haben, “als ‘unabhängiger Kandidat’ in den Bundestag einzuziehen”. Siehe dazu auch “Fall Mollath: Psy-Ops oder einfach nur ein eigenwilliger Journalismus?” (heise.de/tp/blogs, Marcus Klöckner).

3. “‘Alle möchten mit mir befreundet sein'”
(medienwoche.ch, Benedict Neff)
Ein Porträt von Helmut-Maria Glogger, dem täglichen Kolumnenschreiber im “Blick am Abend”: “Wer über arrogante Deutsche lästern will, findet in Glogger einen willigen Gefährten. Er könne dieses ‘Grossgekotze’ nicht mehr ausstehen. Auf den Einwand, dass er in der Schweiz selbst als Deutscher wahrgenommen werde, schüttelt Glogger nur ungläubig den Kopf. Er fühlt sich hier zu Hause, hat den Schweizer Pass. Deutschland ist für ihn eine fremde Welt.”

4. “Offshore-Leaks läuft auf Grund”
(nzz.ch, -yr.)
Aufgrund der Berichterstattung der Offshore-Leaks hat die Steuerverwaltung des Kantons Bern die Steuerdaten von Gunter Sachs nachgeprüft und “keinen Hinweis auf steuerlich relevante neue Tatsachen” gefunden: “Die Einleitung eines Verfahrens ist nach Einschätzung der Berner Steuerbehörde somit nicht angezeigt.”

5. “Life after Google Reader: GigaOM’s guide to the best options”
(gigaom.com, Eliza Kern und Laura Hazard Owen, englisch)
9 Alternativen zum Google Reader, der am 1. Juli eingestellt wird.

6. “Get Us to the Geek”
(thedailyshow.com, Video, 4:26 Minuten, englisch)
Journalisten fliegen von Russland nach Kuba, in einem Flugzeug ohne Edward Snowden. Sie twittern Fotos des Platzes, auf dem er hätte sitzen sollten. Inzwischen hat @SnowdensSeat ein eigenes Twitter-Konto.

Gustl Mollath, Neon, Fleischindustrie

6 vor 9

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1. “Wie die Mainstream-Medien im Fall Mollath manipulieren”
(ankommen.nordbayerischer-kurier.de, Joachim Braun)
Die Berichterstattung im Fall Gustl Mollath sei “eine sehr ungenaue und manipulative Verdachtberichterstattung”, findet Joachim Braun: “Dabei wird vielfach Interpretation als Recherche verkauft. Denn SZ, Nürnberger Nachrichten, einige ARD-Sender und all die anderen haben sich bisher kaum die Mühe gemacht, auch mal die Gegenseite zu hören.”

2. “Sie schonen sich nicht”
(faz.net, Konrad Schuller)
Die Ausstrahlung des ZDF-Dreiteilers “Unsere Mütter, unsere Väter” im polnischen Fernsehen findet viele Zuschauer und bringt die Debatte dazu erneut in Gang.

3. “N wie ‘NEON'”
(welt.de, Marc Reichwein)
10 Jahre Neon: “Berliner Lebensgefühl, das in München produziert und auf dem flachen Land konsumiert wird.”

4. “Maulhelden am Sonntag”
(de.ejo-online.eu, Kurt W. Zimmermann)
“Exklusiv und geheim”, die zwei Techniken, mit denen sich Journalisten “am liebsten wichtigmachen”.

5. “Machen wir uns nichts vor… Heidis #Aufschrei”
(luziatschirky.ch)
Luzia Tschirky erzählt drei Begebenheiten, die sich “im Zusammenhang mit meiner journalistischen Arbeit” ereignet haben. “Journalistenveranstaltungen scheinen die Zunge der sonst seriösen Berichterstatter zu lösen: Apéro. Es ist schon ziemlich spät und eigentlich Zeit nach Hause zu gehen. Er ist mehr als 40 Jahre älter als ich und eigentlich schon in Pension. Das hindert ihn nicht daran sich danach zu erkundigen, ob ich nicht die Nacht bei ihm verbringen möchte. Der Mann kennt nicht einmal meinen vollen Namen. Ich flüchte.”

