Herman, Tele-Gym, Fellner, FKK

1. Interview mit Hans-Mathias Kepplinger

(derstandard.at, Doris Priesching)

Der Medienforscher Hans-Mathias Kepplinger stellt in einem langen, lesenswerten Gespräch fest, dass “der Anteil der Beiträge über Dinge, die uns gefährden können in den Medien im Laufe der Zeit immer mehr zugenommen hat, obwohl die Gefahren insgesamt abgenommen haben.”

2. Welt online wirbt mit FKK-Kompetenz

(carta.info, Robin Meyer-Lucht)

Welt.de schaltet Banner, mit denen für eine Erklärung des “neuen Trends” und “neuen Kults” FKK geworben wird. Den interessierten Leser erwartet nach dem Klick ein Artikel vom 23. Juli 2008, der das nicht erklärt.

3. Portrait von Niki Fellner

(falter.at, Stefan Apfl)

Ein Text über den “Kronprinz von ‘Österreich'”, den 24-jährigen Niki Fellner, Sohn von Wolfgang Fellner, der rund 70 Stunden pro Woche im Newsroom verbringt.

4. “Tele-Gym im BR: Schleichwerbung?”

(sueddeutsche.de, Marvin Oppong)

“Bauch, Beine, Po: Im Bayerischen Fernsehen hat das ‘Tele-Gym‘ der Fitnessfee Johanna Fellner viele Fans – und externe Helfer: Krankenkasse, Staat und der Adidas-Konzern mischten mit.”

5. “Hubert Burda und das Jammern der Verleger “

(sierralog.com)

Das Sierralog macht ein Gedankenexperiment und fragt sich, wie wohl Burda reagiert hätte, wenn 1998 jemand gekommen wäre und vorgeschlagen hätte: “Nun ja, ich habe daran gedacht ab sofort monatlich rund EUR 50,- breit gestreut in diversen Burda Medien zu Werbezwecken einzusetzen. Aber bitte semantisch einigermaßen sinnvoll und zahlen will ich dann, wenn es auch wirklich nützt …”

6. “Eva Herman gewinnt im Berufungsprozess gegen Axel-Springer-Verlag”

(olg-koeln.nrw.de, PDF)

“Der 15. Zivilsenat verbot dem Verlag, die Moderatorin weiter falsch in der Weise zu zitieren, wonach sie den Nationalsozialismus in Teilen gutgeheißen habe, nämlich in Bezug auf die Wertschätzung der Mutter. Außerdem muss der Springer-Verlag eine Geldentschädigung von 25.000,- Euro zahlen und in einer weiteren Veröffentlichung richtig stellen, dass Frau Herman die Äußerung so nicht getätigt hat.”

Böhm, Aigner, Cerf, @BonitoTV

1. “Offener Brief von Karlheinz Böhm an den Gong Verlag”

(menschenfuermenschen.de, Karlheinz Böhm)

Karlheinz Böhm dementiert in einer Pressemitteilung einen Artikel in der Zeitschrift die aktuelle vom 18. Juli 2009. Er habe sich nicht “zum Sterben in die Berge” zurückgezogen. “Ich habe mich doch sehr über den Artikel über meinen Gesundheitszustand gewundert und mich gefragt, wie Ihre Redaktion nach einem kurzen Wortwechsel mit meiner Tochter zu dieser unseriösen Diagnose kam.”

2. “Ring frei, Frau Ministerin”

(axel-springer-akademie.de, Manuel Bewarder)

Ilse Aigner, Bundesministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, wird von Studenten der Axel-Springer-Akademie interviewt: “Aigner spricht darüber, wie eine Kampagne für eine bildhafte Kennzeichnung von Lebensmitteln angestoßen werden könnte. ‘Vielleicht könnte ich Sie in den Medien dazu gut gebrauchen?'”

