Archiv für 6 vor 9

Debatten, Joiz, Margaret Sullivan

6 vor 9

Um 6 Minuten vor 9 Uhr erscheinen hier montags bis freitags handverlesene Links zu lesenswerten Geschichten aus alten und neuen Medien. Tipps gerne bis 8 Uhr an [email protected].

1. “Angst vor Abmahnungen”
(epd.de, Nils Glück)
Wie Internetdienste wie Rivva, Commentarist und 10000Flies auf das Leistungsschutzrecht für Presseverleger reagieren.

2. “In Friedrichshain-Kreuzberg wurden und werden keine Feste wegen ihres religiösen Charakters untersagt oder benachteiligt”
(berlin.de)
Das Berliner Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg teilt mit, es habe “entgegen verschiedener anders lautender Berichterstattungen nicht entschieden, Veranstaltungen mit religiösem Hintergrund auf öffentlichen Flächen zu versagen”.

3. “In eigener Sache: Wo endet Toleranz, wo beginnt Zensur?”
(carta.info, Vera Bunse und Wolfgang Michal)
Ein Beitrag auf dem Debattenportal “Carta” löst Irritationen aus, die Redaktion findet, das sei in Ordnung so: “Carta-Beiträge müssen nicht per se sachlich sein, es sind viele Stilformen möglich, darunter polemische Einwürfe (die sich ihrerseits auf Polemiken beziehen können) – so lange persönliche Beleidigungen unterbleiben. Sowohl die Piraten als auch die AfD, sowohl die FDP als auch manche Buch-Autoren, Journalisten und Politiker wurden hier in Beiträgen und Kommentaren scharf (und manchmal übers Ziel hinausschießend) kritisiert. Wir halten die meisten unserer Leser für so erfahren, dass sie sehr wohl differenzieren können und nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen.”

4. “‘Es gibt zu wenig junge Medienmarken'”
(meedia.de, Peer Schader)
Ein Interview mit Joiz-Gründer Alexander Mazzara: “Große amerikanische Unternehmen wie Facebook funktionieren ja darüber, dass sie Daten über ihre Nutzer sammeln und sie auswerten. Genau das wird auch fürs Fernsehen relevant. Apple und Yahoo interessieren sich für den Second-Screen-Markt. Google ist schon länger am Thema dran. Wir werden künftig, wenn unsere Zuschauer sich über Apps und soziale Medien am Programm beteiligen, auf die Sekunde genau messen können, wer eingeschaltet hat.”

5. “A Year in the Life of a Watchdog”
(nytimes.com, Margaret Sullivan, englisch)
Margaret Sullivan, Public editor der “New York Times”: “When I started as The Times’s fifth public editor almost exactly a year ago, I couldn’t have anticipated the intensity and breadth of the job. It is equal parts fun and horror — every day, all day.”

6. “Tip for Tatort”
(3quarksdaily.com, Brooks Riley, englisch)
Die deutsche und die englische Sprache.

TV-Duell, Harald Martenstein, Sean Connery

6 vor 9

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1. “Wut ist wunderbar”
(planet-interview.de, Annette Christine Hoch)
Harald Martenstein im Interview: “Ich war so stolz darauf, dass ich mir eine Kolumnistenfigur ausgedacht hatte – und jetzt bin ich das doch selber.”

2. “Exklusiv falsch geklaut”
(topfvollgold.de, Moritz Tschermak)
Auch die Regenbogenpresse berichtet über eine angebliche Demenzerkrankung von Sean Connery (BILDblog berichtete).

3. “Aufgeblasener Glaubenskampf”
(taz.de, Plutonia Plarre)
Die “B.Z.”-Titelschlagzeile “Kreuzberg verbietet Weihnachten”.