6. “Lohnsklaven in Deutschland – Miese Jobs für billiges Fleisch”
(mediathek.daserste.de, Video, 44 Minuten)
600 bis 700 Euro im Monat für einen Vollzeitjob verdienen bulgarische und rumänische Arbeiter in der deutschen Fleischindustrie. Sie haben Verträge mit Werksarbeitfirmen unterzeichnet, bei denen das Arbeitsrecht aus dem Ausland gilt.

Tagesthemen, Brennpunkt, Todesursachen

6 vor 9

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1. “Aller Tage Abend”
(zeit.de, Carolin Emcke)
Carolin Emcke verbringt vier Tage auf der Tagesthemen-Redaktion. “Man fragt sich, was erstaunlicher ist: dass das Unterhaltungsprogramm der ARD von Rote Rosen bis Günther Jauch so viel Gebührengelder ausgeben darf oder dass die Tagesthemen, über das Jahr verteilt, aus einem Pool von gerade mal zwölf Redakteuren schöpfen müssen, die rotierend sieben Tage à 14 Stunden arbeiten.”

2. “Warum wir eine neue ‘Tagesschau’ brauchen”
(ulmen.tv, Peer Schader)
Peer Schader kritisiert den Brennpunkt: “Ausgerechnet bei Großereignissen, wenn seriöse Nachrichten, Bildschirmerfahrung und Vertrautheit für die Zuschauer am wichtigsten wären, opfert die ARD ihre Kompetenzen in diesem Feld dem Zuständigkeitsgeschacher ihrer Anstalten und lässt Leute auf den Schirm, die von ausgebildeten Nachrichtenmoderatoren so weit entfernt sind wie Kleber und Wickert von der Bescheidenheit.”

3. “Ein toter Elefant und die Methoden von Bild”
(stephan-mahlow.tumblr.com)
Stephan Mahlow schreibt zum Bild.de-Artikel “Zoo-Chef hüpft auf sterbendem Elefanten”.

4. “Warum wir Deutsche in 193 Jahren aussterben”
(robotergesetze.com, Boris Hänßler)
Boris Hänßler zählt von den Medien verbreitete Todesursachen nach Grund zusammen und vergleicht sie mit den statistischen Gesamtwerten.

5. “Leistungsschutzrecht tritt in Kraft, ist bereits tot”
(schmalenstroer.net, Michael Schmalenstroer)
Michael Schmalenstroer befasst sich mit der im Google-Blogeintrag “Google News bleibt offene Plattform für alle deutschen Verlage” angekündigten Bestätigungserklärung: “Google zahlt nicht und wer auf seinem LSR besteht, fliegt raus. Eine derartige Reaktion war zu erwarten, wir hatten eine vergleichbare Situation bereits in Belgien.”

6. “Blattkritik mal anders”
(blogs.tageswoche.ch, Dani Winter)
Frau R. wertet Fotos in sechs Ausgaben der “Tageswoche” aus und ermittelt so das Geschlechterverhältnis.

Bild Plus, Barack Obama, Technoviking

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1. “Sensation: Mann (32) verdient Geld mit Witzen im Internet “
(sueddeutsche.de, Bastian Brinkmann)
Ein Porträt von Stefan Sichermann, Macher der Satire-Website “Der Postillon”.

2. “BildPlus-Quiz: zahlen oder nicht zahlen?”
(meedia.de)
Welche Inhalte auf Bild.de sind kostenpflichtig? Ein Quiz zum Klicken.

3. “Über den Unterschied zwischen Kritik und Beschimpfung”
(zeit.de, Harald Martenstein)
Harald Martenstein schreibt seinen Leserbriefschreibern: “Wenn Sie jemanden einen Nazi, einen Chauvinisten oder einen Sexisten nennen, dann ist es ganz wichtig, diesen Vorwurf irgendwie zu belegen. Das Gewicht des Vorwurfs befreit Sie nicht von der Aufgabe, den Vorwurf zu begründen.”

