Archiv für 6 vor 9

Strafbare Retweets, literarische Medienkritik, Merkel-Plagiat

1. Hamiltons Sieg in Japan: Alles wie immer – nur die TV-Bilder nicht
(spiegel.de, Karin Sturm)
Sportlich gab es beim Formel-1-Rennen in Suzuka keine Überraschung: Lewis Hamilton gewann zum achten Mal in dieser Saison. Für Verwunderung sorgten aber die TV-Bilder: Das Mercedes-Spitzenduo war kaum zu sehen, stattdessen die Autos aus dem Mittelfeld. Jetzt vermuten manche, es könne sich um eine Strafaktion von Formel-1-Chef Ecclestone handeln, der für die Bildregie verantwortlich ist. René Hofmann kommentiert bei sueddeutsche.de: “Allein der Verdacht, dass es so laufen könnte, beschädigt das Vertrauen in die Darstellung und damit den Wert des Sports.”

2. Journalist landet nach “Dölf”-Tweet vor dem Richter
(nzz.ch, Pascal Hollenstein)
“Privat hier”, “Meinungen sind meine eigenen” und “RT doesn’t mean endorsement”, diese Phrasen gehören zum beliebten Twitter-Bio-Bullshit-Bingo. Zumindest letztere kann man sich künftig sparen: Ein Schweizer Journalist wurde wegen Verleumdung angeklagt — weil er einen beleidigenden Tweet weitervebreitet hatte. Übrigens: Auch das FBI hält Retweets für eine strafbare Meinungsäußerung.

3. Betreutes Recherchieren
(sueddeutsche.de, Korbinian Eisenberger)
“Recherchescout” will Unternehmen mit Journalisten vernetzen. Wer für ein bestimmtes Thema nach einem Experten sucht, findet auf der Plattform Vorschläge für Gesprächspartner. Die Firmen zahlen einen dreistelligen Monatsbeitrag, für die Journalisten ist das Angebot kostenlos. Das “Netzwerk Recherche” kritisiert fehlende Transparenz und meint: “Wer zahlt, erkauft sich Einfluss auf die Berichterstattung.”

4. Medienkritik in der Literatur: Reporterpack
(spiegel.de, Klaus Brinkbäumer)
In den neuen Romanen von Umberto Eco (“Nullnummer”) und Jonathan Franzen (“Unschuld”) geht es um Medien und Journalisten und in beiden Fällen kommen sie nicht besonders gut weg. Eine Doppelrezension von “Spiegel”-Chef Klaus Brinkbäumer. Dazu auch: Umberto Eco im Interview mit “DRadio Kultur” zu den “Schattenseiten der Medien” und im Interview mit der “SZ” zur überraschend simplen Namensgebung bei seinen Protagonisten.

5. The Wall Street Journal, reported.ly, Baltimore Sun and BBC News take home 2015 Online Journalism Awards
(journalists.org)
Die “Online News Association” hat ihre jährlichen Awards verliehen. Eine Übersicht mit allen Gewinnern und reichlich Links zu interessanten und — spätestens jetzt — prämierten Onlineprojekten.

6. EIL: Plagiat in Text von Angela Merkel gefunden
(twitter.com, Moritz Döbler)
Die Liste der (möglichen) Plagiatoren wird länger und länger: Guttenberg, Schavan, von der Leyen. Und jetzt auch noch die Bundeskanzlerin zum Geburtstag des “Tagesspiegel”.

“Auto Bild”, vergesslicher “Spiegel”, Nachfolge von Hans Leyendecker

1. Bild-Kampagne “Wir helfen”: Flüchtlingshilfe als PR-Instrument?
(wdr.de, Philipp Jahn und Andreas Maus, Video, 5:00 Minuten)
Im August startete die “Bild”-Zeitung die Aktion “Wir helfen”. Zahlreiche Fußballvereine wollten sich nicht für die Kampagne einspannen lassen, viele Spitzenpolitiker hatten damit offenbar weniger Probleme. Was brachte Frank-Walter Steinmeier, Sigmar Gabriel und sogar Gregor Gysi dazu, gemeinsame Sache mit “Bild” zu machen? Ging es dabei wirklich um Flüchtlingshilfe, oder steckte nicht auch und vor allem ein geschicktes PR-Kalkül dahinter?

2. Diesel-Skandal: Auto Bild rudert bezüglich BMW-Abgasen zurück
(bimmertoday.de, Benny)
“Auto Bild” meldete gestern exklusiv, beim BMW-Modell X3 gebe es ebenfalls Probleme mit einer Abgasnorm. Zwangsläufig sei der Eindruck entstanden, “dass auch BMW bei Abgastests betrogen habe”, schreibt das Autoportal “BimmerToday”. Der Aktienkurs des Konzerns litt unter der Meldung, in einer Stellungnahme musste BMW gegen die Nachricht anarbeiten. Und “Auto Bild” zurückrudern: “Hieß es am Morgen noch ‘Exklusiv: BMW-Diesel überschreitet Abgasgrenzwerte deutlich’, lautet die Überschrift inzwischen ‘Kein Indiz für Manipulation bei BMW’.”