3. Interview mit Vinton G. Cerf

(faz.net, Marco Dettweiler und Roberto Zicari)

“Die Copyright-Problematik entsteht doch dadurch, dass das Netz durch Kopieren funktioniert. Ein Browser kopiert eine Datei von einem Webserver und interpretiert sie dann für die Darstellung im World Wide Web. Copyright hat historisch immer so funktioniert, dass der Vertrieb von Werken in physischer Form wie Bücher, CDs, DVDs, Magazine, Zeitungen, Videokassetten oder LPs kontrolliert wurde. Digitale Informationen können nun mal leicht kopiert und verteilt werden. Dadurch entsteht ein Problem mit dem herkömmlichen Urheberrecht.”

4. “Recherche? ‘FAZ’ fällt auf falschen Schmidt rein”

(dwdl.de, Thomas Lückerath)

“Seit Monaten ist bekannt und im Web leicht recherchierbar, dass unter @BonitoTV weder Harald Schmidt noch sein Team twittert. Und doch fiel jetzt jemand auf eine fiktive Pressekonferenz rein – und das ausgerechnet bei der ehrenwerten ‘Frankfurter Allgemeine Zeitung’.”

5. “Neuer Schlagabtausch Meyer/Köppel”

(tagesanzeiger.ch, David Vonplon)

“Im ‘SonntagsBlick’ beschimpft Frank A. Meyer die ‘Weltwoche’ als ‘rechtsradikales Sektenblatt’. Verleger Roger Köppel will das nicht akzeptieren. Droht nun ein juristisches Nachspiel?”

6. “Helft Gruner + Jahr!”

(freischreiber.de)

“Gruner + Jahr kämpft mit Umsatzeinbußen – Freischreiber hilft!”

Zwei-Klassen-Leserschaft

Man hört ja in der letzten Zeit oft, dass Verleger über die “Alles kostenlos”-Mentalität im Internet klagen.

Die “Bild am Sonntag” hat sich offenbar eine neue Taktik zu dem Thema überlegt. Während Leser (also Käufer) der Print-Ausgabe eine fehlerfrei beschriftete Grafik zum Thema Parkinson zu Gesicht kriegen, müssen Besucher von Bild.de mit sowas hier Vorlieb nehmen:

Das sind nun wirklich zu viele Rechtschreibfehler, um die alle abzutippen.

Mit Dank an Diana S.

Nachtrag, 28. Juli: Vermutlich wurden ausreichend Print-Ausgaben abgesetzt, denn nun dürfen auch die Online-Leser die korrekte Version sehen.

Lüthi, Konken, Pantelouris, Metaphern

1. Interview mit Barbara Lüthi

(sonntagszeitung.ch, Ursula Zenger)

Die Schweizer Fernsehjournalistin Barbara Lüthi erzählt von ihrem Korrespondenten-Dasein in China. “Das Internet verändert China, es ist eine grosse, subversive Kraft. Zurzeit gibt es rund 300 000 Blogs, in denen die ‘Charter 08’ diskutiert wird, ein neuer Vorschlag für eine politische Reform. Andere Leute stellen ihre Beschwerden oder Anliegen ins Netz, samt Handynummer. Oder ein Bauer filmt mit dem Handy einen Aufstand und rennt ins nächste Internetcafé, um die Bilder zu verbreiten. Die werden zwar rasch gesperrt. Aber ein, zwei Stunden genügen, damit wir das aufgreifen.”

2. “Braucht mich noch einer?”

(print-würgt.de, Michalis Pantelouris)

Michalis Pantelouris erinnert sich an goldene Zeiten “in der Hochzeit der ersten Internet-Blase”, welche die meisten Online-Journalisten nie erlebt haben dürfen. Verleger Dirk Manthey (heute meedia.de) hat “nicht nur das Fitnessstudio, den Golfclub und eine wöchentliche Massage bezahlt, er hat auch jedem einzelnen Angestellten eines Magazins eine Magnum-Flasche Champagner geschickt, wenn ihm eine Ausgabe besonders gut gefiel.”

3. “Worte des Vorsitzenden Konken”

(netzfundbuero.de, Slideshow)

10 Zitate von Michael Konken, seit 2003 Vorsitzender des DJV, zum Beispiel “Das Internet ist eine Plattform auch für Schmierfinken ganz besonderer Art”. Wer Mitglied des DJV ist und das Internet nicht zwigend als Feind des Journalismus sieht, kann sich ja seine Mitgliedschaft nach der Lektüre nochmals überlegen.