4. “Raab, Retter des Qualitätsfernsehens”
(zeit.de, Eric T. Hansen)
Das TV-Duell zur Bundestagswahl: “Es ist höchste Zeit, dass der Exklusiv-Anspruch der Öffentlich-Rechtlichen, seriöses Fernsehen zu machen, öfter infrage gestellt wird. Nicht nur, weil sie es faktisch nicht tun, sondern auch, weil es Zeit ist, dass die Privaten diese Aufgabe von den Öffentlich-Rechtlichen übernehmen – wie sie es in anderen Ländern längst getan haben. Auch Seriosität ist nur Show.”

5. “Wir sind die 0,01 Prozent: Die Second-Screen-Twitter-Blase”
(olereissmann.de)
Ole Reißmann setzt die 173.000 zum Hashtag #tvduell abgesetzten Tweets den Wahlberechtigten gegenüber.

6. “Fangfrage”
(katzundgoldt.de)
Siehe dazu auch “Kanzlerduell verpasst: Fernsehzuschauer fand übertragenden Sender nicht” (eine-zeitung.net) und “Zäh, wirr, keine Action: ARD-Zuschauer enttäuscht von schlechtestem Tatort aller Zeiten” (der-postillon.com).

TV-Duell, Gaffer, Günter Stampf

6 vor 9

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1. “Der Eindruck täuscht”
(3sat.de, Video, 4:10 Minuten)
Boulevardmedien vermitteln eine Zunahme von Kriminalität und Gewalt und beeinflussen damit die Konsumenten und die Politik – dabei ist das Gegenteil der Fall.

2. “Ärgernis Smartphone-Gaffer”
(nzz.ch, Katharina Bracher)
Polizeieinsätze werden zunehmend von zufälligen Passanten gefilmt oder fotografiert: “Die Tatsache, dass viele Online-Medien ihre Leser dazu auffordern, Bilder von ungewöhnlichen Ereignissen einzusenden, habe diese Entwicklung zusätzlich befeuert.”

3. “Schlusspunkt”
(zeit.de, Stephan Lebert und Daniel Müller)
Stephan Lebert und Daniel Müller blicken zurück auf das Leben von Boulevardreporter Günter Stampf: “Mit 23 Ressortleiter Lifestyle bei der Bunten, ein Jahr später Chefreporter bei Bild, später zurück zur Bunten als stellvertretender Chefredakteur, 450.000 Mark Jahresgehalt, the sky is the limit.”

4. “Werden auch Sie ein deutscher Nahost-Experte!”
(jungle-world.com, Jörn Schulz)
Im “Kurzlehrgang” zum Nahost-Experten: “1. Warnen Sie vor dem Flächenbrand! 2. Äußern Sie Empathie! 3. Mahnen Sie zur Besonnenheit! 4. Enthüllen Sie die wahren Interessen! 5. Weisen Sie auf das Durcheinander hin! 6. Spielen Sie den Joker aus: Islamisten! 7. Mahnen Sie noch einmal zur Besonnenheit!”

5. “Vier Moderatoren sind vier zuviel: Das TV-Duell — ein Vorschlag zur Güte”
(stefan-niggemeier.de)
Stefan Niggemeier hätte das gestern gesendete TV-Duell (zdf.de, Video, 93:18 Minuten) lieber ohne Journalisten gesehen. So wie 1975, als sich in Österreich Bruno Kreisky und Josef Taus in einer “Konfrontation” gegenüberstanden (tvthek.orf.at, Video, 79:07 Minuten).

6. “Das MONITOR-Interview im Original und ungeschnitten”
(wdr.de, Video, 3:26 Minuten)
Reporter Stephan Stuchlik versucht, CSU-Politikerin Barbara Stamm zu befragen.

Maischberger, Mollath, MedienVielfaltsMonitor

6 vor 9

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1. “Fünf Mediengruppen teilen sich rund 60 Prozent der Meinungsmacht”
(blm.de)
Der “MedienVielfaltsMonitor 2013” (PDF-Datei) der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien. “ARD, Bertelsmann, Axel Springer, ProSiebenSat.1 sowie das ZDF verfügen über rund 60 Prozent der Meinungsmacht in Deutschland und prägen die Meinungsbildung durch Medien.”