3. Der “Spiegel” vergisst sich
(stefan-niggemeier.de, Boris Rosenkranz)
Nach dem Germanwings-Unglück stand für den “Spiegel” fest: Der Co-Pilot “tötete, per Knopfdruck, vielleicht nur, weil er es […] konnte; ein größenwahnsinniger Narzisst und Nihilist.” Ziemlich genau ein halbes Jahr später klingt das geringfügig anders: “In der Ermittlungsakte von [L.] findet sich keine Spur von krankhafter Selbstliebe.” Die Rolle der Medien beschreibt der “Spiegel” dabei so: “Nach der Tat vermuteten viele übersteigerten Narzissmus.” Die Redaktion versuche, “pfeifend im Getümmel zu verschwinden”, schreibt Boris Rosenkranz.

4. Die Nischenreporter
(blog-cj.de, Christian Jakubetz)
Christian Jakubetz, der das Crowdfunding der “Krautreporter” im vergangenen Jahr schon einmal etwas vorschnell für gescheitert und das Projekt im Juni für “belanglos” erklärte, übt nun erneut Kritik. Außerhalb der digital-medialen Filterblase habe niemand Notiz genommen, eine wirklich herausragende Geschichte sei nicht in Erinnerung geblieben. Für die Zukunft ist Jakubetz wenig optimistisch: “Dass es das Projekt doch noch in eine breite öffentliche Wahrnehmung schafft, glauben sie vermutlich nicht mal mehr selbst.”

5. Investigativ-Chef: “Süddeutsche Zeitung” klärt Nachfolge von Leyendecker
(rnd-news.de, Ulrike Simon)
Im Sommer, beim Jahrestreffen des “netzwerk recherche”, hat Hans Leyendecker angekündigt, in absehbarer Zeit in Rente gehen zu wollen. Seitdem gibt es die Frage, wer seine Nachfolge als Leiter des Investigativressorts der “Süddeutschen Zeitung” antritt. Ulrike Simon hätte da jemanden: “SZ”-Washingtonkorrespondent Nicolas Richter.

6. Online-Kommentator, der gutes Argument vorbringt, durch Schreibfehler als Idiot entlarvt
(der-postillon.com)

Al Dschasira, Abgaswerte, Ausländerfeinde

1. Al-Dschasira-Reporter profitieren von Massenamnestie in Ägypten
(dw.com)
Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi hat zwei Reporter des Fernsehsenders “Al Dschasira” begnadigt. Der kanadische Journalist Mohammed Fahmi und sein ägyptischer Kollege Baher Mohammed waren 2013 festgenommen und Ende August endgültig zu drei Jahren Gefängnis verurteilt worden. Sie gehören zu einer Gruppe von hundert begnadigten Häftlingen. Der harte Kurs gegen die Opposition und kritische Journalisten geht aber weiter, mehr dazu in einem Erfahrungsbericht eines deutschen Fernsehjournalisten.

2. VW-Skandal: Was wussten Auto-Journalisten?
(ndr.de, Daniel Schmidthäussler, Video, 5:10 Minuten)
Als die große Finanz- und Bankenkrise ins Rollen kam, folge schnell die Frage an alle Wirtschaftsjournalisten, warum sie die Probleme nicht haben kommen sehen. Bei den manipulierten Abgaswerten von VW jetzt das gleiche Spiel: Warum sind die Automagazine bei ihren eigenen Tests nicht stutzig geworden? “Zapp” hat bei der Fachpresse nachgefragt.

3. Die “Huffington Post” ist zu blöd, um Ausländerfeinden Blödheit vorwerfen zu können
(stefan-niggemeier.de)
Die “Huffington Post” hat einen Text veröffentlicht, in dem sie generell Ausländerfeinden vorwirft, “nicht sonderlich viel in der Birne” zu haben, und konkret Michael Stürzenberger, eine Falschmeldung zu einem Machetenangriff durch einen Flüchtling zu verbreiten. Nur: Die Geschichte scheint zu stimmen. Man bekämpfe Ausländerfeinde “nich dadurch, dass man bestreitet, dass es solche Fälle gibt”, schreibt Stefan Niggemeier: “Wenn man es tut, liefert man ihnen nur noch mehr Munition.”

4. Covering the refugee crisis on Snapchat and Periscope as “a day-by-day documentary”
(journalism.co.uk, Caroline Scott, englisch)
Während Facebook mittlerweile in den meisten Redaktionen angekommen ist, sind insbesondere jüngere Zielgruppen längst zu anderen Plattformen und Netzwerken weitergewandert. Medien wie die BBC, “Time” und “Bild” haben das erkannt und experimentieren mit Livestreams bei Periscope und Storytelling auf Snapchat.