4. “Berichten deutsche Medien über Googles Antwort? Nicht wirklich.”

(netzwertig.com, Marcel Weiss)

“Viele deutsche Medien haben über die ‘Hamburger Erklärung’ der Verleger berichtet. Über Googles Antwort herrscht mehrheitlich Schweigen.”

5. “Stell dir vor es ist Browser-Krieg und niemand geht hin”

(netzwelt.de, Michael Knott)

Was hat es eigentlich mit den Kriegs-Metaphern im Journalismus auf sich? “Da ziehen Schnäppchenjäger freiwillig in Rabattschlachten, Hacker bereiten IT-Administratoren Kopfschmerzen durch DDOS-Attacken, Microsoft-Chef Steve Ballmer bläst zum Angriff auf Yahoo – eigentlich kann der Suchmaschinenbetreiber da gleich die Flinte ins Korn werfen.”

6. “Fünf Irrtümer über die Piratenpartei”

(futurezone.orf.at, Günter Hack)

5 “populäre Irrtümer” über die Piratenpartei im Detail widerlegt.

AP  

Diese Meldung unterliegt dem Copywrong

Die Nachrichtenagentur AP macht in diesen Tagen Schlagzeilen mit einer neuen Politik und einer neuen Technik: Sie will radikal gegen ihrer Meinung nach unbefugten Gebrauch ihrer Meldungen vorgehen. “Wir haben zu lange dagestanden und zugesehen, wie andere Leute mit der harten Arbeit unserer Journalisten Geld gemacht haben”, wird AP-Chef Tom Curley in einer Meldung seiner eigenen Agentur vom Freitag zitiert.

Am selben Tag veröffentlichte der deutsche Dienst von AP folgende Meldung:

Apple lenkt im Streit mit Palm um iTunes ein /
Funktion beim Smartphone Pre wieder aktiviert

New York (AP). Apple hat in einem Streit mit dem Konkurrenten Palm eingelenkt: Das Smartphone Pre von Palm kann jetzt wieder die Musik-Download-Software iTunes nutzen. Apple ermöglichte das mit einem automatischen Software-Update an die Telefone, wie Palm am Donnerstagabend in einem Blog-Eintrag mitteilte. Apple hatte die Funktion, eine der interessantesten beim Pre, vergangene Woche abgeschaltet und erklärt, das Smartphone gebe fälscherlicherweise vor, ein iPod zu sein. (…)

Wir wissen nicht, ob wir mit diesem Zitat schon gegen irgendwelche ambitionierten Copyright-Vorstellungen von AP verstoßen haben. Sicher aber ist, dass es der Nachrichtenagentur schwer fallen dürfte, sich auf die “harte Arbeit” ihrer Journalisten zu berufen, denn die Meldung ist falsch. Apple hat keineswegs eingelenkt. Palm hat es nur durch einen (rechtlich umstrittenen) Trick geschafft, die Software von Apple zu überlisten. Der Eintrag im offiziellen Palm-Blog, auf den sich AP beruft, spricht auch weder von einem Einlenken, noch einem Software-Update von Apple: Es ist natürlich die Firma Palm, die eine neue Version ihres Betriebssystems veröffentlicht hat, und so den Streit mit Apple auf die Spitze treibt.

Das hat inzwischen nach Leserhinweisen sogar die Online-Redaktion der “Rheinischen Post” gemerkt, die die AP-Meldung übernommen (und, wie üblich, zum Eigenbericht umdeklariert) hatte.

Nur von AP gibt es bis heute keine Korrektur. Vermutlich sind sie noch damit beschäftigt nachzugucken, ob ihnen jemand diese Meldung geklaut hat.

Mit Dank an Bernd K.!

Beckstein von keinem Alligator fast gefressen

Wie muss man es sich eigentlich vorstellen, wenn man “fast” von einem Alligator gefressen wird? Im Falle des ehemaligen bayerischen Ministerpräsidenten Günther Beckstein ist es so, dass der sich das offensichtlich als ein lustiges Abenteuer vorstellt. Im Interview mit der “Augsburger Allgemeinen” jedenfalls erzählt er ziemlich gut gelaunt und entspannt  von einem aktuellen Urlaubserlebnis:

Haben Sie die neue Freizeit heuer schon einmal für Urlaub genutzt?