4. “Interview zum erstinstanzlichen Urteil im Technoviking-Prozess”
(netzpolitik.org, Leonhard Dobusch)
Der Streit um ein im Jahr 2000 an der Fuckparade in Berlin aufgezeichnetes Video: “Wenn ich die Unterlassungserklärung damals einfach unterschreiben hätte, dann würde ich mich selbst von meinem Werk ausschliessen und darf es noch nicht einmal mehr im Kunst- oder Bildungskontext zu nichtkommerziellen Zwecken zeigen, obwohl es in Form des Mems sowieso weiter unkontrollierbar existieren würde. Als eines der ersten Youtube-Memes mit einer unglaublichen Vielfalt an User-Reaktionen, die nach wie vor trotz des Alters des Memes nicht abebbt, ist es im Sinne der Kunst- und Wissenschaftsfreiheit für mich nicht vertretbar, diese Vielfalt nicht mehr in einem reflektierenden Kontext zeigen zu dürfen.” Siehe dazu auch “The Story of Technoviking” (indiegogo.com, Video, 3:45 Minuten).

5. “Wie Journalisten ihren selbst erzeugten Mythen zum Opfer fallen”
(wiesaussieht.de, Frank Lübberding)
Die Berichterstattung über den Obama-Besuch in Berlin: “Wir erleben das faszinierende Schauspiel, dass Journalisten über den Live-Ticker-Wahn zu Hofschranzen werden, die dem der Berichterstatter der frühen 1960er Jahre in nichts nachstehen.”

6. “Obama Quest – Looking for Love in All the Foreign Places”
(thedailyshow.com, Video, 4:12 Minuten, englisch)
Ist Barack Obama in Deutschland nach wie vor ein Rockstar? “Losing 95 percent of your audience in just five years, that basically makes Obama the NBC of presidents.”

Hofberichterstattung, Neuland, Engeler

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1. “Auf der Damentoilette wurde ein Ring gefunden”
(faz.net, Edo Reents)
Die Live-Berichterstattung über den Berlin-Besuch von Barack Obama mit Einzelheiten, “die früher allenfalls Kinder interessiert hätten”. “‘Familie Cool ist in der Stadt’, titelte wiederum ‘Spiegel Online’, und für einen Moment dachte man schon, die Guttenbergs wären aus Amerika hereingerauscht. Eine affirmative, nur noch auf Äußerlichkeiten achtende Hofberichterstattung, die man vor nicht allzu langer Zeit noch einem Blender widmete, den man schon im Kanzleramt wähnte, macht sich hier breit.”

2. “Du kommst hier nicht rein”
(sueddeutsche.de, Ruth Schneeberger)
Partys in Berlin, bei denen Journalisten keinen Zugang zur VIP-Zone haben: “Verständlich ist es, wenn Prominente einfach mal keine Lust auf Journalisten haben, erst recht an schönen lauen Sommerabenden, und das auch gerne in Berlin. Wenn aber Journalisten erst geladen und dann wieder ferngehalten werden – unter diesen Umständen muss sich wohl niemand mehr darüber wundern, wenn Inhalte zugunsten von Red-Carpet-Berichterstattung zunehmend verschwinden.”

3. “Neuland”
(friedemannkarig.de)
Friedemann Karig schreibt zu den Reaktionen auf das Angela-Merkel-Zitat “Das Internet ist für uns alle Neuland”: “Wenn alle nur die Hälfte jener Energie, die sie für das inzestuöse gegenseitige Kompetenzbeweise innerhalb der autoaggressiv pubertierenden Netzgemeinde aufwenden, für echte Vermittlungsarbeit nach außen verwenden würden, dann. Wenn mehr erklärt statt gewusst würde, dann. Wenn die eigene Meinungshoheit der grundsätzlichen Möglichkeit weichen würde, dass ein anderer dieses tolle Ding nicht so geil findet wie man selber, beispielsweise weil sein Job davon bedroht ist, dann. Wenn grundsätzlich weniger im Netz gemeint und mehr über das Netz gesprochen wird, dann.”

4. “Warum #Neuland gefährliches Neusprech der Kanzlerin ist”
(crackajack.de, René Walter)
René Walter sieht das Zitat als “Neologismus für den alten und lange widerlegten Spruch ‘Das Internet darf kein rechtsfreier Raum sein'”: “Es ist ein ‘Neuland’, das bevölkert ist von Bürokraten, die es bereits tausendmal unter sich aufgeteilt haben.”