5. Der missliebige Gewinner
(medienwoche.ch, Nick Lüthi)
Der Schweizer “Beobachter” feiert sich selbst als “erneut sympathischste Medienmarke”, die “NZZ” freut sich über den Titel der drittsympathischsten Medienmarke hinter “Beobachter” und “Radio SRF 1”. Nick Lüthi wundert sich: “Der Superlativ stimmt nicht. In der Mitteilung zum Ranking steht deutlich: ‘Die sympathischste Medienmarke in der deutschen Schweiz ist Google. Sie lässt den traditionsreichen Beobachter knapp hinter sich.'”

6. Super Timing, wohin man auch schaut
(taz.de, Silke Burmester)
Kai Diekman stellt klar: Wer nicht unterschreiben will, dass “Bild” ein “Bollwerk gegen Hass” ist, der lügt. Silke Burmester dazu in ihrer Kolumne “Die Kriegsreporterin”: “Letzte Woche habe ich mich noch dagegen gewehrt, als ‘Lügenpresse’ bezeichnet zu werden. Jetzt trage ich den Titel mit Stolz und gebe mit dem Ruf ‘Lügenpresse! Lügenpresse!’ erhobenen Hauptes zurück nach Berlin!”

Friede Springer, Lobbyisten, Datenschmuggel

1. “Ich würde nie einen Artikel in unseren Zeitungen kritisieren”
(deutschlandfunk.de, Stephan Detjen)
Friede Springer hat nach wie vor das Sagen in einem der größten Verlagshäuser Europas. Im Interview mit dem Deutschlandfunk sagt sie, dass sie bei den Zeitungen wie “Bild” oder “Welt” inhaltlich aber keinen Einfluss nimmt — jedenfalls nicht vor dem Erscheinen. Danach ruft sie schon mal durch beim betroffenen Chefredakteur oder beim Vorstandsvorsitzenden, wenn ihr ein Text nicht gefällt: “Das kommt schon mal vor, das kommt schon mal vor, ja.”

2. “Verbotene Mitteilungen”
(sueddeutsche.de, Thomas Hahn)
Am Donnerstag soll in Hamburg das Urteil in einem Prozess fallen, der “ein Lehrstück für Investigativ-Journalisten [ist], die etwas über die rechtlichen Grenzen ihres Tuns erfahren wollen.” Vor Gericht stehen zwei Redakteure des “Hamburger Abendblatts”. Sie hatten aus Whatsapp-Chats der Eltern einen getöteten Kindes zitiert, die in der Strafakte standen. Es geht um eine Frage, die bereits seit den 70er-Jahren kontrovers diskutiert wird: “Verletzt es nicht die Pressefreiheit, wenn das Gesetz vorschreibt, wie Journalisten vor einer Verhandlung aus Gerichtsakten zitieren dürfen?”

3. “Krautreporter”: Geschrumpft und demütig ins zweite Jahr
(derstandard.at, Oliver Mark)
Die schlechte Nachricht: Zwei Drittel der ursprünglich 15.000 “Krautreporter”-Mitglieder verlängern ihr Abo nicht. Die gute: Trotzdem reichen die zugesagten 300.000 Euro für ein zweites Jahr. Die beiden wichtigsten Neuerungen: Artikel stehen nur noch den zahlenden Mitgliedern zu Verfügung, außerdem gründen die “Krautreporter” eine Genossenschaft nach dem Vorbild der “taz”, die bis Ende des Jahres weitere 100.000 Euro akquirieren soll.

4. Facebook Ramps Up Its Instant Articles, and the Washington Post Is All In
(recode.net, Peter Kafka, englisch)
Der Anfangswirbel um Facebooks Instant Articles schien sich gelegt zu haben, doch jetzt verkündet das Unternehmen, noch einmal in das Projekt reinbuttern zu wollen. Das Vorhaben: Mehr Publisher, die veröffentlichen können, mehr Benutzer, die die Artikel sehen können. Mit dabei ist die “Washington Post”, die “All In” geht, wie Peter Kafka schreibt: “If you wanted to, you could read the Post’s entire output — some 1,200 articles a day, including wire stories — without ever leaving Mark Zuckerberg’s app.”

5. “Letzten Sonntag hatte ich in einer Sonntagszeitung eine grössere Story drin”
(nachbern.ch, Ronnie Grob)
Ronnie Grob hat den selbstständigen Lobbyisten Michael Gehrken interviewt. Und der erzählt freimütig, dass und wie er Themen und Geschichten für seine Auftraggeber regelmäßig in Zeitungen platziert — in Gehrkens Augen eine Win-win-win-win-Situation. Siehe dazu auch: Um ein Zeichen gegen den medialen Wahlkampfzirkus zu setzen, will ein Schweizer per Crowdfunding die Titelseite der “20 Minuten” kaufen.