Beckstein: Ich war in den USA.

Wo?

Beckstein: In Florida.

Wie war’s?

Beckstein: Spannend. Um ein Haar wäre ich von einem Alligator gefressen worden!

Wie bitte?

Das “spannende” Erlebnis, beinahe gefressen zu werden, ist der “Augsburger Allgemeinen” gleich mal eine Überschrift wert — und auch Bild.de und der “Münchner Merkur” in seiner Online-Ausgabe haben schon eine weitgehend klare Vorstellung davon, wie das sein muss, wenn man in den amerikanischen Everglades mit einem Boot kentert und als leckere, exotische Hauptmahlzeit ausgemacht wird:

Schließlich schildert  Beckstein den dramatischen Moment, als er den schwimmenden Monstern gerade eben nochmal entkam. Nämlich so:

“Meine Frau und ich fuhren in einem Kanu durch die Everglades und beobachteten Schildkröten und riesige Alligatoren – plötzlich kenterten wir”, sagte Beckstein. “Doch Gott sei Dank griff uns kein Alligator an.”

Das — so befand man bei dpa — darf man einer guten Nachrichtenagenda keineswegs vorenthalten. Der Leadsatz ihrer Vorab-Meldung vom Freitag liest sich demenstprechend trocken und seriös:

Bayerns ehemaliger Ministerpräsident Günther Beckstein (CSU) wäre bei seinem jüngsten USA-Urlaub beinahe von einem Alligator gefressen worden.

Mit Dank an Markus M. und Noire.

Bild, sid  

Luca Toni? Ich glaub, et hackt!

Man darf aber auch wirklich nichts glauben, was so im Internet steht:

Hacker-Attacke auf die Homepage: Luca Toni beim BVB eingeschmuggelt

Bild.de berichtete gestern über eine “Hacker-Attacke” auf die Website des Fußballbundesligisten Borussia Dortmund (in der Printausgabe war es gar eine “dreiste Hacker-Attacke”): Dort waren in der Rubrik “Mannschaft” für kurze Zeit die Daten des Bayern-Stürmers Luca Toni zu sehen gewesen.

Alles nur ein Scherz. Ein Unbekannter war wohl in den Server eingedrungen und hatte die Falschmeldung auf der Homepage platziert.

Was Bild.de nicht schrieb: Dort wären nicht nur Tonis Daten zu finden gewesen, sondern die jedes beliebigen Bundesliga-Spielers seit 1965. Die IT-Abteilung von Borussia Dortmund erklärte uns auf Anfrage, dass die angezeigten Daten aus einer externen Datenbank stammten, in der jeder Spieler eingetragen ist, der jemals in der Bundesliga gespielt hat.

Wenn man die Pfadangabe im Browser entsprechend veränderte, konnte man diese Daten auf der BVB-Website sehen. Mitglieder eines BVB-Fanforums hatten am Mittwoch genau das zur gegenseitigen Erheiterung getan — unter anderem mit Christopher Katongo, dem längst verstorbenen Hans Auernhammer und eben Luca Toni.

Auch der Hinweis “Die unterschriebene Autogrammkarte von Luca Toni liegt leider noch nicht vor, wird aber so schnell wie möglich nachgeliefert…” hätte sich (natürlich mit entsprechendem Namen) bei jedem Spieler gefunden, der nicht beim BVB unter Vertrag steht.

Wäre das Laden von externen Inhalten ein Hacker-Angriff, hätte Bild.de vor zwei Jahren auch einen gehabt. Also nichts mit einer “Falschmeldung auf der Homepage” oder “einem Unbekannten”, der “in den Server eingedrungen” war. Vor allem aber auch nichts mit einer solchen Montage:

Luca Toni auf der BVB-Homepage. Er muss in der neuen Saison bei den Bayern um seinen Stammplatz zittern. Trotzdem ist der Italiener, hier als Montage im BVB-Trikot, für die Borussen kein Thema

Die hatte Bild.de der Einfachheit halber in Ermangelung spannender Fotos nämlich gleich selbst gemacht.