2. “Augstein: Keine Frage des Stils, sondern der Haltung”
(dradio.de, Jürgen Liminski)
Franziska Augstein spricht zur Verpflichtung von Nikolaus Blome durch den “Spiegel”: “Was hat so jemand beim ‘Spiegel’ verloren, der die Haltung wechselt je nach Arbeitgeber?”

3. “Wollen wir diese Bilder sehen?”
(handelsblatt.com, Claus Eurich)
Der Umgang mit Bildern aus Syrien: “Bilder, deren Herkunft nicht genauso zweifelsfrei geklärt ist wie die Kontexte hinsichtlich des Dargestellten, taugen nicht zur schnellen Veröffentlichung – auch wenn es die einzigen zugänglichen Bilder sind. Dann müssen eben Worte sich bemühen, das unfassbare Grauen und Leiden angemessen wiederzugeben.”

4. “3 Fragen, die sich Journalisten stellen sollten, wenn sie eine wissenschaftliche Studie lesen”
(ricogrimm.de)
“1. Können diese zwei Dinge wirklich miteinander in Verbindung stehen? 2. Hat der Autor der Studie wirklich alle Ereignisse berücksichtigt? 3. Hat er wirklich ALLE berücksichtigt?”

5. “‘Lob kann manchmal mehr verunsichern als Tadel'”
(journalist.de, Hans Hoff)
Hans Hoff plaudert mit Sandra Maischberger über Talkshows.

6. “‘Mollath muss sich einfach wehren'”
(dradio.de, Dieter Kassel)
Dieter Kassel fragt bei Anwalt Gerhard Strate nach, warum er “Gutachten zusammen mit ärztlichen Stellungnahmen und zahlreichen Gerichtsdokumenten” zum Fall Gustl Mollath auf strate.net verfügbar gemacht hat: “Mollath muss sich einfach wehren! Und er muss deutlich machen, auf welcher trivialen Ebene zum Teil diese Gutachten einfach ihre Fakten selektiert haben, des Weiteren ihre rhetorischen Figuren aufbauen über angebliche Verrücktheiten des Herrn Mollath.”

Günter Wallraff, Christian Wulff, Oberweiten

6 vor 9

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1. “Der Vernichtungsjournalismus ist in Deutschland sehr ausgeprägt”
(planet-interview.de, Jakob Buhre)
Ein ausführliches Interview mit Günter Wallraff. “Es gibt in einzelnen Redaktionen ganze Teams, die wie eine Meute hinterherhecheln und dann Sachen aufbauschen, an denen wenig oder gar nichts dran ist. Und es gibt in Deutschland einige Medien, die Vernichtungsjournalismus betreiben, die nicht nur Kritik üben, sondern versuchen, jemanden zur Unperson zu erklären, um ihn zur Strecke zu bringen.”

2. “‘Wir alle haben uns etwas vorzuwerfen'”
(dradio.de, Dirk-Oliver Heckmann)
Hans Leyendecker beleuchtet die Rolle der Medien im Fall Christian Wulff: “Medien versuchen heute zu erklären, ja, es ging ja nie um strafrechtliche Dinge, sondern um moralische Dinge. Aber wenn man mal schaut, womit die Staatsanwaltschaft begonnen hat, und das waren 21 Punkte und Unterpunkte, von denen ist in Wirklichkeit einer übrig geblieben. Da haben Medien erheblich dazu beigetragen, ein Klima zu schaffen, dass man meint, hier sei ein Oberganove, dem man nachstellen müsse. Und da haben wir alle zu irgendeinem Zeitpunkt die Balance verloren.”

3. “Milchmädchen-Fakten”
(out-takes.de, Peter Hartig)
Der “Focus” schreibt über die Einkommen deutscher Schauspieler: “Wahrscheinlich hatte das Nachrichtenmagazin ein Sommerloch zu füllen, sonst ist kaum zu erklären, warum man da mit Zahlen jonglierte, die die ‘Bild’ selbst schon im vorigen November veröffentlicht hatte, also vor einem dreiviertel Jahr.”