6. This is Cuba’s Netflix, Hulu, and Spotify — all without the internet
(vox.com, Johnny Harris, Video, 7:02 Minuten, englisch)
Kubaner können nicht einfach zu Spotify gehen gehen, wenn sie Musik streamen wollen, oder zu Hulu, um einen Film zu schauen. Es gibt so gut wie keine schnellen Internetverbindungen, und sowieso sind die meisten ausländischen Webseiten blockiert. Aus dieser Lage heraus hat sich “El Paquete Semanal” entwickelt, das wöchentliche Paket, eine Sammlung von Raubkopien, die Datenschmuggler ins Land bringen. Johnny Harris hat den Kopf hinter diesem System gesucht — und gefunden.

Stimmungsbarometer, “Auto Bild”, Todesdrohung vom Kaiser

1. Wechsel auf die wirklich dunkle Seite der Macht
(medienwoche.ch, Carmen Epp)
Wechselt ein Journalist in die PR, ist die Empörung gewiss. Wenn dagegen der Presseausweis durch ein Parteibuch oder ein Abgeordnetenmandat ersetzt wird, ertönt die Kritik ungleich leiser oder bleibt gleich ganz aus. “Ist denn der Gang in die Politik so viel anders als derjenige in die PR?”, fragt sich Carmen Epp — und antwortet: “Ein Journalist, der fortan in aller Öffentlichkeit als Politiker für eine Position einsteht, unterscheidet sich kaum vom Journalisten, der im Auftrag einer PR-Agentur für eine Sache wirbt.”

2. How “mood meters” impact reader responses to online news
(journalistsresource.org, Denise-Marie Ordway, englisch)
Viele Online-Medien, darunter bis vor Kurzem auch Bild.de, bieten ihren Lesern an, per Mausklick ihre Reaktion auf den jeweiligen Artikel auszudrücken. Das führt bisweilen zu bizarren Situationen, wenn etwa Hunderte Leser über ein brennendes Flüchtlingsheim “Lachen”. Überhaupt scheinen die “Mood Meters” keine allzu gute Idee zu sein, wie eine Studie herausgefunden hat: Ohne Stimmungs-Buttons erinnern sich die Leser besser an die Inhalte des Textes, empfinden mehr Emotionen und haben nach dem Lesen ein besseres Gefühl.

3. Sport Bild Watch
(der-letzte-zehner.de, Cihan Acar)
Cihan Acar pflegte früher ein inniges Verhältnis zur “Sport Bild”. Dann war lange Pause, doch jetzt wärmte er die Beziehung noch einmal auf: “Diese Woche strahlte sie mich dann beim Vorübergehen an einem Kiosk an, und ich griff spontan zu. Das lag vor allem an Neugier: Ist Sport Bild in der Zwischenzeit vielleicht etwas zur Vernunft gekommen? Hat sie sich in all den Jahren gemäßigt, oder poltert und hetzt und verdreht sie Tatsachen wie damals?” Achtung, Spoiler: Es hat sich nicht viel getan.

4. Atemlos bei Auto-Bild
(1300ccm.de, Tom Schwede)
Das Arbeiten als Journalist bei “Auto Bild” ist kein leichtes, vor allem seit diese Blogger auch über PS-Neuvorstellungen schreiben: Da muss man bei der IAA erstmal “vier Leute wegschubsen” und dann auch noch den “Blogger mit dem Handy ausbremsen”, bis man zum neuen Alfa Romeo vorgedrungen ist. Tom Schwede, auch so ein Blogger, ärgert sich über einen “Auto Bild”-Artikel, genau wie die Seite “Fredericken”. Zu den Spannungen zwischen Autojournalisten und Autobloggern hat auch “bigblogg” etwas aufgeschrieben.

5. “Dann wäre er jetzt schon tot!”
(11freunde.de, Tobias Zwior)
Bei der Fußballweltmeisterschaft 1986 in Mexiko drohte Franz Beckenbauer vor laufenden ZDF-Kameras einem Journalisten mit dem Tod: Miguel Hirsch erzählt im Interview, wie ein einziger Nebensatz in einem seiner Artikel sein Leben in Gefahr brachte und was die “Bild”-Zeitung damit zu tun hatte.

6. Der Stand der Flüchtlingskrise im Überblick
(nzz.ch, Nina Belz, Ivo Mijnssen und Benjamin Schudel)
Die “NZZ” hat — inspiriert von der “New York Times” — ein Dossier zur Lage der Refugees in Europa erstellt. Vorangestellt ist eine interaktive Grafik, die zeigt, wie viele Asylanträge in jedem europäischen Land gestellt werden — allerdings nicht in absoluten Zahlen, sondern gemessen an der Bevölkerung des jeweiligen Staates. Dadurch relativiert sich die vermeintlich überproportionale Belastung Deutschlands. Einen ähnlichen Vergleich gibt es bei “Vox”: Während auf 1000 Einwohner in Deutschland 2,6 Refugees kommen, sind es im Libanon 232.

