Im Sommer 2006, wenige Tage nachdem eine Französin namens Alexandra Paressant dem britischen Boulevardblatt “The Sun” intime Details über den brasilianischen Fußballspieler Ronaldinho erzählt hatte, sah die letzte Seite der “Bild”-Zeitung so aus:
Und man kann nicht einmal behaupten, dass “Bild” damals keine Anstrengung unternommen hätte, sich von der eigenen Geschichte zu distanzieren:
(…) jetzt soll Brasiliens Superstar Ronaldinho (26) angeblich einen echten Traumtreffer gelandet haben. Das französische Top-Model Alexandra Paressant (…) behauptet steif und fest, daß der weltbeste Fußballspieler abseits des Rasens nur für SIE dribbelt. (…)
(Fettungen von uns.)
Allerdings: Damit SIE der “Bild”-Zeitung “jetzt zum 1. Mal” erzähle, wie sie Ronaldinho kennengelernt habe, wurde “Ronaldinhos angebliche Geliebte” von den “Bild”-Kollegen Cathrin Gilbert und Florian Scholz extra “aufgespürt”.
Aufgespürt, aha.
Wenige Tage später druckte die “Bild am Sonntag” ein Interview von Gilbert & Scholz mit Paressant, illustriert mit einem der “Bild”-Fotos und einem unscharfen Foto, das zuvor bereits in der “Sun” zu sehen war. Der Text klang ähnlich vertraut:
Weltfußballer Ronaldinho (26) dribbelt neben dem Platz nur noch für Sie [sic]: Alexandra Paressant (26). Das behauptet zumindest das Top-Model aus Frankreich.
Und wiederum kaum eine Woche später berichteten Gilbert & Scholz in “Bild” erneut über Paressant — diesmal mit einem neuen Foto, das angeblich Ronaldinho “und Freundin Alexandra” auf Marbella zeigte, tatsächlich aber etwas ganz anderes zeigte.

Ronaldinho bekennt sich öffentlich zu seiner neuen Liebe, dem französischen Top-Model Alexandra Paressant (…).
Frech oder selbstvergessen, jedenfalls so, als hätte es die “Sun”-Enthüllungen nie gegeben, hieß es über Ronaldinhos “neue Liebe” nun sogar:
BILD berichtete exklusiv.
Die Zeitschrift “Rund” schreibt jedoch in ihrer März-Ausgabe (u.a. unter Berufung auf das französische Magazin “So Foot”):
Laut “Rund”-Magazin handelt es sich bei Paressant vielmehr um “eine Expertin der Medienmanipulation” (oder gar “eine Verrückte”). Ihr sei 
Die Fotos, mit denen “Bild” und “BamS” ihre Paressant-Geschichten immer wieder großzügig bebilderten (O-Ton “Bild”: “Wow!”), bekam “Bild” übrigens offenbar von einer vermeintlichen Managerin des “Top-Models” zur Verfügung gestellt (“Bild”-Fotocredit: “privat”). Sie zeigen allerdings leider nicht die “Heckansicht” und “schönsten Fankurven” von Alexandra Paressant, sondern (irgend)ein Mannequin namens Alexandra Kabi.
Man findet sie leicht im Internet.
PS: Laut “Rund”-Magazin wollten sich weder die “Bild”-Autoren noch “Bild” zu den Schwindel-Vorwürfen äußern. Bei Bild.de ist keiner der Paressant-Texte mehr zu finden.