4. “Showdown beim ‘Spiegel'”
(dradio.de, Brigitte Baetz)
“Eine Abgrenzung gegen die Methoden und die Ausrichtung der ‘Bild’-Zeitung ist für den ‘Spiegel’ fast existenziell”, schreibt Brigitte Baetz: “Es geht um seine Glaubwürdigkeit – und die seiner Mitarbeiter. Und die scheinen nun in letzter Minute davor zurück geschreckt zu sein, den Konflikt auf die Spitze zu treiben und Blome zu verhindern. Schade.”

5. “SRF Virus am Gurtenfestival: Messen des Brustumfangs von Konzert-Besucherinnen beanstandet”
(srgd.ch, Achille Casanova)
SRG-Ombudsmann Achille Casanova nimmt Stellung zur Übertragung eines Musikfestivals, an dem SRF-Moderatoren Oberweiten von Frauen ausgemessen hatten. “Auch wenn ich diese Sequenz alles andere als lustig, ja sogar als geschmackslos und fragwürdig erachte, glaube ich nicht, dass dabei die geltenden rechtlichen Bestimmungen – vorliegend die Menschenwürde – verletzt worden sind.” Siehe dazu auch “Aus der Praxis der Sittenwacht” (nzz.ch, Rainer Stadler).

6. “direktkandidaten casting”
(wirres.net, Felix Schwenzel)
Bundestagswahl: Felix Schwenzel besucht eine Veranstaltung, an der sich die Direktkandidaten seines Wahlkreises Berlin Mitte vorstellen.

Haudegen, Giftgas, Martin Luther King

6 vor 9

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1. “BILD übernimmt Spiegel: Büchner und die ‘Brandstifter'”
(debattiersalon.de, Marion Kraske)
Ex-Mitarbeiterin Marion Kraske schreibt über den “Spiegel” (und den Boulevard): “Saßen da früher alte, unbequeme Haudegen mit Rückgrat, weitgereiste und weltgewandte Geister, denen Amerika ebenso vertraut war wie Albanien oder Afghanistan, tummeln sich (im Übrigen auch in anderen Redaktionen) heute glatte und angepasste Hauskarrieristen, die die Welt wahlweise aus dem Elfenbeinturm oder vom Deck der Segelyacht beurteilen, die zwar streetsmart und Talkshow-kompatibel sind, denen politische Prozesse allerdings egal und politisches Denken augenscheinlich fremd sind.”

2. “Wenn ‘Meinungsbildner’ beliebig austauschbar geworden sind”
(ef-magazin.de, André F. Lichtschlag)
André F. Lichtschlag stellt in den Mainstream-Medien Beliebigkeit fest: “War es früher anders? Sehr wohl. Rudolf Augstein in der ‘Bild’ und Axel Springer für den ‘Spiegel’ oder die damalige Mitherausgeberin des ‘Rheinischen Merkur’ Christa Meves in der ‘Zeit’, in der ausgerechnet dieser ‘Merkur’ nach ihrem Ausscheiden aufging, wären genauso undenkbar gewesen wie Franz Josef Strauß und Otto Graf Lambsdorff in der SPD oder Herbert Wehner in der FDP oder CDU. Sie alle stehen für unverwechselbare Inhalte, ja für Prinzipien. Sie hatten, was altmodische Menschen noch heute Charakter nennen.”

3. “BILD WILL KRIEG”
(rationalgalerie.de, U. Gellermann)
Ulrich Gellermann liest “Bild” und andere deutsche Medien zum Thema Giftgas in Syrien.

4. “‘Ich habe die Nase voll'”
(taz.de, Cigdem Akyol und Jürn Kruse)
Ex-ARD-Nahostkorrespondent Jörg Armbruster im Interview: “In Damaskus muss man mit dem Informationsministerium zusammenarbeiten, sonst wird man sofort ausgewiesen. Natürlich trifft man da ständig auf Lügen. Aber ich bin auch auf Menschen gestoßen, die mir unter dem Siegel der Verschwiegenheit und ohne Kamera erzählten, wie es wirklich zugeht. Es gibt allerdings auch Kollegen, die lassen sich anlügen.”