5. “UPE”
(weltwoche.ch, Roger Köppel)
Roger Köppel verabschiedet Urs Paul Engeler in den Ruhestand: “Ohne seinen Kollegen zu nahe zu treten: Engeler ist der bedeutendste Journalist der Schweizer Nachkriegsära. Es gibt keinen anderen Rechercheur, der mehr enthüllte, ­aufdeckte, zerlegte, entlarvte, entzauberte und zur Kenntlichkeit entstellte.”

6. “The Pace of Modern Life”
(xkcd.com, englisch)

Spiegel Online, Fox News, Rechercheaufträge

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1. “Tod, Tod, Tod – Wie SPON übertreibt”
(freitag.de, Rasmus Cloes)
Rasmus Cloes befasst sich mit dem “Spiegel-Online”-Artikel “Lebensgefahr durch Kinder-Hustensaft”: “Zäpfchen, Zäpfchen, Tod. Das klingt heftig! Da fragt man sich als Leser: Warum zur Hölle dürfen die so was frei verkaufen? – Die Antwort: Weil es eine – unglaublich schlimme – Ausnahme ist.”

2. “Das ‘Obama landet in Berlin’ Symbolbild bei SPON”
(rheker.wordpress.com)
“Spiegel Online” illustriert den “Liveticker zum Deutschland-Besuch” von Barack Obama mit einer “Aufnahme vom 12.06. vom Abflug auf der Andrews Airbase in den USA”. Siehe dazu auch “Obama-Ticker: Nichtigkeiten im Minutentakt” (onlinejournalismus.de).

3. “There’s Always Money In The Banana Stand”
(juliane-wiedemeier.de)
Juliane Wiedemeier musste an der Jahreskonferenz des Netzwerk Recherche “als Freie, die für ein mikroskopisch kleines Start-up arbeitet, bei dem niemand weiß, wo das noch hinführen soll, plötzlich den gutbezahlten Festangestellten großer Verlagshäuser Mut zu sprechen.”

4. “Fox News sued over JoDon Romero on-air suicide”
(bbc.co.uk, englisch)
Fox News zeigt einen Suizid nach einer Verfolgungsjagd live und wird verklagt: “The broadcaster has apologised for the ‘severe human error’ that led to the death’s airing.”

5. “So funktioniert Die Recherche”
(sueddeutsche.de, Sabrina Ebitsch)
Die “Süddeutsche Zeitung” recherchiert nach Wunsch: “Wir nehmen Ihre Rechercheaufträge entgegen: Über welche Themen und Geschichten wollten Sie schon lange mehr erfahren? Stellen Sie uns Fragen, die Sie sich selbst stellen, von der Euro-Krise bis zum Schulsystem, von Umweltschutz bis Integration.”

6. “Der unsinnige Traum vom ‘deutschen Google'”
(blogs.wallstreetjournal.de, Stephan Dörner)
Subventionen “in dreistelliger Millionenhöhe” für eine europäische Alternative zu Google: “Es gäbe über 1.700 konkrete Ergebnisse. Darunter 130 Prototypen, knapp 60 Patente und andere geschützte Ergebnisse, 19 Standardisierungsaktivitäten, 5 Existenzgründungen und rund 900 Publikationen. Ein deutsches Google war allerdings nicht dabei.”

Skeptiker, SPD, Günter Wallraff

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1. “Für diesen Text bin ich aus der SPD ausgetreten”
(pantelouris.de)
Journalist Michalis Pantelouris tritt aus der SPD aus: “Ich kämpfe seit Jahren öffentlich gegen Typen wie Rolf Kleine. Ich kann nicht monatelang darüber schweigen, dass ein Mann, der dann auch mit meiner Unterstützung Kanzler der Bundesrepublik werden will, sich einen Mann ins Team holt, der genau das tut, was ich bekämpfe.”