Überwältigungsjournalismus, Ronzheimer, Katzenalter

1. Berichterstatter als Stimmungsmacher
(nzz.ch, Heribert Seifert)
In den letzten Wochen habe in Deutschland ein “monothematischer Überwältigungsjournalismus” stattgefunden, “der bei der Massenmigration nur eine zugelassene Haltung kannte.” So lautet jedenfalls die Ferndiagnose aus der Schweiz von Heribert Seifert. Er wirft den deutschen Medien vor, sich in “moralische und emotionale Ekstasen” hineingesteigert zu haben. Als Positivbeispiel nennt er einen Gastbeitrag in der “FAZ”, der vergangene Woche bei “6 vor 9” heftig kritisiert wurde (Link 5).

2. Betrunkene Asylheimkritiker
(lauterbautzner.eu, Veselin)
Wie soll man die Leute bloß nennen, die in Freital, in Heidenau oder aktuell in Bischofswerda vor Flüchtlingsheimen stehen, dumpfe Parolen ablassen und auch mal den Arm zum Hitlergruß strecken? “Rechte”? “Asylheimkritiker”? “Neonazis”? Die Seite “lauterbautz’ner” kritisiert die Wortwahl der “Sächsischen Zeitung” — und bekommt eine Antwort der zuständigen Redaktion. In einem anderen Fall ist Blogger Olaf Meyer nicht einverstanden mit dem Vorgehen des MDR. Der “Flurfunk Dresden” fasst beide Sprachkritiken zusammen.

3. China is open to the world’s media, Xi Jinping tells Rupert Murdoch
(theguardian.com, Fergus Ryan, englisch)
Die Websites von “New York Times” und “Bloomberg” sind in China geblockt, eine “Zeit”-Mitarbeiterin wurde neun Monate gefangen gehalten, das Land gilt nicht unbedingt als Hochburg der Pressefreiheit. Trotzdem will Rupert Murdoch nach China expandieren und hat sich nun von Präsident Xi Jinping zusichern lassen, dass man ausländische Medien willkommen heiße.

4. Rauch, Gefahr, Krise: Ich Selfie, also bin ich
(dwdl.de, Hans Hoff)
Aus “The medium is the message” sei “The man is the message” geworden, sagt Hans Hoff und ist neidisch auf “Selfie-Reporter” Paul Ronzheimer: “Ich will einfach nur ins Bild und klasse aussehen. So wie der ‘Bild’-Man of the year Paul Ronzheimer, von dem ich bald alles weiß. Ultracoole Sau, dieser Typ. The next Elyas M’Barek quasi.”

5. Was Pauschalisten jetzt wissen müssen
(journalist.de, Monika Lungmus)
Seit einiger Zeit prüfen Zoll und Rentenversicherung deutlich intensiver, ob Pauschalisten tatsächlich selbstständig sind oder nicht doch die Aufgaben von Redakteuren übernehmen und damit illegal beschäftigt wären. Was sind die Kriterien für Scheinselbstständigkeit? Wer haftet, wenn der Betrug auffliegt? Lohnt eine Festanstellungsklage? Michael Hirschler vom DJV beantwortet die wichtigsten Fragen.

6. Woher weiß Google, wann meine Katze stirbt?
(konradlischka.info)
Die Katze von Konrad Lischka wird 15 Jahre alt. Sagt jedenfalls Google. Und die Suchmaschine sagt auch, dass er zum Abnehmen eine Low-Carb-Diät wählen soll. Lischka wundert die Bestimmtheit der Antworten auf verschiedene Fragen, ohne dass Google eine eindeutige Quelle angibt. Das sei eine “grundlegende Veränderung der Funktionen” von Suchmaschinen: “Sie werden selbst zu Quellen statt auf Quellen zu verweisen.”

Fanproteste gegen die “Bild”, Türkei, Vorratsdaten

1. “Es wirkt befremdlich”
(11freunde.de, Andreas Bock)
Nach dem FC St. Pauli haben gestern dreieinhalb weitere Fußballklubs der “Bild”-Aktion “Wir helfen” abgesagt. Die Fan-Organisation “Unsere Kurve” fordert in einem offenen Brief alle Teams der 1. und 2. Bundesliga auf, am Wochenende nicht an der “Bild”-Kampagne teilzunehmen. Im Interview mit 11freunde.de erklärt ihr Sprecher, warum die “Interessenvertretung der Fans aller Vereine” gegen die “Wir helfen”-Aufnäher ist. Das Verhalten von “Bild”-Chef Kai Diekmann, der nur Vollgas kenne, “auch wenn die Karre längst feststeckt”, kommentiert Jürn Kruse in der “taz”. Die Website “Faszination Fankurve” und der Journalist Sören Kohlhuber versuchen, einen Überblick zu behalten, welcher Verein bei “Wir helfen” mitmacht, welcher nicht, und welche Fangruppen ihre Klubs auffordern, sich der Aktion zu verweigern. Dass es der “Bild” bei ihrer Kampagne vor allem um die “Bild” geht, hatte Stefan Niggemeier bereits am Wochenende im Gespräch mit “DRadio Kultur” gesagt; im “Neo Magazin Royale” versucht Jan Böhmermann, das auch “dem kleinen Mann” zu erklären. “Eine Zeitung” beruhigt indes die verwirrten “Bild”-Leser mit der Ankündigung, das Blatt werde im Oktober “die erfolgreiche Kampagne ‘Wir hetzen'” wieder aufnehmen.