5. “Streichs Wutrede: Labbadia, Hertha und die Medien”
(youtube.com, Video, 3:01 Minuten)
Die “Badische Zeitung” zeigt Ausschnitte einer Pressekonferenz: “Mit einer denkwürdigen Wutrede hat Christian Streich vom SC Freiburg auf die Entlassung von Bruno Labbadia beim VfB Stuttgart und den angeblichen Sex-Skandal bei Hertha BSC reagiert. Im Fokus seiner Kritik: die Medien.”

6. “I have a dream”
(youtube.com, Video, 16:28 Minuten, englisch)
Am 28. August 1963 hielt Martin Luther King seine Rede “I Have a Dream”.

Phoenix, Monitor, Popcorn

6 vor 9

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1. “Nachtrag zu: Mit Phönix bei der Gamescom – Die andere Seite”
(getdigital.de, Gesine)
Nach einem Telefongespräch mit dem Chef vom Dienst der TV-Produktion von Phoenix liefert Gesine einen Nachtrag zu ihren Erfahrungen an der Gamescom: “Man brauche tatsächlich alle am Drehort eingesetzten Personen, auch wenn es für den Außenstehenden nicht so wirkt.”

2. “‘Wir tun gut daran, den Autorisierungswahn zurückzuschrauben'”
(drehscheibe.org, Stefan Wirner)
Uwe Röndigs, Chefredakteur der Zeitungsgruppe Lahn-Dill, hat auf die Veröffentlichung eines Interviews mit Renate Künast verzichtet, weil er den Eindruck hatte, “zum Statisten in der politischen Inszenierung” zu werden.

3. “Seehofer contra ‘Monitor'”
(br.de)
Ein Konfllikt zwischen der CSU und dem ARD-Magazin “Monitor”. Barbara Stamm, CSU: “Das Kamerateam habe sich so verhalten, wie sich ein Team des öffentlich-rechtlichen Rundfunks nicht zu verhalten habe.” Stephan Stuchlik, ARD: “Er habe fünf Mal versucht, einen Interviewtermin mit Stamm zu vereinbaren – erfolglos.”

4. “Überlebt das Radio?”
(bpb.de, Robert Kindermann)
Die Radiomacher können von Branchen wie dem Versandhandel, der Musik- und der Zeitungsindustrie lernen, die alle ein tiefes Tal des Leidens durchschreiten mussten oder sich gerade mittendrin befinden, schreibt Robert Kindermann. “Der größte Fehler aller Branchen war zu jeder Zeit das ‘Schönreden’ des Status Quo: ‘Die Digitalisierung mag ja stattfinden, aber sicher nicht so grundsätzlich, wie das manche glauben.'”

5. “A Racial Hate Crime the German Media Have Ignored”
(andrewhammel.typepad.com, englisch)
Andrew Hammel vermisst die Berichterstattung über einen Mordfall, der als Hate Crime eingestuft werden könnte. “The point is that because this news story didn’t fit in with prevailing German narratives about the U.S., it’s gotten about 1/100th of the attention of the Trayvon Martin case.”

6. “SPIEGEL Popcorn – Streit beim Nachrichtenmagazin”
(popcornspiegel.tumblr.com)

Phoenix, Cochem, Blick

6 vor 9

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1. “Gamescom 2013 mit dem TV Sender Phönix”
(getdigital.de, Gesine)
Gesine wird von Phoenix an der Gamescom in Köln begleitet und notiert ihre Erfahrungen: “(Btw., von den 8 Mitarbeitern waren mindestens 4-5 überflüssig… 2 gelangweilte Assistentinnen? DFQ? Einen Praktikanten, der ausschließlich die Kamera trägt? Einen Mann mit Schminke, dessen Dienste während des ganzen Tages höchstens 10 Minuten benötigt wurden? Da hätte man wirklich einiges zusammenlegen können… aber da öffentlich-rechtliche Fernsehsender keine Unternehmen sind, die den Gesetzen der Marktwirtschaft unterliegen, ist das wohl einfach so.)” Siehe dazu auch diesen Text über chinesische Profispieler, die von westlichen Amateurspielern bezahlt werden (tagesspiegel.de, Jens Mühling).