2. “aber bitte mit profis”
(wirres.net, Felix Schwenzel)
Felix Schwenzel “stört an jan josef liefers reise nach syrien vor allem, dass er sich von der bildzeitung begleiten liess”. “aber wenn zwei journalisten jan josef liefers einfach nur lieblos inkompetenz und profilierungssucht unterstellen, dann ist das keine sternstunde des journalismus, sondern wirkt genau wie das, was sie liefers vorwerfen: wie stümperhafte selbstprofilierung.”

3. “Gemeinsam ganz unten”
(sueddeutsche.de, Bernd Dörries)
Warum arbeitet Günter Wallraff trotz Bedenken zum zweiten Mal mit RTL zusammen? “Bei den Öffentlich-Rechtlichen erreiche ich leider zu wenige aus der Zielgruppe unter 50 Jahren. Bei RTL kann ich auch die Jüngeren ansprechen, auf dass sie sich nicht mehr alles gefallen lassen.”

4. “Skeptizismus: Nicht Sünde, sondern Pflicht”
(novo-argumente.com, Brendan O’Neill)
Das Wort “Skeptiker” drohe zum Schimpfwort zu verkommen, schreibt Brendan O’Neill: “‘Skeptiker’ ist schon einmal eine Beleidigung gewesen – in den frühen Jahren der Aufklärung, als einige (meist religiöse) öffentliche Persönlichkeiten in Panik gerieten bei der Vorstellung, die Menschen könnten zu kritisch werden und die Autorität in Frage stellen.”

5. “Sorry, ich mag meinen Job”
(ausgeheckt.wordpress.com, Julian Heck)
Julian Heck zählt Gründe auf, warum er bloggt: “1. Ich lerne die Branche kennen. 2. Ich vernetze mich mit möglichst vielen Menschen. 3. Ich zeige, was ich kann. 4. Ich probiere aus. 5. Ich kämpfe um Aufmerksamkeit. 6. Ich habe Freude daran.”

6. “Mann schreibt eine Woche lang Online-Kommentare über Verschwendung von zwei Stunden seiner Lebenszeit durch schlechte TV-Show”
(kojote-magazin.de)

Bildschirmreihenfolge, Liebeserklärungen, Magie

6 vor 9

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1. “Second Screen first”
(carta.de, Hermann Rotermund)
Hermann Rotermund glaubt, dass der sogenannte “Second Screen” eigentlich der erste sei und dass die Online-Medien “in unserem Medien-Universum die Funktion des Leitmediums übernommen” haben: “Wir erleben […] die fortschreitende Erosion des Leitmediums Fernsehen, dessen Relevanz sich weder durch Quotenkalkulationen noch durch pathetische Qualitätsbehauptungen glaubwürdig stützen lässt.”

2. “Liebeserklärung von Armin Wolf an den Journalismus “
(youtube.com, Vortrag von Armin Wolf, Video, 20:11 Minuten)
Armin Wolf auf der Jahreskonferenz des Netzwerk Recherche über Journalismus und warum es seiner Meinung nach wenig Berufe gibt, “in denen die Chance, jeden Tag klüger zu werden und was zu lernen, so groß ist.” Nachlesen kann man den Text hier.

3. “Magie”
(tagesanzeiger.ch, Constantin Seibt)
Auch Constantin Seibt hat eine Art “Liebeserklärung” an den Journalismus verfasst: “Die Unberechenbarkeit der Welt – und die Unberechenbarkeit des Schreibens – macht Journalismus zu einem romantischen Beruf.”

4. “So viel ‘Bild’ muss nun wirklich nicht sein”
(blogmedien.de, Horst Müller)
Horst Müller bezweifelt dass die vom Springer Verlag eingeführte Bezahlvariante künftig als erfolgreiches “Geschäftsmodell der Onlinemedien” gelten wird. Neben etlichen anderen Problemen, sei vor allem die Bedienbarkeit zu kompliziert und unzeitgemäss: “Alle Abonnements sind nach Angaben bei ‘BILD.de’ monatlich kündbar. Wer genauer nachliest stellt jedoch fest, dass dabei eine Kündigungsfrist von ‘7 Tagen vor Ende der laufenden Vertragsperiode’ einzuhalten ist.” Siehe dazu auch “Bezahlen im Netz” (nicobruenjes.de, Nico Brünjes) und “‘BildPlus’: Der Rohrkrepierer” (timoniemeier.wordpress.com, Timo Niemeier).