2. FanRun mit Fragezeichen
(miasanrot.de, Jan)
Eine undurchsichtige Organisationsstruktur, kein Anschluss unter einer angegebenen Telefonnummer, Intransparenz bei der Verwendung der Spenden — es gibt ein paar Merkwürdigkeiten rund um den Charity-“FanRun”, den der FC Bayern München zusammen mit der “Bild” veranstaltet. Das Bayern-Blog “Miasanrot” versucht herauszufinden, wer und was dahintersteckt. Frank Helmschrott hat zum Artikel ein Recherche-Storify gebastelt.

3. Kritische Medien unerwünscht
(taz.de, Jürgen Gottschlich)
In sechs Wochen wird in der Türkei neu gewählt, und dementsprechend erhöht Präsident Erdogan den Druck auf die letzten kritischen Medien des Landes. Jürgen Gottschlich befürchtet, dass die Einschüchterungspolitik die Stimme der “Hürriyet” zum Verstummen bringen könnte — und Kritik an der AKP folglich nur noch in kleinen Zeitungen und Sozialen Medien geäußert würde. Eine gute Zusammenfassung von Erdogans Offensive gegen die Pressefreiheit gibt Thomas Seibert im “Tagesspiegel”.

4. What happened after 7 news sites got rid of reader comments
(niemanlab.org, Justin Ellis, englisch)
“Recode”, Reuters, “Popular Science”, “The Week”, “Mic”, “The Verge” und “FTW” von “USA Today” — diese Medien haben im Laufe des letzten Jahres ihre Kommentarfunktion abgeschaltet. Justin Ellis hat bei den Verantwortlichen nachgefragt: Warum? Auf welche Kanäle hat sich das Nutzer-Feedback verlagert? Und wie fällt die vorläufige Bilanz aus?

5. Alles durchleuchtet
(sueddeutsche.de, Karoline Meta Beisel)
Was würde die Vorratsdatenspeicherung für den Informantenschutz bedeuten? Der Journalist Daniel Moßbrucker hat sich mehr als 40 Tage lang selbst überwacht — mit genau den Mitteln, die auch Strafermittlern zur Verfügung stünden. Sein Fazit: “Das Netz der Daten ist viel enger, als ich erwartet hatte. […] Darum reicht es für Informantenschutz nicht mehr, sich auf Paragrafen in der Strafprozessordnung zu verlassen. Man muss sich bewusst machen, dass man theoretisch die ganze Zeit durchleuchtbar ist.”

6. Facebook führt automatisch wechselndes Aktions-Profilbild ein
(der-postillon.com)

Voyeurismus, y-Achse, Lügen gegen “Lügenpresse”

1. Journalismuskritik: Schaut ihn euch an, den Kollabierenden
(heise.de, Marcus Klöckner)
Am Dienstagmorgen ist Harald Krüger während einer Präsentation auf der Automesse IAA zusammengebrochen. Der BMW-Chef am Boden, ein Bild mit großer Symbolkraft — zumindest, wenn man bereit ist, den Schwächeanfall eines Managers mit den Geschicken eines Konzerns zu verknüpfen. Viele deutsche Medien waren dazu bereit. Dabei gehe der Informationsgehalt der Bilder “geradezu gegen null”, meint Marcus Klöckner: “Sie bedienen einen primitiven Voyeurismus.”

2. Finger weg von der y-Achse!
(twitter.com, Reto Schlatter)
Die erste Regel, die angehende Datenjournalisten lernen: niemals die y-Achse abschneiden! Das weiß offenbar auch die Schweizerische Volkspartei SVP — und manipuliert eine Grafik von “20 Minuten”, um Angst vor Einwanderung zu schüren. Ein Tweet von David Bauer bringt den y-Achsen-Trick auf den Punkt. Übrigens nicht das erste Mal, dass die SVP mit absurden Grafiken die Realität verzerrt.