2. “Reisebericht: Cochem als ‘Ballermann der Mosel’ tituliert”
(rhein-zeitung.de, Thomas Brost)
Der Bericht “Der Schönheit wohnt der Schrecken inne” im Reiseressort der FAZ. “Man wünsche sich für Cochem, so steht zu lesen, ‘nichts sehnlicher, als dass eine gewaltige Gnadenflutwelle diese ganze Chose ad hoc renaturieren möge’. Die Gegenreaktion fällt heftig aus.”

3. “‘Die Stimme des Blattes war wenig zu hören'”
(nzz.ch, Francesco Benini)
Ringier-CEO Marc Walder erklärt, wie der neue “Blick”-Chefredakteur ausgewählt wurde: “Dass René Lüchinger Chefredaktor des ‘Blicks’ wird, haben – nach dem Durchlauf durch die Gremien – schliesslich Verleger Michael Ringier und ich entschieden. Frank A. Meyer war nicht involviert. Meines Wissens kennt er Lüchinger noch nicht einmal persönlich.” Siehe dazu auch “Intrigen, Morde, Unzucht” (nzz.ch, ela.) über 18 “Blick”-Chefs in 54 Jahren.

4. “Kanzlerin Merkel im Wohnzimmer”
(berliner-zeitung.de, Peer Schader)
Das TV-Programm ist in den Wochen vor der Bundestagswahl “randvoll mit Politik-Erklärstunden”, schreibt Peer Schader.

5. “‘Ich arbeite bei ‘die aktuelle’ und kann prima in den Spiegel schauen'”
(stefan-niggemeier.de)
Stefan Niggemeier beantwortet einen Kommentar einer mutmaßlichen Mitarbeiterin der Zeitschrift “die aktuelle”.

6. “Kevin Spacey: ‘Das Fernsehen hat das Kino überholt'”
(dwdl.de, Thomas Lückerath)
Thomas Lückerath dokumentiert eine Rede von Kevin Spacey (youtube.com, Video, 46:53 Minuten, englisch).

Heavy Metal, Hühnerstall, Hitlergruß

6 vor 9

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1. “Journalismus bei der Tafel”
(timo-rieg.de)
Timo Rieg entdeckt Rezensionsexemplare seines eigenen neuen Buchs in Online-Shops: “Besonders schön dabei sind immer die Hinweise ‘ungelesen’ oder ‘originalverpackt’. So viel Mühe hat sich dann der Journalismus gemacht zu prüfen, ob das Buch eine Besprechung wert ist oder nicht: ohne zu lesen, ohne es nur zu öffnen. (…) Ohne aufgrund der überschaubaren Fallzahl eine quantitative Aussage treffen zu wollen, so sind es wohl doch ganz überwiegend die gut situierten Einkommensgruppen im Redaktionsbetrieb, die sich dieser Form der Gemeinwohlpflege hingeben.”

2. “Wie der Heavy Metal in den Leitmedien abschneidet”
(powermetal.de, Stephan Voigtländer und Nils Macher)
Teil 2 der Analyse, wie Heavy Metal von den Leitmedien verarbeitet wird, setzt den Schwerpunkt auf Beiträge im Radio und Fernsehen.

3. “Der Fuchs im Hühnerstall”
(taz.de, David Denk)
“Spiegel”-Mitarbeiter reagieren auf die Verpflichtung von Nikolaus Blome als stv. Chefredakteur.

