Ballermann, Stadtschreier, Jugendliche

6 vor 9

Um 6 Minuten vor 9 Uhr erscheinen hier montags bis freitags handverlesene Links zu lesenswerten Geschichten aus alten und neuen Medien. Tipps gerne bis 8 Uhr an [email protected].

1. “Bild-Kampagne: Vize-Bürgermeister Gijón dementiert Ballermann-Aus”
(mallorcazeitung.es)
“Politiker will unseren Ballermann dichtmachen”, so die “Bild”-Titelschlagzeile am Montag. “‘Meine Aussagen wurden völlig verdreht’, so der Politiker der konservativen Volkspartei (PP) am Dienstag (23.7.) gegenüber der Mallorca Zeitung.”

2. “8 Spielregeln für einen fairen Umgang mit der Gegenseite”
(journalist.de, Marcus Lindemann)
Marcus Lindemann schlägt Spielregeln vor im Umgang mit dem Objekt der Berichterstattung: “Dass Journalisten häufig berichten, obwohl sie die Gegenseite nicht angehört haben, liegt an vermeintlichem Zeitdruck, an Bequemlichkeit und auch an einigen Missverständnissen, die zu einer Angst vor dieser Konfrontation führen: Die Geschichte könnte kaputtgehen, die Gegenseite könnte sich wehren, auch juristisch.”

3. “Ein Heuhaufen voller Stecknadeln”
(theeuropean.de, Klaudia Wick)
Wer nach langer Abstinenz den Fernseher an einem x-beliebigen Abend einschalte, lande oft in dahinplätschernden Regelprogrammen, schreibt Klaudia Wick: “Natürlich ist das dann enttäuschend!”

4. “Stadtschreier und Bote statt Twitter und Facebook”
(dradio.de, Burkhard Müller-Ullrich)
Das ausführliche Nichtssagen der Medien zur Geburt des Prince of Cambridge: “Die britischen Fernsehmoderatoren haben qualvolle Tage hinter sich, in denen sie dauernd über die Nichtfortschritte des Geburtsvorgangs reden mussten, ohne dass es irgendetwas Neues zu berichten gab. Jeder kennt diese diskursiven Endlosschleifen und wünscht sich manchmal den Town Crier zurück, denn der verkündete Wesentliches und das kurz.”

5. “Von Besserwissern und Märchenonkeln”
(wissen.dradio.de, Audio, 75 Minuten)
Wissenschaftsjournalisten reden über den Zustand des Wissenschaftsjournalismus.

6. “Kritik der Medienkritik”
(nzz.ch, Philippe Weber und Andreas Pfister)
Wie Jugendliche Medien wahrnehmen, aus der Sicht zweier an der Kantonsschule Zug unterrichtenden Lehrer: “Auffallend ist an diesen kritischen Erzählungen, dass die Jugendlichen klassische Massenmedien, digitale Angebote und soziale Netzwerke oft im gleichen Zug nennen.”