3. Anonyme Postwurfsendung warnt vor „SZ“ und „DNN“
(flurfunk-dresden.de, owy)
Im Briefkasten einer Abonnentin der “Dresdner Neueste Nachrichten” steckt ein Flugblatt, das vor der angeblich einseitigen Berichterstattung der “DNN” und der “Sächsischen Zeitung” warnt. Dabei lege der anonyme Autor selbst “eine ziemlich einseitige Vorgehensweise an den Tag” und versuche “die ‘Lügenpresse’ mit Lügen zu bekämpfen.” Über einen etwas anderen Manipulationsfall klärt der “Südkurier” seine Leserschaft auf (siehe Kasten im Artikel).

4. Trial and Error
(message-online.com, Pauline Tillmann)
Anfang August haben Pauline Tillmann und sieben andere Journalistinnen ein Abo-Modell für “Deine Korrespondentin” gestartet. Ihre Erkenntnis nach anderthalb Monaten Paid Content: “Eine interessierte Community aufzubauen, ist ganz schön schwierig in Zeiten von vielen etablierten Marken wie ‘Zeit’, ‘Spiegel’ und ‘Bild’. […] Wir haben auf deine-korrespondentin.de exakt zehn zahlende Abonnenten — das sind 50 Euro Einnahmen im Monat.”

5. Mut zur Besonnenheit
(editonline.de, Danilo Scholz)
Am Montag durfte sich der Osteuropahistoriker Jörg Baberowski in der “FAZ” wortreich und meinungsstark über die vermeintlich “ungesteuerte Einwanderung” nach Deutschland mokieren. Danilo Scholz antwortet ihm — ebenso meinungsstark, aber etwas weniger wortreich. Besonders treffend: “‘Und ich wünsche mir, in meinem Land offen sagen zu dürfen, was ich denke, ohne von ahnungslosen Fernsehpredigern und überforderten Politikern darüber belehrt zu werden, was moralisch geboten ist und was nicht.’ Darfst du, Brauner. In der FAZ. Gegen Bezahlung.”

6. Die Blattmacher
(youtube.com, Video, 2:45 Minuten)
Das neue ZDF-Kabarett-Duo Christoph Sieber und Tobias Mann denkt sich in die Redaktionskonferenzen von “Bild”, “Spiegel” und “Stern”.

Warnschuss, “Bild” in der Bundesliga, Frauentausch

1. Türkische Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Medienkonzern wegen “Terrorpropaganda”
(dw.com)
Es steht nicht gut um die Pressefreiheit in der Türkei: Beinahe täglich treffen neue Meldungen ein, wie Präsident Erdogan regierungskritische Medien einschüchtert. Diesmal hat es die Mediengruppe Dogan getroffen, zu der unter anderem die “Hürriyet” und “CNN-Türk” gehören. Wegen angeblicher Verbreitung “terroristischer Propaganda” hat die türkische Staatsanwaltschaft Ermittlungen eingeleitet. Interessant in diesem Zusammenhang auch der Bericht der “Vice”, die appelliert, einen kürzlich festgenommenen Journalisten freizulassen: “Macht euch die sozialen Netzwerke zu Nutze, um eure Freunde über Rasools Schicksal und über die wackelnde Pressefreiheit aufzuklären.”

2. Charlie Hebdo verspielt Sympathien
(handelsblatt.de, Thomas Hanke)
Satire darf Grenzen ausloten, vielleicht muss sie es sogar. Doch jetzt ist “Charlie Hebdo” zu weit gegangen — so zumindest der Tenor in den Sozialen Netzwerken, nachdem die französische Satirezeitschrift den toten Flüchtlingsjungen Aylan Kurdi als Vorlage für zwei Karikaturen genutzt hat. Anscheinend hat eine britische Organisation bereits rechtliche Schritte angekündigt, noch seien aber keine Klagen eingegangen. Unterdessen hat “Charlie Hebdo” noch ein weiteres Problem: Es fehlt an guten Zeichnern.

3. Wie kam der Warnschuss in die Welt?
(taz.de, Martin Kaul)
Am Dienstagmorgen meldete RTL: “SCHÜSSE AN DER GRENZE” — in Großbuchstaben und als Tatsachenbehauptung. Angeblich hätten Polizeibeamte an der deutschen Grenze zu Österreich in der Nacht Warnschüsse gegenüber Flüchtlingen abgegeben. Für Martin Kaul ist die Nachricht “ein Beispiel für das, was passiert, wenn Hysterie das Nachrichtengeschäft erobert.” Zahlreiche andere Medien greifen die vermeintlichen Schüsse auf, später sagt ein Polizeibeamter gegenüber der “taz”: “Es hat definitiv keine Schussabgabe gegeben. Weder von der deutschen Landespolizei, noch von der Bundespolizei, noch von Kollegen in Österreich.”