Das wiederum war dem Sportinformationsdienst (sid) nicht klar, als er gestern nicht nur die Behauptung vom Hackereingriff weiterverbreitete, sondern ihr auch noch die völlig falsche Überschrift “Hacker zieht Toni BVB-Dress an” gab.

Und damit war die Geschichte nicht mehr aufzuhalten: Sie stand beim Sportportal spox.com, auf Handelsblatt.com und Focus.de und unter einer anderen sid-eigenen Überschrift bei 11freunde.de. Für die Netzeitung handelt es sich um “eine höchst peinliche Angelegenheit” und die niederländische Website “Soccerway” überspannt den Bogen gleich richtig:

“Luca Toni joins Borussia Dortmund, it’s official.” This is the news many German fans woke up to this Friday, only to find out that it had all been the work of a rather inventive hacker.

The headline appear on the official website of Borussia Dortmund. To add to the hoax, the hacker included a picture of Toni wearing a Borussia jersey.

Das schwedische “Aftonbladet” bebilderte seine Meldung zum Thema gleich mit einem Screenshot von Bild.de und auch die renommierte italienische Sportzeitung “Gazzetta dello Sport” ließ es sich nicht nehmen, über den “Fall” zu berichten.

Mit Dank an die Hinweisgeber.

Nachtrag, 25. Juli, 00:15 Uhr: Bild.de hat sich zu einer kleinen (jetzt natürlich etwas späten) Überarbeitung der Bildunterschrift entschieden, den Rest des Artikels aber unverändert gelassen:

Luca Toni auf der BVB-Homepage. Er muss in der neuen Saison bei den Bayern um seinen Stammplatz zittern. Trotzdem ist der Italiener, hier als BILD-Fotomontage im BVB-Trikot, für die Borussen kein Thema

Nachtrag, 27. Juli: Bereits am Samstag hat “Welt Online” (wo man die Geschichte vom Hacker-Angriff auch verbreitet hatte) in einem Artikel klargestellt, was wirklich geschehen ist.

Alle anderen hier verlinkten Medien bleiben nach wie vor bei ihrer Darstellung — bzw. der von “Bild” und dem sid.

DJV, ZDF, Palin, von der Leyen

1. Deutsche Familienministerin fordert Internet-Verhaltenskodex

(rp-online.de, Eva Quadbeck)

Die Erziehung der Bürger durch den Staat schreitet voran. Nach den Netzsperren möchte Ursula von der Leyen bei den “sozialen Netzwerken im Internet” “einen Verhaltenskodex entwickeln”. Die Wahl ihres von der Netzgemeinde gewählten Übernamens “Zensursula” hält sie für “patent”.

2. “Eine Woche neues ‘Heute’-Studio”

(taz.de, Daniel Bouhs)

“Im neuen Nachrichtenstudio übertreibt es das ZDF mit Effekten. Aufwändige 3D-Grafiken bringen nicht zwangsweise Erkenntnisgewinn.”

3. “Antwort des DJV auf Björn Sievers”

(carta.info)

Der DJV antwortet auf den offenen Brief von Björn Sievers und stellt fest: “Google hat sein erfolgreiches Geschäftsmodell auf der systematischen Auflistung und Verlinkung zu Beiträgen Dritter aufgebaut, für die das Unternehmen keinen Cent bezahlt.”

4. “Ulrich Deppendorfs Schweißausbruch am Ufer des Sommerlochs”

(faz-community.faz.net/blogs/fernsehblog, Stefan Niggemeier)

Stefan Niggemeier kommentiert eine Online-Diskussion (ab hier) zwischen Kai Gniffke und Ulrich Deppendorf: “Wenn schon seine harmlosen Frotzeleien über den Virtualitätspomp des ZDF Anlass genug für Deppendorf sind, sich um eine Retourkutsche in zwei Jahren (!) zu sorgen, mag man sich nicht ausmalen, was ernste Kritikversuche für Schweißausbrüche bei ihm auslösten – und wie oft er entsprechende Formen des Journalismus womöglich verhindert.”

