Mit Wikipedia wär’ das nicht passiert

Man darf sich als Journalist ja nicht allzu sehr auf Wikipedia verlassen. Es gibt aber auch Fälle, bei denen ein kurzer Recherche-Abstecher dorthin gar nicht so verkehrt gewesen wäre.

Drei kleine Beispiele.

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In der morgendlichen Belanglosigkeits-Klickstrecke “10 um 10” präsentierte Bild.de heute “zehn witzige Fehlermeldungen aus dem Internet”. Darunter auch diese hier:[Bilunterschrift:] Für alte Hasen: Wer früher mit MS-DOS gearbeitet hat, bekommt beim Aufruf dieser 404-Seite einen gehörigen Schreck

Kleiner Hinweis für die “alten Hasen” von Bild.de: Diese Fehlermeldung trat bei AmigaOS auf – nicht bei MS-DOS.

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Zu einem ganz anderen Thema. Gestern wurde in einem Glascontainer in Meerbusch der Kopf eines Tieres gefunden. Laut Bild.de handelte es sich dabei um “den fachmännisch abgetrennten Kopf eines Rotwild-Rehs.” Ah ja. Interessant. Vor allem, weil Rehe und Rotwild in etwa so viel gemeinsam haben wie AmigaOS und MS-DOS.

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Moment – eine Gemeinsamkeit fällt uns da doch ein: Sie leben beide nicht auf Hashima. Dort lebt allerdings auch sonst nicht besonders viel. Denn Hashima ist eine verlassene Insel im Ostchinesischen Meer. Sie diente als Vorlage für einige Kulissen im James Bond-Film “Skyfall”. Bild.de erklärt nun, was es mit dieser Geister-Insel auf sich hat:

Die ehemalige Residenz von 5000 Minenarbeitern wurde 2009 geschlossen, weil die Bausubstanz der Gebäude so schlecht war, dass die Sicherheit der Bewohner nicht mehr gewährleistet werden konnte. In kürzester Zeit wurde die Insel evakuiert und ist seither verlassen. Heute dürfen Touristen nur noch mit einem Boot daran vorbei fahren.

Na ja, das ist höchstens viertelrichtig. Denn geschlossen wurde die Insel schon 1974. Und seit 2009 ist sie wieder zugänglich für Touristen.

Mit Dank an Henning, Dieter S., Jens G. und Kai-Oliver K.