5. “Can BuzzFeed Be Stopped?”
(techcrunch.com, Jon Evans, englisch)
Jon Evans prüft die Behauptung des Buzzfeed-Chefredakteurs Ben Smith, dass am Tag der Boston-Attentate, die Top 5 Buzzfeed-Artikel aus serösen Nachrichten bestanden (“hard news”). Siehe auch “Was Medien von Buzzfeed lernen können” (meedia.de, Stefan Winterbauer).

6. “Jung & Naiv – Folge 63: Der Bundesregierungsprecher”
(netzpolitik.org, Tilo Jung, Video, 21:06 Minuten)
Tilo Jung spricht mit dem Sprecher der Bundesregierung, Steffen Seibert. Seibert sagt, er mache auf Twitter alles selber. Ausser Links, die könne er sich “immer noch nicht” selbst machen.

Bezahlsysteme, irrelevante Studien, Elefantenrunde

6 vor 9

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1. “Bezahlinhalte: ‘Todesspirale, die man aufhalten kann'”
(derstandard.at, Harald Fidler)
Gunter Dueck denkt über die Zukunft des Journalismus nach und glaubt, dass die Verlage sich selbst im Weg stehen: “Man muss sich nur einigen, dass man die Infrastruktur eines Bezahlsystems haben will. Da müssen sich die Verbände zusammensetzen, ohne Egoismen von großen Zeitungen.”

Ein paar Verlage kündigten auf dem 2. Zeitungsgipfel in Wiesbaden genau diese Zusammenarbeit zu Schaffung von “gemeinsamen technologischen Plattformen für Paid Content” an. Tatsächlich soll sich das geplante System aus kartellrechtlichen Gründen auf die Infrastruktur beschränken.

2. “Eine irrelevante Studie regt zum Nachdenken an”
(netzwertig.com, Martin Weigert)
Martin Weigert findet die Studie eines PR-Agentur-Netzwerks über die Verwendung sozialer Medien durch Journalisten “methodisch fragwürdig” und irrelevant, schliesst aber trotzdem aus ihr, dass es dem Journalismus in Deutschland gar nicht so schlecht gehen würde: “Solange vergleichsweise wenige hiesige Journalisten [soziale Netze nutzen], kann die Situation ihrer Branche also eigentlich gar nicht so schlecht sein.” Siehe dazu auch Global study shows more journalists embrace social media — Germans, not so much (paidcontent.org, Jeff John Roberts, englisch)

3. “Brender: ‘Schächter hatte damals Schiss'”
(meedia.de, Christian Meier)
Christian Meier hat offenbar das Cicero Spezial zur Bundestagswahl gelesen und fasst ein Interview mit den damaligen Chefredakteuren von ZDF und ARD, Nikolaus Brender und Hartmann von der Tann zusammen, die im September 2005 nach der Bundestagswahl die “Elefantenrunde” moderierten: “Erkenntnis: Ohne die Sendung wäre Angela Merkel vielleicht nicht Kanzlerin geworden.” Da diese Erkenntnis ungefähr acht Jahre alt ist, hat Nikolaus Brender auch noch neue Erkenntnis mitgebracht: “Der Ex-Chefredakteur des ZDF sagt heute: ‘Ich hatte immer gesagt: Der hatte nichts getrunken. Aber jetzt, wo ich das sehe: Der hatte was intus, nicht viel, aber der hatte was intus …'”

4. “New York Times brings magazine experience to the web”
(journalism.co.uk, Alastair Reid)
John Niedermeyer, Chefdesigner der Digitalnachrichten bei der New York Times, hat eine Sonderausgabe des (Papier-) Magazins der NYT in eine aufwändig, aber zurückhaltend gestaltete digitale Form gebracht: “Who Made That? The Magazine’s 2013 Innovations Issue“. Dazu sagt er, dass die Art und Weise wie Nachrichten derzeit im Netz präsentiert würden, stark verbesserungswürdig sei: “But I think there’s enormous potential to improve the templates that we use to just run articles as they’re published every day.”