4. “Wenn der Pöbel kommentiert: BILD-Leser wollen sich nicht für einen Deutschen schämen, der Flüchtlinge mit dem Hitlergruß begrüßt”
(kaputtmutterfischwerk.de, Ronny)
Ronny sammelt Kommentare auf der Facebook-Seite von “Bild”, die zu diesem Foto abgegeben wurden.

5. “Tatort ‘Bild’: Eine Falschmeldung zieht Kreise”
(dwdl.de, Thomas Lückerath)
Ein “Tatort” soll erstmalig um 22 Uhr ausgestrahlt werden, was es noch nie gegeben habe, behaupten “Bild” und Bild.de – die Meldung wird von mehreren anderen Medien übernommen. “Alle wiederholen dabei die Behauptung der ‘Bild’, dass die späte Ausstrahlung ein einmaliger Vorgang in der ‘Tatort’-Geschichte sei. Doch das stimmt so nicht.”

6. “Lahme Zoten, Wahn um Quoten: Fehlt dem ZDF der Mut?”
(zdf.de, Video, 62:18 Minuten)
Georg Diez, Oliver Kalkofe und Nilz Bokelberg sprechen mit ZDF-Programmdirektor Norbert Himmler über das ZDF-Programm. Siehe dazu auch die Kompaktversion in 3:15 Minuten auf youtube.com.

Skilift, Selbstentzündung, Schupelius

6 vor 9

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1. “Pöse, pöse Piraten? Pöse, pöse Presse!”
(wp.fink.sh, Oliver Fink)
“Kreuzberg verweigert Bürgern die Ehrung, wenn sie in einer Kirche engagiert sind”, schreibt Gunnar Schupelius in der “B.Z.”. Dagegen sagt Jessica Zinn, Fraktionschefin der Piratenpartei: “Menschen, die sich im Rahmen einer Kirche ehrenamtlich engagieren, können weiter geehrt werden. Wir fanden nur, niemand sollte geehrt werden, nur weil er zum Beispiel evangelisch ist.”

2. “47 Stockwerke, 11 Lifte und eine ‘lächerliche Lüge'”
(20min.ch, Karin Leuthold)
Karin Leuthold spricht mit Rafael Ballesta, Verkaufsleiter für Apartments des Intempo-Hochhauses, das angeblich mit fehlenden Aufzügen gebaut wurde (BILDblog berichtete). Er habe der “im Internet Hunderte falsche Berichte über das InTempo-Gebäude gelesen”: “Von all den Schreibern haben sich kaum vier Prozent bei mir gemeldet und nachgefragt, ob die Informationen stimmen.”

3. “Journalisten im Krisenherd Ägypten”
(ndr.de, Video, 4:14 Minuten)
In Ägypten übt die aktuelle Regierung massiven Druck aus auf die Ausrichtung der Berichterstattung. “Zwei Jahre nach der Revolution ist das Experiment mit der Pressefreiheit gescheitert. Auf den Straßen Ägyptens müssen Journalisten heute Angst haben.”

4. “‘Spontane Selbstentzündung’ oder Kindesmissbrauch?”
(blog.gwup.net, Bernd Harder)
“Der dreimonatige Rahul aus Indien leidet unter einer seltenen und gefährlichen Krankheit: der spontanen menschlichen Selbstentzündung”, ist auf Blick.ch zu lesen. Bernd Harder zweifelt daran.

5. “Kims Skiliftparadies — Von der Überwindung der Moral”
(nordkoreainfo.wordpress.com, tobid001)
Tobid001 liest Meldungen über die Auswirkungen von im Juli verschärften Sanktionen gegenüber Nordkorea.

6. “Kein Interview mit Künast”
(mittelhessen.de)
Mittelhessen.de spricht 90 Minuten mit Politikerin Renate Künast: “Allerdings haben wir auf die Veröffentlichung dieses Interviews verzichtet, weil die Grünen bei der üblichen Autorisierung derart massive redaktionelle Eingriffe in den Text vornahmen, dass er das geführte Interview in völlig anderem Licht erscheinen ließ.”

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