5. Werbung und Moral

(wirres.net, Felix Schwenzel)

Felix Schwenzel macht sich in einem längeren Beitrag Gedanken über Werbung und Moral: “das doofe ist ja, ich finde werbung auf blogs und in zeitungen und zeitschriften gut. werbung finanziert leute wie heribert prantl, günter wallraff, jens weinreich und ermöglicht ihnen das zu schreiben was wir alle schätzen. werbung ermöglicht, dass ich mir günstige tageszeitungen, die FAS, die brandeins oder die dummy regelmässig leisten kann. (…) ich hätte es auch gerne, dass werbung stefan niggemeier, markus beckedahl, lukas heinser, malte welding, peer schader, herrn paulsen oder mir (und anderen) ermöglicht weiterhin unabhängig und frei ins internet zu schreiben.”

6. “Palin’s Resignation: The Edited Version”

(vanityfair.com)

Vanityfair.com setzt den Rotstift an. Und zwar “korrigiert” die Website die Rücktrittsrede von Sarah Palin.

Bremen deutscher Meister im Car-Sharing

Werder-Star müsste man sein…

Warum denn das jetzt?

Gestern wurden alle Profis sowie die Geschäftsführung nach nur einem Jahr schon wieder mit neuen Dienstfahrzeugen von Sponsor Volkswagen ausgerüstet.

Ach so.

Betrachtet man die Bildergalerie aber genauer, in der Bild.de gleich 37 Dienstwagen der Spieler und Funktionäre von Werder Bremen präsentiert, dürfte sich der Neid in Grenzen halten.

Man muss sich nur mal ansehen, wie viele Personen sich offenbar ein und denselben Wagen teilen müssen:

Oliver Rau: schwarzer Touareg, Thomas Schaaf: schwarzer Touareg, Aaron Hunt: schwarzer Touareg, Daniel Jensen: schwarzer Touareg, Torsten Frings: schwarzer Touareg

Und damit nicht genug — für manche Kollegen muss das Fahrzeug auch noch jedes Mal umlackiert werden:

Jurica Vranjes: blauer Touareg, Clemens Fritz: grauer Touareg, Sebastian Prödl: grauer Touareg

Aber auch, wer sich gegen einen Touareg entschied, hatte irgendwie Pech:

José-Alex Ikeng: weißer Scirocco, Marko Futacs: grüner Scirocco, Niklas Andersen: grüner Scirocco, Hugo Almeida: schwarzer Scirocco

Mit Dank an Clemens W.

Bild  

Huntelaar hält sich nicht an “Bild”-Wissen

“Bild” wusste es am Dienstag mal wieder ganz genau:

Huntelaar sagt JA zu Stuttgart - Aber er verhandelt noch mit Real über eine Abfindung

Die Bundesliga darf sich auf einen neuen Super-Star freuen! […]

Nach langer Überlegung und viel Stuttgarter Überzeugungsarbeit gab der Torjäger gestern Nachmittag den Schwaben sein Ja-Wort. […]

Beim VfB wird er voraussichtlich bis 2013 unterschreiben.

Gut: “ganz fix ist der Mega-Deal damit noch nicht”, wie “Bild” selbst schrieb. Aber das hielt das Blatt natürlich nicht davon ab, ihn schon einmal als Tatsache zu verkaufen (so dass man hinterher sagen könnte, es als erster gewusst zu haben) und die Leserschaft schon einmal über die Namen und Berufe von Huntelaars Eltern zu informieren.

Wie unfix der Mega-Deal dann wohl letztlich doch war, zeigte heute eine Pressemitteilung des VfB Stuttgart:

Bundesliga, 23.07.2009: Keine Einigung

Der VfB hat am gestrigen Abend die Transferverhandlungen mit Klaas-Jan Huntelaar beendet. Der niederländische Nationalspieler hatte die gemeinsam vereinbarte Frist für eine definitive Entscheidung über einen Wechsel zum VfB Stuttgart nicht eingehalten, weil er sich mit seinem derzeitigen Verein Real Madrid nicht auf eine Vertragsauflösung verständigen konnte.

Und kurz darauf wusste es dann auch Bild.de.

Mit Dank an Camillo W.

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