5. “A Statement on Rep. Peter King’s Call for the Prosecution of Journalists”
(pressfreedomfoundation.org, Trevor Timm, englisch)
Der amerikanische Kongressabgeordnete Peter King fordert in einem Interview mit dem Fernsehsender Fox News eine strafrechtliche Verfolgung des Journalisten Glenn Greenwald. Angeblich habe der neben seinen jüngsten Veröffentlichungen über das Sammeln von Verbindungs- und Benutzerdaten durch die NSA auch gedroht, die Namen von CIA-Agenten zu veröffentlichen. Die Freedom of the Press Foundation nennt diese Behauptung falsch: “Mr. Greenwald has never said anything of the sort, and in fact, he has said the direct opposite—that both he and his source have intentionally made sure not to reveal any information that could lead to individuals being harmed.”

6. “Adblock Advertising-Challenge”
(crackajack.de, René Walter)
René Walter hat zusammen mit seinem Vermarkter festgestellt, dass ungefähr die Hälfte seiner Leser Adblocker benutzen: “Tatsächlich aber finde ich das super, weil es eindeutig zeigt, was für ‘ne smarte und versierte Leserschaft ich hier habe. Meine ich ganz ironiefrei.”

Rolf Kleine, Sigmund Gottlieb, Cecilia Bartoli

6 vor 9

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1. “Kleines Welt”
(sueddeutsche.de, Thorsten Denkler)
Thorsten Denkler sammelt Zitate von Ex-“Bild”-Mitarbeiter Rolf Kleine, dem neuen Sprecher von SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück.

2. “Bartoli-Konzert in der Laeiszhalle – der Streit ums Bild”
(abendblatt.de, Lars Haider)
Weil das “Hamburger Abendblatt” bei der Auswahl eines Konzertfotos von Cecilia Bartoli nicht frei entscheiden konnte, blieb der Konzertbericht ohne Foto. Chefredakteur Lars Haider spricht mit Konzertveranstalter Christian Kuhnt über den Fall.

3. “Was auf unseren Adblocker-Aufruf folgte”
(golem.de, Jens Ihlenfeld)
Jens Ihlenfeld resümiert die eigene Bitte an die Leser, den Werbeblocker auszuschalten. Die Kampagne habe “dazu geführt, dass wir einige Werbungen abschalten lassen haben, vieles hinterfragt haben und über Verschiedenes mit unseren Werbepartnern diskutieren. Durch die Ergebnisse unserer kleinen Umfrage wissen wir jetzt außerdem etwas mehr darüber, wie es um die Zahlungsbereitschaft unserer Leser bestellt ist.”

4. “Radikalkur für griechischen Staatsrundfunk: Warum ARD und ZDF nicht als Vorbild taugen”
(spiegel.de, Florian Diekmann)
8,7 Milliarden Euro geben die deutschen Öffentlich-rechtlichen 2013 aus: “Pro Einwohner sind das 109 Euro. In Griechenland hingegen kostet der angeblich so ineffiziente staatliche Rundfunk im Schnitt nur 26 Euro pro Jahr und Kopf. Selbst wenn man die unterschiedliche Wirtschaftskraft einbezieht – in Griechenland liegt sie pro Kopf nur bei etwa der Hälfte des deutschen Werts -, ist das deutsche System um rund das Doppelte kostspieliger.”

5. “Ein ernsthafter Gute-Laune-Guide für den Umgang mit Sexismus im Alltag”
(patsyjones.de)
“1. Bewegen Sie sich als Frau auf der Straße häufig Wurst essend. Nicht Eis schleckend. Nicht einen Plastikbehälter voller Salat balancierend. Auch nicht mit einer Tüte bunter Macarons in der Hand. Das Stichwort ist: Wurst. Essen Sie Wurst. Mit Wurst in der Hand reagiert Ihre Umwelt vollkommen anders auf Sie.”

6. “Ende Flut alles Flut: Sigmund Gottlieb moderiert jetzt alles”
(youtube.com, Video, 1:31 Minuten)

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