4. Warum „Bild“ nicht bei Blendle ist und der Löwe den Geiger gefressen hat
(stefan-niggemeier.de)
Am Montag ist Blendle unter großem Medienecho in Deutschland gestartet. Obwohl Axel Springer am niederländischen Start-up beteiligt ist, fehlt die “Bild”-Zeitung im Portfolio des Blendle-Kiosks. Der Grund: “Bild” forderte eine Sonderbehandlung, die Blendle nicht zugestehen wollte. Während Stefan Niggemeier und seine Kommentatoren außerdem über einen Witz rätseln, den Mathias Döpfner bei der Blendle-Launch-Party erzählt hat, rätseln andere Blogger, ob Blendle nun die Medienbranche rettet oder nicht: Marcel Weiss, Ralf Heimann und Wolfgang Michal sind da eher skeptisch.

5. Powered by Promotion
(11freunde.de, Andreas Bock)
Am Wochenende ist wieder Bundesliga. Die Fußballer in der ersten und zweiten Liga werden dann aber nicht — wie sonst — mit einer Hermes-Werbung auf dem Trikotärmel auflaufen, sondern mit dem Logo der “Bild”-Aktion “Wir helfen”. Andreas Bock findet gut, dass die Deutsche Fußball Liga sich bei der Flüchtlingsthematik positioniert, fragt sich aber, ob dafür “‘Bild’ der richtige Partner” ist.

6. Beweisaufnahme mit „Frauentausch“
(lawblog.de)
Das Berliner Verwaltungsgericht hat entschieden, dass einer Neuköllnerin und ihren zwei Kindern kein Wohngeld zusteht — und stützt sich dabei auf eine Folge “Frauentausch”.

Kritik-Klau, Erdogan-Selfie, richtige Verschleierung

1. Krone.at klaut komplette „Stadl“-Kritik
(horizont.at, Timo Niemeier)
Hans Hoff musste sich am Wochenende die ARD-“Stadlshow” angucken und bei “DWDL” drüber schreiben. Schon schlimm genug. Doch dann hat Krone.at seinen Text komplett kopiert, um 900 Zeichen gekürzt und selbst veröffentlicht — ohne bei Hoff nachzufragen. Dafür habe man keine Zeit gehabt, sagt der Krone-Multimedia-Leiter. “DWDL”-Chef Thomas Lückerath dazu: “So dreist hat noch niemand DWDL-Artikel geklaut”.

2. Umstrittenes Titelbild: Polizei durchsucht Redaktion wegen Erdogan-Selfie
(spiegel.de, Hasnain Kazim)
Die türkische Zeitschrift “Nokta”, ein regierungskritisches Politmagazin, spottete auf seinem Cover mit einer Fotomontage über Staatschef Erdogan. Der lässt prompt die Redaktion durchsuchen und stoppt die Auslieferung der Ausgabe. Der Vorwurf: “Beleidigung des Präsidenten” sowie “Verbreitung von Propaganda für eine Terrororganisation”.

3. Urteil: Wegen falschem Germanwings-Co-Pilot auf Cover verurteilt
(tagesanzeiger.ch)
Die Boulevardzeitung “Österreich” hatte nach dem Absturz der Germanwings-Maschine im März ein unverpixeltes Foto des vermeintlichen Co-Piloten gedruckt. Nur: Es zeigte gar nicht ihn, sondern einen Deutschen, der in Bern lebt. Jetzt muss “Österreich” zahlen: 7500 Euro “wegen übler Nachrede, Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs und der Verletzung der Unschuldsvermutung”. Das Urteil ist allerdings noch nicht rechtskräftig.

4. Textsushi für die Generation YouTube
(taz.de, Adrian Schulz)
Mit “Ze.tt”, “Bento” und “BYou” haben “Zeit Online”, “Spiegel Online” und “Bild” kürzlich neue Jugendportale gestartet. Die “taz” lässt die Zielgruppe zu Wort kommen. Der 18-jährige Adrian Schulz ist wenig begeistert: “Vermutlich hecken Portale wie ‘Ze.tt’ und ‘Bento’ hüftsteife alte Herren aus, mittelalte Berufsjugendliche, zeitlose Junggebliebenseinwollende oder nie wirklich jung Gewesene.”

5. NZZ a.S. fordert Aussenpolitik in Militärstiefeln
(infosperber.ch, Jürgmeier)
Der Chef der “NZZ am Sonntag” glaubt, dass die Lösung der Flüchtlingskrise in den Herkunftsländern “einen Einsatz militärischer Mittel erfordern” würde. Jetzt schreibt ihm Jürgmeier einen Leserbrief: “Wer Verhandeln & Diplomatie als ‘Verschweizerung’ klein redet und derart lächerlich macht, darf sich nicht wundern, wenn seine (womöglich sensibel-verzweifelte) Rede Kriegstreiberei genannt wird.”

6. Dies ist keine Burka
(kleinerdrei.org, Miriam)
“Es gibt zehntausend Dinge, die mich an der deutschen Kopftuchdebatte nerven, und eines davon ist, dass die Leute keine Ahnung davon haben, was eine Burka ist und was nicht.” Eine wertvolle Hilfestellung, nicht nur für Journalistinnen und Journalisten.

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