Archiv für August 30th, 2013

Man lebt nur zweimal

Endlich mal eine gute Nachricht:Die Agentin des Schauspielers dementiert die Gerüchte - Sean Connery nicht an Alzheimer erkrankt

Schauspieler Sean Connery (83) ist nicht an Alzheimer erkrankt! Seine Agentin Nancy Seltzer widerspricht den Gerüchten um eine Demenzkrankheit vehement: “Das ist wirklich verrückt und totaler Unsinn.”

Das Gerücht war Anfang dieser Woche um die Welt gegangen. Es beruhte auf angeblichen Aussagen des Schauspielers Michael Caine, der gut mit Sean Connery befreundet ist.

Im Artikel räumt Bild.de ein, dass auch die “Bild am Sonntag” darauf reingefallen sei:

BILD am SONNTAG zitierte den britischen Schauspieler [Michael Caine] ebenfalls mit den Worten: “Er ist nicht mehr Herr seiner Sinne.”

Das klingt zwar schuldbewusst und transparent, ist aber nur die halbe Wahrheit. Denn die “Bild am Sonntag” hat dieses Gerücht nicht “ebenfalls” verbreitet, sie hat es überhaupt erst in die Welt gesetzt. Alle anderen haben nur von ihr abgeschrieben.

ALZHEIMER-SORGEN - Sean Connery vergisst sein Leben

In dem Artikel heißt es, der Schauspieler lebe “zurückgezogen in Spanien oder in seiner New Yorker Wahlheimat”. Und er verliere “zunehmend sein Erinnerungsvermögen”.

Nur noch Vertraute wie Kollege Michael Caine, 80, haben Zugang zu ihm. “Er ist nicht mehr Herr seiner Sinne”, sagte Caine zu BILD am SONNTAG. Der einst so smarte Schotte […] sei nur noch ein Schatten seiner selbst. Caine: “Man muss sich ernste Sorgen machen.”

Das taten die Medien dann auch. Überall auf der Welt. Und zwar immer nur unter Berufung auf die “Bild am Sonntag”.

Die Geschichte schlug derart hohe Wellen, dass sich Connerys Agentin gezwungen sah, die Sache offiziell klarzustellen: Der Artikel sei “lächerlich” und “totaler Unsinn”, teilte sie am Dienstag mit. Es stimme ja nicht einmal die Behauptung, dass Connery in Spanien lebe.

Am selben Tag sagte Michael Caine, auf dessen angeblichen Zitaten die Geschichte hauptsächlich beruhte, der “Bild am Sonntag”-Artikel sei “völlig absurder Bullshit”. Er wisse nicht, wo die Zeitung ihre Informationen herhabe. Man habe seine Aussagen entweder verdreht oder falsch verstanden. In Wirklichkeit gehe es Sean Connery prächtig, er habe erst diese Woche noch mit ihm gesprochen.

Mit Dank an Kim B., Rüdiger S., JJ und Daniel.

Maischberger, Mollath, MedienVielfaltsMonitor

6 vor 9

Um 6 Minuten vor 9 Uhr erscheinen hier montags bis freitags handverlesene Links zu lesenswerten Geschichten aus alten und neuen Medien. Tipps gerne bis 8 Uhr an [email protected].

1. “Fünf Mediengruppen teilen sich rund 60 Prozent der Meinungsmacht”
(blm.de)
Der “MedienVielfaltsMonitor 2013” (PDF-Datei) der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien. “ARD, Bertelsmann, Axel Springer, ProSiebenSat.1 sowie das ZDF verfügen über rund 60 Prozent der Meinungsmacht in Deutschland und prägen die Meinungsbildung durch Medien.”

2. “Augstein: Keine Frage des Stils, sondern der Haltung”
(dradio.de, Jürgen Liminski)
Franziska Augstein spricht zur Verpflichtung von Nikolaus Blome durch den “Spiegel”: “Was hat so jemand beim ‘Spiegel’ verloren, der die Haltung wechselt je nach Arbeitgeber?”

3. “Wollen wir diese Bilder sehen?”
(handelsblatt.com, Claus Eurich)
Der Umgang mit Bildern aus Syrien: “Bilder, deren Herkunft nicht genauso zweifelsfrei geklärt ist wie die Kontexte hinsichtlich des Dargestellten, taugen nicht zur schnellen Veröffentlichung – auch wenn es die einzigen zugänglichen Bilder sind. Dann müssen eben Worte sich bemühen, das unfassbare Grauen und Leiden angemessen wiederzugeben.”

4. “3 Fragen, die sich Journalisten stellen sollten, wenn sie eine wissenschaftliche Studie lesen”
(ricogrimm.de)
“1. Können diese zwei Dinge wirklich miteinander in Verbindung stehen? 2. Hat der Autor der Studie wirklich alle Ereignisse berücksichtigt? 3. Hat er wirklich ALLE berücksichtigt?”

5. “‘Lob kann manchmal mehr verunsichern als Tadel'”
(journalist.de, Hans Hoff)
Hans Hoff plaudert mit Sandra Maischberger über Talkshows.

6. “‘Mollath muss sich einfach wehren'”
(dradio.de, Dieter Kassel)
Dieter Kassel fragt bei Anwalt Gerhard Strate nach, warum er “Gutachten zusammen mit ärztlichen Stellungnahmen und zahlreichen Gerichtsdokumenten” zum Fall Gustl Mollath auf strate.net verfügbar gemacht hat: “Mollath muss sich einfach wehren! Und er muss deutlich machen, auf welcher trivialen Ebene zum Teil diese Gutachten einfach ihre Fakten selektiert haben, des Weiteren ihre rhetorischen Figuren aufbauen über angebliche Verrücktheiten des Herrn Mollath.”